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Alter schützt vor Scharfsinn nicht

Alter schützt vor Scharfsinn nicht

Titel: Alter schützt vor Scharfsinn nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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absolut echt. Er erkannte nur nicht, dass es fast immer um nebensächliche Dinge ging – obwohl es natürlich als wichtig getarnt war. So genannte Marinepläne und -geheimnisse, die er an sie lieferte, brachte sie an ihren freien Tagen nach London und gab sie nach Anweisung weiter. Der Regent’s Park war ein Treffpunkt, die Statue des Peter Pan in Kensington Gardens ein anderer. Wir erfuhren viel durch diese Treffen mit jungen Beamten aus bestimmten Botschaften.
    Aber all das, Mrs Beresford, gehört der Vergangenheit an, es ist sehr, sehr lange her!«
    Oberst Pikeaway hustete und übernahm dann die Führung. »Aber die Geschichte wiederholt sich, Mrs Beresford. Früher oder später erkennt das jeder. Vor Kurzem hatte sich in Hollowquay wieder eine Gruppe dieser politischen Richtung gebildet. Leute, die von der gleichen Ideologie überzeugt waren wie damals im Fall N. und M. nahmen die Fäden wieder auf. Vielleicht ist darum auch Miss Mullins zurückgekehrt. Bestimmte Verstecke wurden wieder benutzt. Geheime Versammlungen fanden statt. Wieder einmal spielte Geld eine Rolle – woher es kam, in welche Kanäle es floss. Mr Robinson kümmerte sich um die Überwachung der ganzen Geschichte. Und dann erschien unser alter Freund Beresford und tischte mir sehr interessante Neuigkeiten auf, die zu dem passten, was wir schon argwöhnten: Man bereitete den Boden für künftige politische Aktionen vor, für eine Zukunft, in der das Schicksal unseres Landes von einer ganz bestimmten politischen Persönlichkeit abhängen sollte, die unser Volk lenken und führen würde. Von einem Mann mit großem Ansehen, der von Tag zu Tag mehr Parteigänger um sich sammelte, und auch Überläufer. Wieder einmal der Rattenfängertrick in voller Aktion! Ein Mann von großer Rechtschaffenheit – ein Mann, der nur den Frieden will. Kein Faschismus – nein! Es sieht nur etwas danach aus. Frieden für alle – und finanzielle Vorteile für diejenigen, die mitmachen.«
    »Wollen Sie damit andeuten, dass es noch nicht zu Ende ist?«, fragte Tuppence erstaunt.
    »Ach, mehr oder weniger wissen wir jetzt, was wir wissen wollten oder sollten. Und das haben wir zum Teil Ihnen zu verdanken: Die Operation des Schaukelpferds war besonders erfolgreich…«
    »Mathilde!«, rief Tuppence. »Das freut mich aber! Es ist kaum zu glauben: in Mathildes Bauch!«
    »Pferde sind eine großartige Sache«, sagte Oberst Pikeaway. »Man weiß nie, ob sie nicht im nächsten Moment ausschlagen. Man denke nur an das Trojanische Pferd!«
    »Genau genommen hat sogar Wahreliebe geholfen«, sagte Tuppence. »Aber wenn es noch weitergeht… Die Kinder sind da und…«
    »Keine Angst«, sagte Mr Crispin. »Diese Gegend von England ist wieder sauber, das Wespennest wurde ausgeräuchert, Sie können wieder in Frieden leben. Wir haben Grund zu vermuten, dass sie ihr Aktionsfeld nach Bury St. Edmunds verlegt haben. Und außerdem werden wir ein Auge auf Sie haben. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen.«
    Tuppence seufzte erleichtert. »Vielen Dank, dass Sie mir das erzählt haben. Wissen Sie, unsere Tochter Deborah kommt öfter zu Besuch, mit ihren drei Kindern…«
    »Seien Sie unbesorgt«, sagte nun auch Mr Robinson. »Ach, übrigens, haben Sie nicht nach Klärung der Affäre N. und M. das Kind adoptiert, das damals bei der ganzen Geschichte so zu leiden hatte? Das kleine Mädchen, dem die Bücher mit den Kinderreimen gehörten?«
    »Betty«, sagte Tuppence. »Ja, sie hat sich an der Universität sehr gut gemacht und ist jetzt in Afrika, wo sie Studien über die Lebensgewohnheiten der einheimischen Bevölkerung treibt oder so was in der Art. Viele junge Leute interessieren sich jetzt dafür. Betty ist ein sehr lieber Mensch – und sehr glücklich.«
    Mr Robinson räusperte sich und stand auf. »Ich möchte einen Toast ausbringen. Auf Mr und Mrs Beresford in Anerkennung ihrer Verdienste um unser Land!«
    Alle hoben ihr Glas.
    »Und wenn Sie mir erlauben, möchte ich noch einen Toast ausbringen«, fuhr Mr Robinson fort, »und zwar auf Hannibal!«
    »Hörst du, Hannibal«, sagte Tuppence, als sie getrunken hatten, und streichelte seinen Kopf, »wir haben auch auf dein Wohl getrunken! Das ist fast so schön wie geadelt zu werden oder einen Orden zu bekommen!« Sie sah lächelnd auf. »Ich habe erst kürzlich Weymans Graf Hann i bal gelesen.«
    »Das habe ich als Junge auch gelesen. Ich erinnere mich noch gut«, sagte Mr Robinson. »›Wer meinen Bruder angreift, greift Tavanne

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