Als unser Kunde tot umfiel
Vorgesetzte Themenwahl und macht das, was ein guter Chef tut – er trifft Entscheidungen. Leider ist er dann meist der Einzige, der wirklich dahintersteht. Aber was macht das schon?
„Spontan ist am besten.“ Getreu dieser Aussage lässt dieser Cheftyp seine Untergebenen über das Thema der Meetings so lange wie möglich im Dunkeln. Schließlich soll es ja nicht langweilig werden, und Ihre Leute schütteln das doch eh aus dem Ärmel. Der Haken daran: Es gibt immer Mitarbeiter, die eine Sache zunächst in Ruhe durchdenken müssen, bevor sie etwas beitragen können. Mit der Überfallstrategie nehmen Sie diesen Typ aus dem Spiel. Aber so sparen Sie sich natürlich lästige Diskussionen.
„Schön war’s.“ Es geht hoch her beim Meeting, die Stimmung ist super und die Teilnehmer sprühen nur so von Ideen. Leider endet es ohne einen konkreten Plan, in dem verbindlich festgehalten wird, wer was bis wann zu erledigen hat. Konsequenterweise können die Ergebnisse dann in folgenden Meetings auch nicht nachverfolgt werden. Naja, Hauptsache, man hat sich einmal ausgetauscht, wer wird denn da so pingelig sein und auf Ergebnissen beharren.
„Alles super.“ Sobald ein Meeting anberaumt wird, leiden manche Chefs an akutem Realitätsverlust. Die Probleme, die es noch unlängst gegeben hat, sind verschwunden und die Konjunkturaussichten, bis vor kurzem noch desaströs, sind plötzlich rosig. Konflikte mit oder zwischen Mitarbeitern lösen sich kurzfristig ebenfalls in Wohlgefallen auf – wir sind schließlich alle eine große Familie. Kurzum, es wird die heile Welt proklamiert. Leider trifft sie die Realität nach dem Meeting mit voller Wucht. Und die rosarote Brille zerbricht …
Die Lösungsfinder-Methode
Rechnet man die Zeit zusammen, die Chefs mit ihren Mitarbeitern in Meetings verbringen, kommen schnell schwindelerregend hohe Zahlen zusammen. Obwohl Meetings wichtig sind, um Kontakt zu halten, Informationen auszutauschen und einfach am Teamklima zu arbeiten, werden sie häufig wenig geliebt. Mitunter hört man den versteckten Vorwurf: Wie lange dauert das denn hier noch? Ich habe zu arbeiten. Was die meisten glatt übersehen: Auch das Meeting gehört zum Job, das wird aber häufig nicht gesehen. Was auch mitunter in Vergessenheit gerät: Ein Meeting bedeutet für ein Unternehmen immer ein knallhartes Investment. Als Führungskraft sollten Sie das im Hinterkopf behalten und entsprechend verantwortungsvoll damit umgehen. Konkret heißt das: Lassen Sie nicht zu, dass jemand unvorbereitet erscheint. Sie müssen dafür sorgen, dass jeder informiert ist über Thema und Ablauf. Geben Sie Meetings Strukturen und sorgen Sie dafür, dass jeder, der dabei ist, auch eine faire Chance hat, sich zu beteiligen. Handelt es sich um ein Alibimeeting, sagen Sie es ab. Das ist Zeit- und Geldverschwendung. Mit dem folgenden Konzept sind Sie auch ohne Moderationsausbildung auf der sicheren Seite:
Überlegen Sie sich vor dem Meeting: Was soll danach anders sein? Falls Ihnen die Formulierung zu trainermäßig ist: Welche Frage/Welches Problem/Welche Unklarheit soll in dem Meeting bearbeitet werden? Halten Sie das Problem in einem Satz fest. Zum Beispiel: In dem Meeting klären wir, warum wir einen Produktionsausschuss von fünf Prozent haben und was wir dagegen unternehmen können. Diese Aufgabenstellung sollten Sie allen Teilnehmern im Vorfeld bekannt geben.
Benennen Sie einen Moderator für das Meeting. Wenn Sie die Aufgabe nicht jedes Mal selbst übernehmen wollen, ist das ok, erklären Sie dem Moderator aber, was sein Job ist, nämlich der Gruppe dabei zu helfen, effizient zum Ergebnis zu finden. Stellen Sie Hilfsmittel zur Verfügung.
Nehmen Sie sich nicht zu viel vor. Belassen Sie es bei einigen wenigen Punkten, die Sie realistisch in der zur Verfügung stehenden Zeit bearbeiten können. Wir wissen, dass die Versuchung groß ist, Termine möglichst voll auszunutzen, aber das nimmt Ihnen den Raum, auf spontan auftretende Ideen oder Probleme einzugehen. Lieber ein Thema vernünftig beackern als drei gar nicht.
Überlegen Sie sich, mit welchen Methoden Sie das Meeting aufpeppen können. Dazu gehören zum Beispiel Kreativitätstechniken und Methoden zum Perspektivenwechsel. Sorgen Sie für Abwechslung in der Methodenauswahl.
Laden Sie auch Gäste zu regelmäßigen Meetings ein. Das können zum Beispiel Kunden sein, die über neue Entwicklungen berichten, Fachleute oder interne Schnittstellen.
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