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Allmählich wird es Tag: Roman (German Edition)

Allmählich wird es Tag: Roman (German Edition)

Titel: Allmählich wird es Tag: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franka Potente
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Blick verständnisvoll. Tim, mein Lieber, hast du mal einen Therapeuten in Erwägung gezogen?
    Es fiel ihm schwer, sich zu konzentrieren. Wohin mit den Händen?
    »Und das im Dienst …« Schwer atmend griff Aida ihm in den Schritt. Unmerklich zuckte er zusammen. Die Berührung war ihm unangenehm, zu intim. Die Selbstverständlichkeit, mit der sie ihm an den Schwanz griff, nervte ihn plötzlich. Sie war verheiratet. Ging Liz auch so um mit ihrem Lover?
    Der Gedanke tauchte aus dem Nichts auf.
    Seine Schläfen pochten immer heftiger. Aggressiver Widerstand regte sich in ihm.
    Als er sie auf die Couch schleuderte, stieß sie einen überraschten Schrei aus. Keuchend drückte er sie nieder. Fuck it! Sollte Peters Geist ihn doch daran hindern!
    Spielerisch versuchte Aida, Widerstand zu leisten, aber er hielt sie so fest, dass sie keine Chance hatte, drückte sie ins braune Velours. Sie lachte ihn dreckig an. Die Brüste hoben und senkten sich vor seinen Augen. Ihr Atem ging schnell. »Komm, Jonny … fick mich!«
    Während er sie ohne große Kraftanstrengung mit einem Arm in das Sofa gedrückt hielt, riss er ihr mit der anderen den Slip herunter.
    Sie versuchte, ihn zu küssen.
    Er wich ihrem Mund aus und legte sich schwer auf sie.
    Sie stöhnte, als er in sie eindrang. Fingernägel gruben sich spitz in seinen Rücken. Achtlos warf er die störenden Sofakissen ins Zimmer. Schnelle, harte Stöße. Schweiß rann ihm den Rücken herunter.
    »Langsam! … Warte … Laaangsam!« Keuchend versuchte sie sich gegen seine Brust zu stemmen, ihn zu bremsen.
    Tim ignorierte sie. Hielt ihr mit einer Hand den Mund zu. Was wusste sie schon? Hier hatte er vor nicht allzu langer Zeit mit Peter gesessen. Bevor dieses verdammte billige Sofa hier stand. Sie hatten hier zusammen Platten angehört. Gequatscht, von den Kindern, den Ehefrauen erzählt. Hier wohnten Tims Erinnerungen.
    Außerdem war dieses Flittchen verheiratet! Sie war genauso ein verdammtes Flittchen wie Liz! Verdammte Scheiße …
    Er kam heftig. Stemmte sich noch mehr auf ihren Arm und brach dann zuckend auf ihr zusammen.
    Lange bewegten sie sich nicht. Draußen hörte er den Rasenmäher brummen.
    Dann zog sie langsam ihren Arm aus seiner Umklammerung. Nur ihr beider Atem war zu hören. Mühsam stand er auf und suchte seine Sachen zusammen. Sah sie nicht an.
    Ihm war übel. Er hatte pochende Kopfschmerzen und verspürte das dringende Bedürfnis, sofort zu gehen. Fast wäre er hingefallen, als er schwerfällig seine Shorts anzog. Sie kicherte und band sich das Haar zum Pferdeschwanz. Rasch warf sie sich ihren ausgewaschenen pinken Bademantel über. Beobachtete ihn vom Sessel aus. »Alles okay?«
    Tim streifte sein T -Shirt über.
    »Alles bestens.«
    Dann erbrach er sich neben die Couch.
    Das Wasser war eiskalt. Gierig trank er, füllte sein Glas nach, trank wieder.
    Danach fühlte er sich besser. Er hatte sich zum totalen Affen gemacht. Zum Glück war Aida auch high gewesen. Sie hatte kichernd die Kotze aufgewischt und ihm ein kaltes Küchentuch in den Nacken gelegt. Beim Abschied hatte sie sich entschuldigt.
    »Sorry. Das Pot war vielleicht zu heftig.«
    Als er ging, rollte der Nachbar gegenüber den Gartenschlauch zusammen. Grüßte.
    Langsam ließ der Druck auf seinen Kopf nach.
    Zu Hause duschte er kalt. Hielt das Gesicht in den Wasserstrahl. Als er sich abtrocknete, hörte er in der Küche das Telefon klingeln.
    Derek.
    »Hey, Dad! Alles klar bei dir? Ja, hmmm … Bin die ganze Woche unterwegs. Sollen wir nächste Woche lunchen? Ok … Meld dich!«
    Derek klang angespannt. Gestresst. Tim ging in die Küche und hörte sich die Nachricht noch mal an.
    Alles klar bei dir , klang besorgt. Nein, misstrauisch.
    Er war die ganze Woche unterwegs . Unterwegs oder beschäftigt? Es schien ihm, als wolle Derek ihn nicht sehen. Da war ein angespannter Unterton. Andererseits gab es diesen Unterton ständig zwischen ihnen. Selten gingen sie entspannt miteinander um. Derek war ein Muttersöhnchen, so war es nun mal.
    Fuck it.
    Er klaubte einen Berg dreckiger Wäsche zusammen und warf ihn in die Waschmaschine.
    Immer noch durstig, trank er ein weiteres Glas Wasser. Dann setzte er einen starken Kaffee auf.
    Nur mit einem Handtuch um die Hüften setzte er sich an den Küchentisch. Zettel, Stift und Bier vor sich. Er nahm einen Schluck, starrte auf das Papier. Er hatte das Gefühl, Dinge aufschreiben zu müssen. Was es jetzt alles zu tun gab. Was es zu erledigen galt. Womit er

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