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Alles oder nichts

Alles oder nichts

Titel: Alles oder nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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kam grinsend herein, dicht gefolgt von Bertha. Lisman trat an mein Bett, beugte sich über mich und fragte wohlwollend: »Nun, Lam? Wie fühlen Sie sich jetzt?«
    »Wie ein altes Auto, in das ein neuer Rennmotor eingebaut wurde.«
    Lisman war eitel Wohlwollen. »Ich hatte angeordnet, daß Sie um jeden Preis ins Bewußtsein zurückgebracht werden sollen, damit ich Sie vernehmen kann.«
    »Das ist Ihnen auch gut gelungen.«
    »Ich habe gute Nachrichten für Sie.«
    »Was?«
    »Bertha sagte mir gerade, Sie glauben, daß Sie durch Ihre Fragerei bei Dr. Gelderfield den Tod von Miss Starr verschuldet haben.«
    Ich nickte stumm.
    »Das ist ein Irrtum. Gelderfield hat alles gestanden. Er hat Dummheiten mit Wertpapieren begangen, die ihm nicht gehörten, und brauchte Geld. Durch eine Ehe mit Mrs. Devarest glaubte er, eine Chance zu haben, aus allen Schwierigkeiten herauszukommen. Sie war leichtgläubig und für seine Schmeicheleien sehr empfänglich, trotz ihres Herzleidens. Aber, und das ist typisch für die weibliche Psyche«,Lisman warf einen vielsagenden Seitenblick auf Bertha, .»sie vergaß sich selbst vor Eifersucht, und schon der Gedanke, daß ihr Mann sich für andere Frauen interessieren könnte, verleitete sie zu so verrückten Einfällen.«
    »Quatsch«, fuhr Bertha auf. »Das ist nicht typisch weiblich. Das ist eine ganz allgemeine menschliche Erscheinung, und Männer sind darin noch schlimmer als Frauen.«
    Lisman grinste wieder. »Gelderfield entschloß sich deshalb, Dr. Devarest aus dem Wege zu räumen. Die Witwe würde dann den Besitz ihres Mannes erben und die Summe für die Lebensversicherung ausgezahlt erhalten. Später wollte Gelderfield sie heiraten. Vielleicht hätte er mit der Tat noch gewartet, wenn Dr. Devarest nicht Verdacht geschöpft hätte, was im Gange war. Darum schlug Gelderfield am Mittwoch abend zu. Er mischte ein Betäubungsmittel in den Whisky und bot Dr. Devarest davon an. Gelderfield waren die Versicherungsbedingungen von Dr. Devarest bekannt, deswegen versuchte er, seinen Tod als Unfall zu tarnen. Er dachte dabei an die vierzigtausend Dollar, die die Versicherung dann mehr ausbezahlen würde. Als Gelderfield erfuhr, wie die Gesellschaft die Versicherungsbedingungen auslegte, muß er rasend vor Wut gewesen sein. Aber Gelderfield war sich bewußt, daß sein Komplott zwei schwache Stellen aufwies, falls jemand Verdacht gegen ihn schöpfen sollte. Er war überzeugt, daß Dr. Devarest am Mittwoch abend bei Nollie Starr gewesen war, ehe er zu seinem Vater kam, und ihr wahrscheinlich gesagt hatte, daß er bei Gelderfields Vater noch eine Krankenvisite machen wollte.«
    »Und welches war der andere schwache Punkt?«
    »Sein Vater. Dr. Gelderfields Vater hatte nicht nur den Streit zwischen den beiden Ärzten unten im Wohnzimmer gehört, sondern auch wie Gelderfield nachher sein Auto über eine Stunde lang in der Garage laufen ließ. Sie wissen natürlich, was da vor sich gegangen ist, Lam. Als Dr. Devarest nach dem Whisky mit dem Betäubungsmittel ohnmächtig geworden war, brachte Gelderfield ihn in die Garage und seti-te ihn den giftigen Auspuffgasen aus, bis er tot war. Dann schaffte Gelderfield die Leiche in Dr. Devarests Wagen fort, gelangte unbemerkt in Devarests Garage, ließ den Motor von seinem Wagen weiterlaufen und verschwand. Es klappte alles wie am Schnürchen.«
    »Was hatte er denn mit mir vor?« fragte ich.
    »Er hatte Sie mit einem starken Gift betäubt. Es war das gleiche Mittel, das er auch Dr. Devarest verabreicht hatte. Gelderfield rechnete damit, daß Sie noch ein zweites Glas davon trinken würden. Damit hatte er ja wohl auch recht behalten. Er rief Sie nur an, um sich darüber zu vergewissern.«
    »Ich weiß«, sagte ich nachdenklich. »Ich habe dabei .meinen Hals riskiert.«
    Lismans Grinsen wurde nun stärker. Er genoß offensichtlich die Situation. »Das kann man wohl behaupten«, bestätigte er selbstgefällig. »Wenn die Polizei nicht so auf Draht gewesen wäre, lägen Sie jetzt im Leichenschauhaus.«
    »Wenn ich der Polizei nicht auf die Sprünge geholfen hätte, würden Sie jetzt immer noch sinnlos hinter mir herjagen.«
    Lisman lachte laut. »Gelderfield hatte die Absicht, den Mord an Ihnen Bayley in die Schuhe zu schieben, mein Lieber. Der Tod seines Vaters hätte kein Aufsehen erregt, da der alte Mann sowieso sehr krank ist.«
    »Und der Mord an Nollie Starr?«
    »Ob Sie es glauben oder nicht, es war nicht seine Absicht, ihn auf Mrs. Devarests Konto zu schieben.

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