Sklaven der Begierde
PROLOG
Aktenzeichen 1312 – dem Archiv entnommen
SUTHERLIN, NORA
Geburtsname: Eleanor Louise Schreiber
Geboren am 15. März 1977 (hütet euch vor den Iden des März)
Vater: William Gregory Schreiber, verstorben (keine Ursache, meine Liebe), saß davor wegen mehrfachen schweren Diebstahls (Autos) und des Besitzes von Diebesgut (Autos) in Attica im Gefängnis. Hatte Verbindungen zum organisierten Verbrechen – siehe Aktenzeichen 1382 .
Mutter: Margaret Delores Schreiber, geborene Kohl, 56 Jahre alt. Lebt derzeit zurückgezogen in der Nähe von Guildford, New York, im Kloster der Schwestern der Heiligen Monika, unter dem Namen Schwester Mary John .
Tochter und Mutter sind nicht gerade ein Herz und eine Seele, momentan ist die Situation zwischen den beiden aber entspannt .
Werdegang: Knackte als Teenager fünf Luxusautos in einer Nacht, um ihrem Vater dabei zu helfen, Schulden zurückzuzahlen, und musste als Strafe gemeinnützige Arbeit in der Kirche leisten. Traf hier auf den Priester Father Marcus Lennox Stearns (Søren, Sohn von Gisela Magnussen). Wurde mit achtzehn seine Sub und trug sein Halsband. Mit 28 Jahren verließ sie ihn nach einem Schwangerschaftsabbruch (ich war der Vater). Ein Jahr lang lebte sie bei ihrer Mutter auf dem Gelände des Klosters, kehrte dann in die City zurück und arbeitete im Dienst des umwerfend gut aussehenden Kingsley Edge, Inhaber von Edge Enterprises, als Domina. Zum Zeitpunkt der Aktenerstellung hatte sie zudem fünf Bücher veröffentlicht, von denen vier Bestseller wurden (Aufstellung der Finanzdaten siehe Anlage. Ihr Lektor bei Royal House ist Zachary Easton. Für weitere Auskünfte zu seiner Person siehe Aktenzeichen 2112, Registerfach sieben). Fünf Jahre später, mit 33 Jahren, kehrte sie zu ihrem Besitzer, Søren, zurück und trägt seitdem wieder ihr Sklavenhalsband .
Sexuelle Vorlieben: Sutherlin ist bisexuell, favorisiert Männer. Sie ist eine echte Switch, dominiert aber normalerweise jeden außer ihren Besitzer (weil der sie, wie jeder weiß, zerstören würde, wenn sie es auch nur versuchte). Unterwirft sich nur Søren .
Schwächen: Blondinen, jüngere Männer, Tiramisu .
Ultimative Schwäche: John Wesley Railey, geboren am 19. September in Versailles, Kentucky. Reicher Erbe des Railey-Vermögens (geschätzte 930 Millionen Dollar) und des Gestüts (Rennpferde und Saddlebreds). Railey, genannt Wes oder Wesley, lebte von Januar 2008 bis April 2009 mit Sutherlin zusammen. Der Alleinerbe des größten Gestüts der Welt ist auch als „Prinz von Kentucky“ bekannt. 1,80 Meter groß, Diabetiker, sehr attraktiv, steht nur auf Vanilla-Sex. War zum Zeitpunkt als seine Akte angelegt wurde nicht sexuell aktiv (für weitere Auskünfte zu seiner Person siehe Aktenzeichen 561, Registerfach vier). Sutherlin hat gegenüber Railey starke Emotionen, Zuneigung und Loyalität demonstriert (man kann wahrscheinlich von Liebe sprechen) .
Stärken: Mit ihrer extremen Intelligenz (IQ 167) und außergewöhnlichen Schönheit (Fotos siehe Anlage) ist Sutherlin weitaus gefährlicher, als es den Anschein hat .
Die letzte Zeile des Akteneintrags las der Dieb wieder und wieder.
Wann immer Nora Sutherlin im Spiel ist, ist Vorsicht geboten .
Drei Monate … drei lange und nahezu schlaflose Monate lang plagte der Dieb sich mit der Akte, die in einem höchst komplizierten, vielschichtigen Code verschlüsselt war. Der Dieb konnte Französisch und haitianisches Kreolisch, aber allein die Kenntnis der Sprachen würde ihm nicht weiterhelfen. Man musste auch Kingsley Edge kennen, und glücklicherweise kannte der Dieb Kingsley Edge – und zwar sehr gut …
Der Dieb der Akte las die vier Seiten Aufzeichnungen über Nora Sutherlin Tausende Male – so oft, bis die Seiten fast auseinanderfielen und die Worte ihm so vertraut waren wie sein eigener Name. Während dieser Beschäftigung reifte eine Idee in ihm, wurde immer konkreter und schließlich zu einem Plan.
Als der Dieb den Aktendeckel zum allerletzten Mal zuklappte, hatte er sich bezüglich seines weiteren Vorgehens entschieden.
Er würde vorsichtig sein.
NORDEN
DIE VERGANGENHEIT
Sie hatten ihn hierher geschickt, um sein Leben zu retten.
Zumindest war das die Ausrede, die seine Großeltern ihm unterzujubeln versuchten, als sie beschlossen, ihn aus der Privatschule zu nehmen und in dieses Jesuiteninternat zu schicken: mitten im Nirgendwo, an der gottverlassensten Ecke zwischen Kanada und Maine – und nur für Jungs.
Sie hätten ihn
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