Als unser Kunde tot umfiel - 25 knifflige Fuehrungsprobleme und ihre nachhaltigen Loesungen
jeder Beziehung organisch wachsen. Der entscheidende Punkt bei diesem Wachstum: Vertrauen. Entlassen Sie niemanden aus der Verantwortung. Sorgen Sie für gegenseitiges Verständnis und Unterstützung. Fördern Sie Stolz auf das Erreichte und feiern Sie das auch gelegentlich zusammen. Arbeiten Sie regelmäßig an diesem Punkt. Sie werden erstaunt sein, was sich alles verändern wird, wenn Sie das Teamklima von nun an bewusst steuern, anstatt einfach abzuwarten, was als Nächstes passiert. Denn eines ist sicher: Klima gibt es auf jeden Fall. Aber Sie entscheiden, ob es Sonnenschein oder bewölkt mit Aussicht auf Kündigung wird.
Zurück zu unserem Kommandanten
Am Abend trafen wir uns in unserem Lieblingslokal mit Harald. Nachdem wir unsere Bestellung aufgegeben hatten, fragte Harald: „Was soll ich denn nun machen?“ Obwohl ich damit gerechnet hatte, war ich doch überrascht davon, dass Harald wirklich auf der Suche nach Hilfe war.
„Was interessiert dich denn besonders an dem Thema?“, wollte ich wissen.
„Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll, um ein Team zusammenzuschmieden. Und genau das verlangt unser Chef von mir. Wenn ich das nicht hinbekomme, dann hat er mir mit Konsequenzen gedroht.“ Harald blickte mich hoffnungsvoll an.
„Was glaubst du, würden deine Mitarbeiter über das Arbeitsklima sagen, wenn sie hier bei uns am Tisch sitzen würden?“
„Das ist leicht“, sagte Harald „Dass es total kontrollierend ist und sie sich eingeengt und permanent beobachtet fühlen. Und dass sie mit mir nicht mehr zusammenarbeiten wollen, weil ich ein Kontrolletti bin. Das hat mir unser Chef heute gesagt.“
„Gut, und was sollten sie über das Betriebsklima sagen, wie sollen sie sich fühlen, wenn sie morgens zur Arbeit kommen?“, wollte ich wissen.
Harald schaute zur Decke und überlegte. „Na ja, ich möchte schon, dass sie gerne zur Arbeit kommen und sich auch in meiner Gegenwart wohlfühlen“, sagte er schließlich.
„Gut, das ist unser Ziel“, sagte ich. Zuerst mussten wir uns also mit dem Thema Vertrauen auseinandersetzen.
„Vertraust du deinen Mitarbeitern?“, wollte ich wissen.
„So weit, wie ich sehen kann“, sagte Harald prompt. Und es war klar, dass genau hier der Frosch die Locken hatte.
„Was glaubst du denn würde passieren, wenn du deinen Mitarbeitern nur ein großes Ziel vorgibst und dann nicht die Zwischenstände jeden Tag überprüfst, sondern das Ergebnis, wenn alles komplett fertig ist?“
Harald überlegte. „Keine Ahnung, du meinst, das Ergebnis wäre dasselbe?“
„Besser“, sagte ich. „Das Ergebnis wären zufriedene Mitarbeiter, die ihr Ziel erreicht haben.“
In den folgenden Stunden entwickelten wir gemeinsam ein komplettes Konzept, wie er die Zusammenarbeit mit seinem Team wieder verbessern und eine besondere leistungsfähige Atmosphäre schaffen könnte: von einer regelmäßigen Meetingkultur über das Einbinden von Mitarbeitern in Entscheidungsprozesse bis hin zum Umgang mit Konflikten im Team und sogar zur Problematik, wie er mit seinen Mitarbeitern zusammen erarbeiten konnte, was sie tun sollten, wenn sie wieder einmal unzufrieden mit seinem Führungsstil wären.
„Können wir uns in Zukunft noch öfter treffen?“, fragte Harald, als er nach drei Stunden seinen Masterplan in der Tasche hatte. Ich freute mich sehr, dass ich ihn in lockerer Atmosphäre dabei unterstützen konnte, beruflich und vor allem bei seinem Team wieder Tritt zu fassen. Wir verabredeten uns noch an manchem Feierabend und wurden gute Freunde. Nach drei Monaten hatte Harald wieder festen Boden unter den Füßen und brachte sogar einige Kollegen aus seinem Team mit in unser Lieblingslokal. Wenn man bedenkt, dass die meisten kurz zuvor lieber gekündigt hätten, als mit ihrem Vorgesetzten einen geselligen Abend zu verbringen, war es für ihn ein Riesenerfolg.
16. „Als mir der Kragen platzte, hatte er noch gar nicht aus-
geredet ...“ Motzen oder schweigen?
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Ich freute mich auf diesen Besuch. Mein Weg führte mich heute in unsere Filiale nach Gernsheim. Die Leitung in dieser Filiale hatte Helga übernommen, eine gute Bekannte. Kennengelernt hatten wir uns in einem Traineeprogramm vor vielen Jahren. Helga war eine lebensfrohe und offene
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