Als unser Kunde tot umfiel - 25 knifflige Fuehrungsprobleme und ihre nachhaltigen Loesungen
Kundengewinnung, Zusatzverkäufe und Kosteneinsparungen zusammen. Am Ende des Tages war ich zufrieden mit dem Ergebnis und davon überzeugt, dass wir das wiedergefunden hatten, was uns in den letzten Monaten verloren gegangen war: den Teamgeist, um für ein gemeinsames Ziel zu kämpfen.
Es war für alle keine große Überraschung, dass wir die 20 Prozent Umsatzzuwachs am Quartalsende nicht ganz erreicht hatten, aber unsere Ergebnisse konnten sich trotzdem sehen lassen. Eva verließ das Unternehmen kurze Zeit später, was ich sehr bedauerte. Den zunehmenden Druck, dem alle im Unternehmen ausgesetzt waren, wollte sie nicht länger ertragen.
10. „Das kann doch eh keiner so gut wie ich!“ Selber machen oder machen lassen?
Wie Sie sich durch Führung Freiräume schaffen
Sind Sie selbst das beste Pferd im Stall? Schließlich heißt es ja, man muss als Führungskraft Vorbild sein. Hier erfahren Sie, warum es nicht hilfreich ist, als Chef alles besser zu wissen und zu können, und was es braucht, um selbst wieder mehr Zeit für strategische Themen zu haben.
„Wir sind gut gebucht“, sagte Frau Wagner, die Chefrezeptionistin unseres Hotels. Eine Nachricht, die man als Direktor einer Hotelanlage wirklich gerne hört. Es war Hochsaison und die wichtigste Zeit für uns. 60 Prozent unseres Umsatzes machten wir in den drei Hochsommermonaten, da wären schlechte Auslastungszahlen ein Schlag ins Kontor. Auch die Mitarbeiter wussten, dass es in dieser Zeit um alles ging. Alles musste funktionieren wie ein Uhrwerk. Denn wenn ein Bereich einen Schnupfen hat, bekommen alle anderen auch eine Erkältung. So viel habe ich in meinen Jahren als Hotelleiter gelernt. „Hervorragend, Frau Wagner“, sagte ich. „Gibt es heute irgendwelche Besonderheiten?“, wollte ich noch wissen. „Es gab kleine Probleme im Housekeeping, die ich aber gelöst habe“, sagte sie. „Housekeeping?“, warf ich ein und wunderte mich, da das eigentlich nicht zu ihren Aufgaben gehörte, maß der Sache aber keine weitere Bedeutung bei. „Sie wissen, heute um 15.00 Uhr kommt ein Vertreter unseres größten Kunden für Verhandlungsgespräche. Ich benötige dafür unbedingt einen aktuellen Belegungsreport von Ihnen.“ Frau Wagner lächelte, nickte und verließ mein Büro.
Ich hatte Frau Wagner erst letztes Jahr zur Chefrezeptionistin befördert. Ursprünglich hatte sie im Housekeeping angefangen. Schnell hatte sie sich durch großes Engagement und die Bereitschaft zur Weiterbildung einen Posten in unserem Managementteam gesichert.
Besonders ihre Motivation war bemerkenswert. Sie war die Erste, die zum Dienst erschien, und die Letzte, die ging. Wenn es irgendwo im Hotel kritisch war und Probleme auftauchten, war sie sofort zur Stelle. Die Kolleginnen und Kollegen achteten sie sehr dafür. Sie war nicht nur Führungskraft, sondern auch Vorbild für viele Mitarbeiter.
Es war kurz vor drei Uhr, als ich mich für das Gespräch mit den Kunden vorbereitete, die jeden Moment kommen sollten. Mir viel auf, dass ich noch immer nicht den Belegungsreport von Frau Wagner hatte. Ich ging zur Rezeption, um sie zu suchen. Als ich um die Ecke bog, sah ich, dass an der Rezeption die Hölle los war. Zwei volle Reisebusse wollten gleichzeitig einchecken, ein Gast beschwerte sich lauthals über sein Zimmer und Frau Wagner stand alleine hinter der Rezeption und versuchte die Lage in den Griff zu bekommen, was ihr augenscheinlich nicht gut gelang. Als ich den Hinterraum der Rezeption betrat, saßen dort zwei Kolleginnen und unterhielten sich ganz entspannt. „Warum arbeiten Sie nicht vorne bei Frau Wagner?“, wollte ich aufgeregt wissen. „Das ist alles Check-in, eine Reklamation und die Chefin vom Housekeeping wartet auf die tägliche Besprechung, alles Sachen, die Frau Wagner immer selbst machen möchte.“ Das glaub ich doch nicht“, dachte ich nur und ergriff sofort die Initiative. „Sie beide sofort an die Rezeption und beim Check-in helfen! Um die Reklamation kümmere ich mich, die Besprechung mit dem Housekeeping muss warten.“ Frau Wagner sah mich erstaunt an, als wir zu dritt aus dem Hinterraum an die Rezeption gingen.
Palluch vs. Hinrichsen – Neue Rolle – neue Aufgaben
Palluch: Na toll. Da ist die Hölle los und die Mitarbeiter werden in Zwangspause geschickt. Die Situation kenne ich gut. So im Sinne von: „Ich bin der Beste im Team, bevor ich erkläre, wie das geht, mache ich es schnell selber.“ Das habe ich als Mitarbeiter schon nicht
Weitere Kostenlose Bücher