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Am Ende Der Straße: Roman

Am Ende Der Straße: Roman

Titel: Am Ende Der Straße: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene , Charlotte Lungstrass
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mir vielleicht mein Helium stehlen wollen.«
    Cranston schob seine Hand durch ein Käfiggitter und tätschelte geistesabwesend ein Kätzchen. Russ nickte zu den Worten des Mannes, als wären sie absolut nachvollziehbar. Christy und ich starrten einfach nur.
    »Das war der letzte Tank, den es im Partygeschäft noch gab«, fuhr der Mann fort. »Und ich weiß nicht genau, wo es noch Helium gibt, deshalb muss ich es beschützen, wissen Sie. Ich brauche es doch für die Experimente.«
    Russ kratzte sich am Kinn. »Experimente?«
    »Ja. Kommen Sie, ich zeige es Ihnen.«
    Er machte einen Schritt in unsere Richtung. Ich packte die Pistole fester, und Christy hob ihr Messer. Der Mann lächelte nur.
    »Sind diese Waffen geladen? Falls ja, wäre es mir lieber, wenn Sie sie auf den Boden richten. Ich kann keine Löcher gebrauchen – weder in mir noch in meinen Ballons. Das würde nur zu unnötigen Verzögerungen führen.«
    Er warf den Kopf zurück und lachte. Als keiner von uns mit einstimmte, brach sein Gelächter abrupt ab.
    »Entschuldigung«, sagte er. »Ich fand das lustig. Wissenschaftlerhumor. «
    »Sie sind Wissenschaftler?«, fragte Cranston.
    »Jetzt bin ich einer. Heutzutage können wir alles sein, was wir sein wollen. Die Apokalypse hat auch etwas Befreiendes an sich, finden Sie nicht?«
    Cranston antwortete nur mit einem Schulterzucken. Der Rest von uns sagte nichts.
    »Kommen Sie«, sagte der Mann wieder. »Ich zeige Ihnen mein Experiment. Es ist wirklich faszinierend.«
    Er ging an uns vorbei, wobei er weiter lächelte und nickte. Wir sahen uns verwirrt an und folgten ihm dann auf den Bürgersteig hinaus. Der Mann befestigte die Schnur am Schwanz der winzigen Maus und ließ dann, bevor wir ihn aufhalten konnten, den Ballon los. Zusammen
mit der Maus stieg er in den Himmel auf. Die Maus zuckte, zappelte und quietschte angsterfüllt, als der Ballon immer höher stieg. Da er durch seinen unwilligen Passagier beschwert war, flog er nur langsam, aber trotzdem stetig nach oben. Der Mann zog einen Stift und ein kleines Notizbuch aus der Tasche und notierte sich etwas.
    »Das ist Nummer sieben«, bemerkte er. »Sieben ist eine gute Zahl, finden Sie nicht? Ich denke, sieben sind genug. Jetzt werde ich mit den Chamäleons weitermachen. Das könnte schwierig werden. Fällt denen nicht der Schwanz ab, wenn man zu fest daran zieht?«
    »Ja«, erwiderte Cranston verwirrt.
    »Dachte ich’s mir doch. Na ja, ich denke, ich kann die Schnur stattdessen auch an den Beinen befestigen.«
    Ich schaute nach oben, aber der Ballon und die Maus waren verschwunden. Falls sie noch da oben waren, waren sie entweder zu weit entfernt, um sie zu erkennen, oder die Dunkelheit hatte sie bereits verschluckt.
    »Nichts für ungut«, meinte Russ, »aber was genau machen Sie da eigentlich?«
    »Experimente. Ich habe es Ihnen doch gesagt – ich bin jetzt ein Wissenschaftler. Vorher war ich nur ein kleiner Buchhalter, aber die Realität hat nun mal auf Reset gedrückt. Wir können nochmal von vorne anfangen. Ich wollte immer ein Wissenschaftler sein, und jetzt bin ich einer.«
    Russ hob eine Hand, um ihn zu unterbrechen. »Aber was genau tun Sie hier? Worin besteht Ihr Experiment?«
    »Tja, ich versuche herauszufinden, wie weit oben sich
die Dunkelheit befindet und wie sie mit verschiedenen Lebewesen interagiert.«
    »Aber …« Russ zögerte und holte tief Luft. »Warum?«
    Diese Frage schien den Mann völlig zu verwirren. »Weil irgendjemand etwas tun muss.«
    Wieder verstärkte ich den Griff um meine Waffe. Ich biss mir so fest auf die Lippe, dass sie anfing zu bluten. Ich hatte noch im Ohr, wie ich genau dasselbe gesagt hatte, bevor ich diese Expedition zum Stadtrand angeführt hatte. Wie dieses Himmelfahrtskommando endete, habe ich euch ja schon erzählt. War ich auch nur ansatzweise besser als dieser Irre? In seinem Fall wurden wenigstens nur Ratten und Mäuse getötet.
    »Wir wissen, was die Dunkelheit bewirkt«, erklärte Russ ihm. »Sie tötet alles, was mit ihr in Berührung kommt.«
    »Das kann sein«, gab der Mann zu. »Aber wir müssen trotzdem wissenschaftlich vorgehen. Das ist alles, was wir noch haben.«
    »Aber warum? Warum verschwenden Sie damit Ihre Zeit?«
    Der Mann klang ungeduldig, als er antwortete: »Ich bin Wissenschaftler. Und Wissenschaftler untersuchen Dinge, oder nicht?«
    »Bitte entschuldigt mich«, sagte Christy plötzlich. »Mir geht es nicht so gut.«
    Bevor ich sie aufhalten konnte, rannte sie zurück in die

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