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Als Lassiter die Furie zähmte

Als Lassiter die Furie zähmte

Titel: Als Lassiter die Furie zähmte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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Graue trompetete wie verrückt und begann Bocksprünge zu veranstalten, die den großen Mann fast aus dem Sattel katapultiert hätten.
    Im nächsten Moment warf Judd Coolidge die Arme hoch. Der Revolver entfiel seiner Faust. Aus seinem Hals ragte plötzlich ein Pfeil, und eine Blutfontäne spritzte aus der Halsschlagader.
    Die Luft war auf einmal erfüllt von gellendem Geschrei. Überall tauchten Apachen auf und liefen zu Fuß auf sie zu.
    Lassiter ließ seine linke Faust zwischen die Ohren des verrückt spielenden Wallachs krachen. Das brachte ihn zu Besinnung. Er gehorchte Lassiters Schenkeldruck und dem Zug der Zügel und preschte auf Shauna Gilchrist zu. Er packte sie am Arm und schleifte sie zu dem abseitsstehenden Palomino, mit dem sie aus dem Madera Canyon gekommen sein musste, und beförderte sie mit einem einzigen Schwung in den Sattel. Im Vorbeireiten hatte er die bärtige Gestalt gesehen, die in dem offenen Grab lag. Sie hatten Joshua Gilchrist eiskalt umgelegt, bevor sie dem Mädchen die Kleider vom Leib gerissen hatten. Er sah den Shaunas Revolvergurt, den sie dem toten Sturgess-Reiter abgenommen hatte, am Sattelhorn hängen. Shauna wollte einen der beiden Revolver aus dem Holster ziehen, aber Lassiter hatte schon die Zügel des Palominos geschnappt und riss das Tier herum, sodass das Mädchen Mühe hatte, sich im Sattel zu halten.
    Edmond McGregor war plötzlich neben ihnen und schrie: »Weg hier!«
    Der struppige Wallach sprang in einen gestreckten Galopp. Er schien nichts anderes im Sinn zu haben, möglichst viel Entfernung zwischen sich und die Apachen zu bringen.
    Als Lassiter den Kopf wandte, sah er, dass die Männer aus dem Madera Canyon verloren waren. Die Apachen hatten sie umzingelt und töteten einen nach dem anderen. Auf dem Hang der Senke stand ein einzelner Apache und schaute den flüchtenden Reitern nach. Neben ihm tauchte plötzlich eine schmächtige Gestalt auf, und Lassiter glaubte, in ihm den Jungen zu erkennen, dem er in Tucson zur Flucht verholfen hatte.
    Er nahm das Tempo des Grauen etwas zurück, was der Wallach mit einem unwilligen Kopfschütteln quittierte. McGregor galoppierte noch eine Weile weiter, bis er bemerkte, dass der große Mann und das Mädchen auf dem Palomino ihm nicht mehr folgten.
    Er wartete erregt, bis Lassiter bei ihm war, und stieß erregt hervor: »Sie werden hinter uns her sein, wenn sie mit Coolidge und seinen Männern fertig sind!«
    Lassiter schüttelte den Kopf. »Sie werden uns nicht verfolgen«, sagte er ruhig. Dann lenkte er den Wallach an den Palomino heran und beugte sich zu Shauna hinüber, die inzwischen den Revolvergurt vom Sattelhorn genommen und ihn sich über der langen weißen Unterhose um die Hüften geschnallt hatte. Er murmelte: »Es tut mir leid um deinen Dad.«
    Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter und begann hemmungslos zu weinen.
    ***
    Sie waren keine fünf Meilen geritten, als aus einer Hügelfalte vor ihnen fünf Reiter auftauchten. Sie hatten nicht den Hauch einer Chance, ihnen auszuweichen und ihnen zu entkommen.
    An der Spitze ritt ein Mann, der von Weitem wie ein Soldat aussah. Er hatte eine blaue Uniformjacke an, trug aber quer über der Brust einen Patronengurt. Er ritt einen mächtigen Apfelschimmel.
    Hinter ihm ritten in einer Reihe nebeneinander vier Männer, denen man ihre Profession schon von Weitem ansah.
    »Brandon Sturgess!«, hauchte Shauna.
    Sie zügelten ihre Pferde. Edmond McGregor lenkte seinen Braunen an Shaunas linke Seite, sodass sie sie in der Mitte hatten.
    Der Boss war also persönlich erschienen, nachdem seine Männer ihm berichtet hatten, wo sie auf Joshua Gilchrist und seine Tochter gestoßen waren.
    Sie warteten, bis die fünf Männer heran waren und ihre Tiere fünf Yards vor ihnen zum Stehen brachten. Der Blick des Ranchers war starr auf das Mädchen gerichtet.
    Lassiter war irgendwie beeindruckt von seiner äußeren Erscheinung. Brandon Sturgess ein dunkelhaariger, blauäugiger Riese, etwa zehn Jahre älter als der große Mann. Er gehörte offenbar zu jener seltenen Sorte von Männern, die äußerlich geradezu vollkommen waren. Doch Lassiter hatte schon zu oft erlebt, dass in solch prächtigen Körpern durchaus nicht immer genauso prächtige Seelen wohnten. Ihm war klar, dass es hier wieder einmal zutraf.
    Jetzt richtete Sturgess seinen Blick auf Lassiter, und der große Mann spürte, wie sein Instinkt in ihn einzudringen versuchte.
    »Das Mädchen gehört mir«, sagte er mit einer Stimme, die aus

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