Als Erzieherin gelassen und erfolgreich
einbringen?)
• Perspektiven (Welche beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten werden angeboten?)
• Netzwerk (privat und beruflich)
• Selbstmanagement (Zeitmanagement)
• Eigenverantwortung (Gestaltungsfreiraum)
• Mentoring (Wem gebe ich mein Wissen weiter?)
Vielleicht möchten Sie sich zu jedem Thema ein paar Notizen machen? Wie gesund fühlen Sie sich, zum Beispiel? Es ist erwiesen, dass ältere Mitarbeiter mehr Pausen benötigen und schneller durch Lärm und Hektik unter Druck geraten. Dafür halten sie seelische Belastungen besser aus, da sie über weit mehr erprobte Lösungswege verfügen als jüngere Kolleginnen.
Und was ist mit den Perspektiven? »Ich will nicht noch weitere 15 Jahre im Kindergarten arbeiten«, erklärte mir Katharina. Allerdings muss Katharina berufstätig bleiben, schon allein aus finanziellen Gründen. Wie könnte also ihr Berufsalltag sich in den nächsten Jahren wieder hin zu mehr Engagement wandeln? Gibt es Schritte, die dabei zu beachten sind, und überhaupt: Wo geht denn die Reise hin? Haben Sie selbst sich darüber schon einmal Gedanken gemacht?
Wo möchten Sie in den nächsten 5, 10, 15 Jahren stehen? Welche Art von beruflicher Tätigkeit üben Sie wohl mit 63 Jahren aus?
Katharina möchte in die Elternbildung. Sie weiß, dass sie sich in kleine Kinder gut hineinfühlen kann und möchte jungen Eltern von diesem Wissen etwas weitergeben. Eine ausgezeichnete Idee, denn junge Eltern brauchen das Erziehungswissen der älteren Generation, noch besser, wenn es sich dabei um Profis handelt. Insofern ist diese Planung von Katharina goldrichtig.
Und? Sind Sie bereits inspiriert? Wie könnte Ihre Perspektive sein?
Ihre Perspektive
Mit... Jahren werde ich...
Der Gewinn des Älterwerdens im Beruf
Älter geworden im Kindergarten- wer kann das schon von sich behaupten? Als älter werdende Erzieherin arbeiten Sie in einem jungen Bereich. Sie haben es mit Kindern zu tun, jungen Eltern, jungen Kolleginnen. Das kann Ihnen viele Impulse geben, Sie anspornen, aufheitern und flexibel machen. Alltagstrott kommt da nicht auf. Jeder Tag bringt neue Stimmungen mit. Aber es ist laut. Als junge Frau liebte ich laute Musik. Dröhnen musste es und beim Einkaufen wollte ich Menschen, Musik und bunte Lichter. Jetzt lege ich mehr Wert auf Qualität, auch in den Eindrücken und der Beschallung. Mein Leben hat sich verändert, es sind neue Ringe dazugekommen. Ich habe Zwänge abgelegt und gebe meinen Bedürfnissen Raum. Vieles muss ich nicht mehr. Ich muss z.B. keinen Lebenslauf mehr schreiben. Welch eine Erleichterung, auf Bewerbungsfotos sah ich schon immer schrecklich aus. Manch ein Zeugnis hat gar keine Bewandtnis mehr. Habe ich einst darüber geheult, heute liest es niemand mehr. Ich weiß und akzeptiere, dass ich niemals ein Supermodel werde. Und ich bin auch zu alt für den Bildschirm und brauche mich in meiner Fernsehredaktion deswegen gar nicht mehr zu melden.
Dafür werde ich ernster genommen. Man hört mir zu und lässt sich von mir beraten. Ich gehe auf diese Fragen gerne ein, weil ich mich sicher fühle. Die Sicherheit hat auch etwas mit meinem Alter zu tun. »Sie sind so gelassen«, sagen Menschen zu mir und ich lächle dazu gütig, obwohl ich weiß, dass es nicht stimmt. Aber in dem Moment, das glaube ich schon, kann ich sehr gelassen wirken. Meine Jahre haben mich gelehrt, mehrere Facetten meiner selbst zu leben. Das ist der Gewinn des Älterwerdens. Ich weiß, dass ich nicht nur eine Christine bin, sondern viele Seiten habe. Deswegen muss ich mich auch nicht mehr verändern, wie ich das als junge Frau immer wieder versuchte. Ich darf die sein, die ich bin. Mit all der Vielfalt. Für die einen eine gelassene Frau, für die
anderen ein Paradiesvogel und für die nächsten ein verrücktes Huhn. Es irritiert mich nicht, wenn mich Menschen unterschiedlich beschreiben. Dank meiner Lebenserfahrung weiß ich, dass das genau der Reichtum des Alters ist, von dem mir früher ältere Frauen freudvoll erzählten.
Interview
Meine Freundin Cornelie ist etwa so alt wie ich und arbeitet, mit einer Unterbrechung, seit unserer gemeinsamen Ausbildung als Erzieherin. Für sie spielt das Älterwerden im Kindergarten nur eine untergeordnete Rolle. Die kleinen Stühlchen beeinträchtigen sie nicht und die langjährige Zusammenarbeit mit den Kolleginnen hat für sie einen besonderen Vorteil, findet sie: »Wir werden zusammen älter und wir merken es gar nicht so.«
Christine: »Wie geht es dir mit
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