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Alles nicht so einfach

Alles nicht so einfach

Titel: Alles nicht so einfach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cora Carmack
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draußen ging, bewegte ich meinen Kopf nach allen Seiten, völlig paranoid, ich könnte Garrick in die Arme laufen. Als ich sicher war, dass niemand in der Nähe war, rannte ich auf den Parkplatz und stieg in Cades ramponierten alten Honda.
    Er begrüßte mich mit einem Lächeln. Ich widerstand dem Bedürfnis, mich umzudrehen und zu Garricks Wohnung zu schauen.
    »Ich habe vorhin vergessen zu erwähnen, dass du heute großartig aussiehst. Ich meine, wenn man diesen verkaterten Teil mal abzieht. Du ziehst sonst nie Röcke zum Unterricht an.«
    Am liebsten hätte ich gesagt »Jetzt fahr endlich los!«, aber das hätte selbst für meine Verhältnisse verrückt geklungen. Deshalb erwiderte ich: »Oh, ich habe eine Brandwund am Bein und kann keine enge Kleidung darüber tragen.«
    »Echt?«, fragte er. »Was ist passiert?«
    Natürlich konnte ich ihm den echten Grund dafür nicht sagen, denn sonst hätte er wissen wollen, wessen Motorrad es gewesen war und warum ich mit dieser Person unterwegs gewesen war und bla, bla, bla.
    »Oh, ich habe mich mit dem Haarglätter verbrannt.«
    »Du hast dir das Bein mit dem Haarglätter verbrannt? Wie lang sind die Haare an deinen Beinen?«
    Nach all den Lügen in den letzten vierundzwanzig Stunden hätte man annehmen sollen, dass ich mittlerweile ein wenig besser darin geworden wäre. Aber nein. »Ha-ha. Sehr witzig!« Ich schnitt eine Grimasse. »Ich habe ihn aus Versehen vom Tisch gestoßen und er hat dabei mein Bein getroffen, du Quatschkopf.«
    Ich fummelte an der Öffnung der Klimaanlage herum, auch wenn sie in diesem Schrottauto kaum funktionierte.
    »Lass nachher bloß nicht den Kaffee auf dich fallen. Oder am besten … du bestellst dir gleich einen kalten Kaffee mit Eis.«
    »Aye, aye, Captain.«
    Das Grind war ein niedliches kleines Häuschen am Campus, das vor ein paar Jahren in ein Café umgewandelt worden war. Drinnen konnte man Kaffee bestellen, während es draußen auf der Veranda an den meisten Abenden Livemusik gab. Innen war es rappelvoll. Ich schickte Cade nach draußen, um uns Plätze zu reservieren, und erklärte ihm, dass ich die Getränke besorgen würde. Für mich bestellte ich einen Mokka mit Eis und für Cade einen Smoothie. Er mochte gar keinen Kaffee und war nur mir zuliebe hierhergekommen.
    Ich musste zehn oder fünfzehn Minuten lang anstehen, deshalb hatte ich keine Ahnung, wo Cade war, als ich nach draußen ging. Ich spazierte an den Tischen vorbei, nickte den Leuten zu, die ich kannte, und vermied den Augenkontakt mit denen, die ich nicht kannte. Lindsay bereitete gerade die Bühne vor, sie grinste, als sich unsere Blicke trafen.
    Endlich entdeckte ich Cade, der ganz vorne an einem Tisch stand. Es war ein wunderbarer Platz angesichts der Tatsache, wie voll der Laden war.
    Ich trat von hinten an ihn heran und stieß ihm den Ellbogen in den Rücken.
    »Himmel noch mal, Cade, ich dachte schon, ich finde dich nie hier draußen. Hättest du mir nicht wenigstens eine SMS schreiben können?«
    Cade blickte mich über die Schulter hinweg an, dann legte er mir den Arm um die Schultern und nahm mir den Smoothie ab. »Sorry, Babe. Ich habe mich unterhalten und war abgelenkt. Sie mal, wer da ist!«
    Er zog mich nach vorne, und da stand Garrick.
    Dieses Mal hatte ich nicht das Glück, meinen Kaffee bereits abgestellt zu haben. Sobald ich also Garrick sah, rutschte mir der Becher aus der Hand und der Kaffee ergoss sich über meine Füße.
    Cade konnte mit seinen superschnellen Reflexen gerade noch seine eigenen Füße wegziehen.
    »Heiliger Bimbam, Bliss. Das mit dem kalten Kaffee war ein Witz, aber ich bin froh, dass du auf mich gehört hast. Früher warst du nie so ungeschickt.«
    Ich konnte immer noch nichts sagen. Meine Füße waren kalt und klebrig. Und mein Gesicht fühlte sich viel zu heiß an.
    »Hier«, sagte Cade. »Setz dich. Mr Taylor hat gesagt, wir können uns zu ihm setzen.«
    »Bitte nenn mich Garrick, Cade.« Ich war mir sicher, dass er ihm das bereits ein halbes Dutzend Mal gesagt hatte.
    Cade ignorierte ihn und wandte sich mir zu. »Ich gehe kurz rein und hole dir ein paar Servietten. Willst du ein neues Getränk?«
    »Nein, nein. Alles in Ordnung, Cade. Bleib du hier. Ich gehe mich sauber machen.«
    »Vergiss es. Du magst Lindsays Musik viel mehr als ich. All dieser Girl-Power-Kram. Ich möchte nicht, dass du etwas davon verpasst.« Dieses Mal drückte er meine Schultern nach unten, bis mein Hintern auf dem Stuhl aufschlug. Dann war er weg, und ich

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