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Alterra. Im Reich der Königin

Alterra. Im Reich der Königin

Titel: Alterra. Im Reich der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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Stück weiter auf eine dritte. Nach einer Weile fand er Mia, die bewusstlos unter einer Platte aus der Außenwand der Gondel lag. Eine Eisenstange hatte ihr die Schulter durchbohrt. Als Matt und Floyd sie mühsam befreiten, wachte sie auf und begann laut zu schreien, woraufhin der Weitwanderer hastig eine kleine Blume aus seinem Rucksack holte und sie ihr unter die Nase hielt. Mia schlief augenblicklich ein.
    »So wird sie die Schmerzen eine Weile nicht spüren.«
    In diesem Augenblick wankten Jon und Nournia auf sie zu. Die Kleider hingen ihnen nur noch in Fetzen am Leib.
    »Xian und Vernon sind tot«, sagte Jon mit Tränen in den Augen.
    »Ich weiß«, nickte Matt. »Der Junge mit den kurzgeschorenen Haaren auch.«
    »Harold. Wie geht’s Mia?«
    »Sie ist schwer verletzt. Habt ihr Ambre irgendwo gesehen?«
    Als die beiden den Kopf schüttelten, machte sich Matt wieder auf die Suche.
    Endlich sah er unter einem Fetzen roten Plüschs eine Hand hervorragen. Fieberhaft räumte er die Wrackteile beiseite, bis Ambre zum Vorschein kam. Sie atmete flach.
    Matt wusste nicht, was er tun sollte. Im Fernsehen hatten sie in solchen Fällen immer Mund-zu-Mund-Beatmung und Herzmassagen gemacht, und er fragte sich, ob er jetzt nicht Erste Hilfe leisten müsste. Aber nein, ihr Herz schlug ja noch, und ihr Brustkorb hob und senkte sich leicht. Vielleicht bekam sie nur nicht genügend Luft?
    In seiner Verzweiflung beschloss er, es einfach zu versuchen, schließlich konnte er nicht tatenlos zusehen, wie sie vor seinen Augen starb!
    Er presste seine Lippen auf Ambres Mund und hauchte ihr Luft ein.
    Ambre begann zu husten und schlug die Augen auf.
    »Gott sei Dank! Ich hatte solche Angst um dich!«, rief Matt aus.
    Ambre sah sich auf dem rauchenden Trümmerfeld um, ohne zu begreifen, wo sie war.
    »Warum liege ich in deinen Armen?«, fragte sie leise.
    »Hast du irgendwo Schmerzen?«
    »Überall, glaube ich.«
    Sie bewegte nacheinander alle ihre Glieder. Zum Glück schien sie nicht ernsthaft verletzt zu sein.
    »Und Toby?«, fragte sie plötzlich.
    Matt schluckte schwer.
    Sein Blick verschleierte sich.
    »Der Torvaderon …« Er brachte nicht mehr als ein Flüstern zustande. »Der Torvaderon hat ihn erwischt.«
     
    Fünf Pans hatten den Absturz überlebt, darunter Mia, um die es nicht gut stand.
    Der Himmel wurde allmählich heller, und die Sterne verblassten, bis schließlich die Sonne aufging. Weit und breit waren keine Gewitterwolken zu erkennen.
    »Hat es hier in der Gegend heute Nacht ein Unwetter gegeben?«, fragte Matt Floyd.
    »Nein. Ich habe Blitze gesehen, aber das war viel weiter südlich.«
    Zitternd vor Kälte, Angst und Erschöpfung, setzte sich Ambre neben Matt und schmiegte sich an ihn.
    »Und was jetzt?«
    »Wir gehen nach Eden«, sagte er düster. »Uns bleibt keine andere Wahl.«
    »Und … Toby?«
    Matt ballte die Fäuste. Plötzlich hielt er es nicht länger aus. Er begann zu schluchzen, während er wieder vor sich sah, wie sein Freund sich schützend vor sie warf und vom Torvaderon verschlungen wurde.
    Ambre nahm ihn in die Arme, und er weinte lange.
    Als er keine Tränen mehr hatte, wandte er sich der aufgehenden Sonne zu und legte ein grimmiges Gelübde ab.
    »Eines Tages werde ich ihn finden und vernichten, das schwöre ich. Koste es, was es wolle.«
     
    Unter den Trümmern der Gondel fanden die Pans einen Großteil ihrer Ausrüstung wieder. Einige Rucksäcke waren zerfetzt und die Bogen und Köcher zerbrochen, doch Matts Schwert hatte keinen einzigen Kratzer abbekommen. Er schob es behutsam in die Scheide und schnallte sie sich auf den Rücken.
    Eines Tages, da war er ganz sicher, würde diese Klinge den schwarzen Schleier des Torvaderon durchtrennen.
    Floyd hatte Mias Schulter verbunden, war aber nicht sonderlich optimistisch.
    »Sie muss unbedingt von jemandem verarztet werden, der sich besser mit so etwas auskennt.«
    »Wie weit ist es bis ins nächste Dorf?«
    »Zwei Tagesmärsche.«
    »Und Eden?«
    »Eden?«, wiederholte der Weitwanderer erstaunt. »Etwa vier Tage.«
    »Die Zeit drängt. Führe uns nach Eden.«
    »Mia braucht Hilfe! Das nächste Dorf ist …«
    »Wir gehen nach Eden, das Überleben der Pans steht auf dem Spiel.«
    Floyd verkniff sich weitere Fragen. Diese seltsamen Reisenden, die soeben eine Bruchlandung mit einem Riesenquallenzeppelin hingelegt hatten, schienen mehr zu wissen als er.
    Nachdem sie Mia wieder auf Pluschs Rücken gesetzt hatten, marschierten sie los. Sie gönnten sich

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