Alles fuer ihn - Band 1
gefesselt, etwas in mir ist wach geworden, mein Herz schlägt mir bis zum Hals … Verdammt, ich habe keine Ahnung, mein Hirn setzt aus. Ganz ruhig, Eléa! Herr Ritcher geht wieder zu den anderen Gästen und ich senke den Kopf, um durchzuatmen. Zu meiner eigenen Überraschung zittere ich, ich achte nicht auf mein Tablett, ich bin gar nicht wirklich dort, ein Teil von mir führt zwar die Standardbewegungen aus, doch nicht alles funktioniert einwandfrei. Eine ungeschickte Armbewegung und die vier Gläser Whiskey landen auf meiner Dienstkleidung!
Ich und ungeschickt? Seit wann das denn?
Ein kurzer Blick sagt mir, dass der Vorfall keine Aufmerksamkeit erregt hat. Herr Ritcher sitzt mit dem Rücken zu mir und das beruhigt mich.
Mein Güte, was ist denn da in mich gefahren?
Schnell, in diesem Aufzug kann ich nicht servieren. Per Knopfdruck benachrichtige ich Herrn Owell. Er soll mich kurz vertreten, damit ich mich umziehen kann.
Fiebrig trockne ich mich und beseitige die Schäden meines Missgeschicks. Die Zeit kommt mir lang vor, meine Gäste werden sicher ungeduldig, wenn ich sie nicht bald bediene, und ich möchte nicht noch eine direkte Konfrontation mit Adam Ritcher, nicht jetzt, nicht so, voller Whiskey, so kostbar er auch sein mag. Ich spüre jemanden in meinem Rücken, dem Himmel sei Dank:
„Alles läuft gut, keine Sorge, sie haben nichts bemerkt. Sie bekommen vier Whiskey, die Flasche steht dort, offen, und einen alten Bourbon. Ich bin gleich wieder da, es tut mir leid, ich beeile mich …“
Ich verschwinde durch die Personaltür, mein Herz pocht immer noch wie wahnsinnig. Ich habe Herrn Owell keine Zeit für Ermahnungen gelassen, das kann er nach meiner Schicht noch tun.
Oh, là, là. Adam Ritcher …
Ich kenne ja seinen Ruf, dass er extrem auf Menschen wirken kann, aber auf mich! Er ist wirklich unglaublich schön, fast schon perfekt. Und sein Blick erst …
„Eléa! Was machen Sie denn hier! Haben Sie die Gäste allein gelassen? Sie müssen doch auf mich warten, bevor Sie Ihren Posten verlassen! Was ist denn in Sie gefahren?“
Die Stimme von Herrn Owell schallt in meinem Rücken.
Schnell schnappe ich mir eine Schürze, Dienstkleidung hin oder her, sie bedeckt wenigstens den riesigen Fleck auf meinem Rock. Ich stürze in den Salon und bete, dass mein Versehen nicht … Und doch … Ich erblicke Adam Ritcher, wie er vor den Augen der anderen Mitglieder ausgelassen und fröhlich mit meinem Tablett herumstolziert. Herr Owell, direkt hinter mir, schimpft fuchsteufelswild:
„Eléa, Sie werde ich …“
„Ah, Miss. Da sind Sie ja wieder.“
Herr Ritcher lehnt sich gegen die Bar und scheint nicht verärgert angesichts meines Versehens, ganz im Gegenteil. Er wirft Herrn Owell einen kurzen Blick zu und scheint die Situation richtig einzuschätzen:
„Alles ist in bester Ordnung, verehrter Herr, unsere Hostess ist heute Abend wunderbar. Übrigens möchte ich, dass sie sich auch in Zukunft um meine Gäste und mich kümmert.“
Sein Blick ist kalt geworden, seine Züge härter, die Stimme ist trocken und duldet keinen Widerspruch. Herr Owell bleibt sprachlos und ich meine sogar zu sehen, dass er sich kleiner macht. Adam Ritcher konnte sich keine bessere Ansprache ausdenken, um mich vor einem Rauswurf zu retten, doch sein „in Zukunft“ verblüfft mich … Er will mich als Hostess, oder hat er einfach nur Mitleid wegen meiner Situation?
Der Abend geht seinen gewohnten Gang – glücklicherweise ohne weitere besondere Vorkommnisse. Ich schaffe es nicht, mich zu entspannen, ich schrecke auf, sobald ich Adams Blick treffe. Ich mag es, wenn er mich ab und an beobachtet, doch das trägt nicht dazu bei, dass ich mich wohler fühle. Ich werde knallrot, sobald ich den Blick seiner dunklen Augen auf mir spüre. Er wird wohl an den Vorfall vorhin zurückdenken und ihn immer noch amüsant finden. Mein Körper ist bestimmt nicht der Grund für seine Blicke!
Die Gäste gehen allmählich und nicken mir zum Abschied kurz zu. Ich beginne, die Bar aufzuräumen. Ich habe nur ein Ziel: nach Hause gehen und diesen enormen Druck loswerden, der, seit unsere Hände sich berührten, auf mir lastet.
„Vielen Dank für diesen sehr unterhaltsamen Abend.“
Adam Ritcher steht schon wieder hinter MEINER Bar und lehnt sich gegen die Theke! Sein Lächeln ist dieses Mal eindeutig schelmisch und seine Augen funkeln. Er macht sich über mich lustig! Verunsichert stammele ich leise:
„Dieses … Durcheinander tut mir leid … Ich
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