Als Erzieherin gelassen und erfolgreich
eine Situation aus verschiedenen Perspektiven und von verschiedenen Ebenen heraus zu reflektieren. Ziel des Coachings ist es, neue Haltungen zu entwickeln und Lösungen aufzudecken, die bislang nicht sichtbar waren.
Wenn wir mit etwas sehr beschäftigt sind, von etwas gekränkt, wenn wir uns gestresst fühlen, nicht respektiert, wahrgenommen oder ernst genommen - um nur einmal ein paar Empfindungen aufzuzählen, aufgrund derer Menschen in ein Coaching kommen - dann ist zumeist auch so etwas wie ein Tunnelblick vorhanden. Der Tunnelblick lässt nur einen Ausgang zu. Der Rest der Landschaft ist verdeckt.
Tunnelblicksätze klingen etwa so:
• »Wenn sich meine Kollegin nicht bei mir entschuldigt, dann kann ich nicht mehr mit ihr zusammenarbeiten.«
• »Ohne eine zusätzliche Kraft im Kindergarten ist der Stress nicht mehr zu bewältigen.«
• »Der Vater von Sarah soll gefälligst in einem anderen Ton mit mir sprechen.«
• »Ich bin oft krank, weil die Kinder lauter Krankheiten in den Kindergarten schleppen.«
• »Entweder die Leitung des Kindergartens ist auf unserer Seite oder auf der des Verbands.«
Sie haben es vielleicht schon bemerkt: Das sind lauter Wenn-dann-Situationen und immer erwartet dabei die eine Seite, dass die andere die Lösung des Problems herbeiführt. Andere Menschen zu bewegen oder zu verändern, damit es einem selbst besser geht, ist jedoch nicht nur oft ein mühseliges Unterfangen, es ist in der Regel auch aussichtslos. Um eine wirkliche Lösung zu finden, braucht es mehr als nur eine Idee, wie der andere anders sein soll. Es braucht wirkliche Alternativen: vom Tunnelblick zum Panoramablick.
Je mehr hilfreiche und sinnvolle Lösungen Sie finden, desto selbstsicherer und freier werden Sie sich erleben.
Wenn wir nur eine Lösung haben und diese sich als nicht passend erweist, reagieren wir enttäuscht und müssen mit dem Suchprozess von vorne beginnen.
Haben wir mehrere Lösungen, dann können wir ausweichen, variieren, hintereinander probieren und haben verschiedene Alternativen und Angebote zur Hand.
Im Coaching steht Ihnen ein Berater zur Seite, der durch seine Außensicht neue Perspektiven ermöglichen kann. Wenn Sie sich selbst coachen, können Sie diese Unterstützung sich selbst geben.
Der Begriff »Coach« stammt aus dem Englischen und bedeutet dort Kutsche: ein Fahrzeug, das uns ermöglicht, neue Orte zu erreichen. Später wurde der Begriff im Sport eingeführt. Der Sportler hat Begabung und Motivation. Der Coach reflektiert und lenkt gemeinsam mit dem Sportler das Talent.
Auch im Coaching außerhalb des Sports geht es um Reflexion und Begleitung. Der Klient (Coachee) hat einen Wunsch nach Veränderung, es drückt ein Konflikt, etwas »klemmt« oder »geht nicht weiter«. Nun ist es die Aufgabe des Coaches, seinen Klienten so lösungs- und zielorientiert zu unterstützen, dass das Leben sich harmonisiert und in eine wohltuende Bewegung kommt. Dabei sind es vor allen Dingen gute Fragen, welche die Selbstreflexion anregen und die zu neuen Betrachtungen führen. Seit ich das weiß, bin ich übrigens eine Liebhaberin guter Fragetechniken geworden.
Im Selbstcoaching sind Sie Ihr eigener Coach. Sie geben sich Anregungen und stellen sich die Fragen, haken nach, loben oder ermutigen. Ihre Haltung sich selbst gegenüber sollte dabei wertschätzend und wohlwollend sein.
Oft kümmern wir uns sehr lange nicht um uns selbst und geben den Wünschen und Bedürfnissen anderer Menschen Vorrang. Dann kommt es durch einen oder mehrere Auslöser zu dem Entschluss: »Jetzt bin aber ich dran!« An diesem Punkt wollen wir nicht mehr allen anderen den Vortritt lassen, sondern selbst an erster Stelle stehen. Coaching ist ein sehr lebendiger, spannender Prozess. Sicher ist es dabei gut, den ersten Impuls zu erkennen. Also:
Frage
Gab es bei Ihnen einen Auslöser? Wie kamen Sie zu diesem Buch?
Es ist doch spannend herauszufinden, was es genau war, das uns zur Veränderung drängte und uns erlaubte, im guten Sinne etwas egoistischer zu werden. Bei vielen Menschen zählen zu den Auslösern
• ein Streit
• eine Erkrankung
• eine bestimmte Traurigkeit
• ein Gefühl von: Es geht so nicht mehr weiter!
• der Vorsatz: Ich will noch was erleben!
Ihren Themen Priorität einräumen
Mit dieser Hinwendung zu uns selbst melden sich auf einmal all die Themen, für die wir lange keine Zeit hatten oder die wir verdrängten und die nun am liebsten alle auf einmal beachtet und zur selben
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