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Am Ende Der Straße: Roman

Am Ende Der Straße: Roman

Titel: Am Ende Der Straße: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene , Charlotte Lungstrass
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wieder nach seinen verlorenen Freunden rief, doch die Dunkelheit antwortete nicht.
    »Lasst mich los«, schrie er. »Lasst mich verdammt nochmal los!«
    »Sie sind weg«, flüsterte ich. »Hör mir zu, T. Sie sind weg, Mann. Bring dich nicht auch noch um. Es ist vorbei. «
    »Vergiss es, Mann. Wenn es wirklich vorbei ist, dann können wir gleich aufgeben. Blickst du’s? Wie zur Hölle sollen wir denn gegen so etwas ankommen?«
    Niemand sagte etwas, denn keiner von uns hatte eine Antwort für ihn. Eigentlich hatte ich mir sogar dieselbe Frage gestellt. Ich hatte nichts gesehen, womit man dieser
Dunkelheit Schaden zufügen konnte, abgesehen von einer Wagenladung Salz vielleicht, aber irgendetwas sagte mir, dass Waldens Salzvorräte dafür nicht ausreichten.
    »Das hat meine Freunde gefressen«, kreischte T. »Das verdammte Mistding hat meine beschissenen Freunde gefressen!«
    Ich drehte mich nach Dez um, da ich ihn fragen wollte, ob er irgendwelche Ideen hatte, außerdem sollte er mir erklären, was er der Dunkelheit zugerufen hatte, bevor er das Salz warf, aber er war weg. Er war in den Schatten verschwunden, während ich noch mit T gerungen hatte.
    »Wo ist er …«
    Robbie …
    Es war die Stimme meines Großvaters, aber als ich mich umdrehte, um ihn anzusehen, stand vor mir nicht sein Geist, sondern ein Wesen, das direkt aus einem Märchen zu stammen schien. Am Rande der Dunkelheit stand eine Kreuzung aus Ziege und Mensch. Ich kannte das aus den Fantasyromanen, die ich als Kind gelesen hatte. Das war ein Satyr. Er hatte die Stimme und das Gesicht meines Großvaters, aber damit endeten die Gemeinsamkeiten auch schon. Aus seiner pelzigen Stirn ragten dicke, geschwungene Hörner hervor, und zwischen seinen Beinen hing ein riesiger Penis. Das obszön große Organ schwang hin und her.
    Ich blinzelte, und als ich erneut hinsah, hatte sich der Ziegenmann in eine riesige Schlange verwandelt. Das Tier wiegte sich vor und zurück. Seine Schuppen waren völlig schwarz. Noch während ich hinsah, veränderte die Schlange ebenfalls ihre Gestalt und verwandelte sich in
eine Feuersäule, dann in eine große Rasierklinge, dann in eine Nadel und schließlich in eine Schubkarre voll abgetrennter Hundeköpfe. Ich war sowohl entsetzt als auch angewidert. Am liebsten hätte ich geschrien, konnte mich aber trotzdem nicht abwenden. Immer schneller kamen die Verwandlungen, bis sie wie einzelne Bilder in einem Film an mir vorbeizogen. Ein Baby mit einem Angelhaken im Mund. Ein Haufen blutiger Fäkalien. Kinder, die auf Holzpfählen aufgespießt waren. Ein riesiger, aufgedunsener, blinder Wurm. Eine Nonne, deren Augen mit einer Teufelsgabel durchstochen waren. Etwas, das aussah wie ein Delfin, aber mit der Stimme einer Frau schrie. Ein wandelnder Leichnam, von dem einzelne Stücke abfielen, wenn er sich bewegte. Ein Wesen aus grünem Schleim. Ein riesiges Monster, das aussah wie eine Kreuzung aus Gorilla und Katze. Kurt Cobain, der nur noch einen halben Schädel hatte. Wie Terroristen vermummte Männer, die mit langen Krummsäbeln vor laufenden Kameras Leute köpften. Eine nackte Frau, der winzige Schlangen aus Mund und Nase und schließlich sogar aus der Vagina quollen. Eine wackelnde, gelatineartige Masse, die aus rohem Fleisch zu bestehen schien. Ein riesiger Penis, aus dem Blut statt Sperma spritzte. Und schließlich ein großer, schwebender Augapfel, von dem dicker Schleim tropfte.
    Die anderen um mich herum keuchten und schrien. Irgendwann durchbrach ich den Sog, wandte mich von den grauenhaften Bildern ab und sah meine Freunde an. Sie starrten alle in die Dunkelheit. Ich fragte mich, ob sie dasselbe sahen wie ich. Wieder schaute ich in die Dunkelheit
hinaus. Eigentlich wollte ich es nicht, aber irgendetwas zog mich an. Die Visionen waren wieder bei meinem Großvater angekommen. Dann wurde die Gestalt zu einem schwarzen Wirbelsturm, der sich anschließend in Christy verwandelte. Sie war nackt und blutete. Ihr liefen Tränen über das Gesicht, als sie die Hand nach mir ausstreckte.
    » Robbie? Es tut mir leid, was ich zu dir gesagt habe. Ich liebe dich so sehr. Es tut weh. Hilf mir …«
    »Christy? Verdammte Scheiße, halt durch, Süße.«
    Ich stolperte auf sie zu, aber Russ zerrte mich zurück.
    »Das ist nicht real«, rief er. »Robbie? Denk dran, das ist nicht real. Sie ist nicht hier. Nichts davon ist echt. Sie prüft uns und zeigt uns Dinge, vor denen wir uns fürchten. «
    Seine Stimme schien auch die anderen zu beruhigen. Einer

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