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Am Ende der Welten - 16

Am Ende der Welten - 16

Titel: Am Ende der Welten - 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Unterhaltung vertieft, die vom Mitgefühl für ihre schwere Prüfung erfüllt war, um Jebra geschart.
    Zedd unterbrach sich mitten im Satz. »Ziemlich merkwürdig, findest du nicht auch, mein Junge?«
    Richard ließ seinen Blick über die konsternierten Mienen schweifen. »Merkwürdig? Was meinst du?«
    Zedd breitete die Hände aus. »Na, dass Shota mitten in Jebras Geschichte einfach aufsteht und verschwindet.«
    »Verschwindet«, wiederholte Richard nachdenklich.
    Nicci nickte. »Wir alle dachten, sie würde noch bleiben und etwas sagen, nachdem Jebra fertig war.«
    »Vielleicht musste sie ja los, um sich jemanden zu suchen, den sie ins Bockshorn jagen kann«, brummte Cara. Ann seufzte. »Vielleicht wollte sie sich auch nur auf die Suche nach dieser anderen Hexe machen.«
    »Oder aber als Hexe hält sie nicht viel davon, sich ordentlich zu verabschieden«, schlug Nathan vor.
    Richard sagte nichts. Er hatte dieses Verhalten schon einmal bei Shota beobachtet, damals, als sie bei seiner und Kahlans Hochzeit aufgetaucht war und Kahlan die Halskette geschenkt hatte. Auch da hatte niemand mitbekommen, dass sie mit Richard und Kahlan gesprochen hatte, hatte niemand sie wieder gehen sehen. Die anderen nahmen ihre Unterhaltung wieder auf, mit Ausnahme seines Großvaters. Zedd wirkte beunruhigt. »Was ist denn?«, erkundigte sich Richard. Kopfschüttelnd legte er Richard den Arm um die Schultern, beugte sich zu ihm und sagte in vertraulichem Ton: »Ich weiß nicht, warum, aber ich spüre, wie meine Gedanken immer wieder zu den Erinnerungen an deine Mutter abschweifen.« »Meine Mutter.«
    Zedd nickte. »Ich vermisse sie wirklich sehr.« »Ich auch«, sagte Richard. »Und wo du gerade davon sprichst, ich schätze, ich war in Gedanken auch gerade bei ihr.« Zedds Blick bekam etwas Entrücktes. »An dem Tag damals ist mit ihr auch ein Teil von mir gestorben.«
    Richard brauchte einen Moment, um seine Stimme wieder zu finden. »Hast du eine Idee, warum sie noch einmal in das brennende Haus zurücklief? Glaubst du, dort drinnen gab es irgendetwas Wichtiges? Womöglich etwas, von dem wir gar nichts wissen?« Entschieden schüttelte Zedd den Kopf. »Damals war ich mir sicher, dass es einen guten Grund gegeben haben musste, aber ich habe die Asche eigenhändig durchsucht.« Tränen traten ihm in die Augen. »Da war nichts, nur ihre Gebeine.«
    Richard blickte zur Tür hinaus und sah den geisterhaften Schatten Shotas auf ihrem Pferd, die sich, ohne sich noch einmal umzuschauen, auf den Weg machte, die Straße hinunter.
    Rachel zögerte. Sie war schon ein gutes Stück weit in den düsteren Eingang vorgedrungen, und mittlerweile wurde es schwierig, etwas zu erkennen. Zwar hätte sie nur zu gern darauf verzichtet zu sehen, was auf die Wände gezeichnet war, Tatsache war jedoch, sie konnte es sehen. Den ganzen Weg ins Innere der Höhle hatte sie sich bemüht, nicht allzu genau auf die merkwürdigen Szenen zu achten, mit denen die Felswände rings um sie her bedeckt waren. Von einigen der Darstellungen hatte sie an den Armen eine Gänsehaut bekommen. Ihr war einfach unverständlich, wieso irgendjemand das Verlangen haben konnte, solch abstoßende, grausame Dinge zu zeichnen, auch wenn sie durchaus nachvollziehen konnte, dass diese Leute sie hier unten in einer Höhle untergebracht hatten; offenbar wollten sie diese düsteren Phantasien vor dem Tageslicht verbergen. Unvermutet versetzte der Mann ihr einen Stoß. Rachel stolperte vorwärts und schlug mit dem Gesicht auf den Boden. Viel zu wütend, um loszuheulen, spuckte sie den Staub aus und stemmte sich mit den Armen hoch.
    Als sie über die Schulter linste, sah sie, dass der Mann sie nicht etwa beobachtete, sondern mit seinen beängstigenden goldenen Au gen geradeaus in das Dunkel starrte, so als wären seine Gedanken auf Wanderschaft gegangen und er hätte sie vollkommen vergessen. Rachel sah sich zu dem Lichtpunkt um und überlegte kurz, ob sie es wohl schaffen würde, sich an seinen langen Beinen vorbeizudrücken. Sie könnte ja so tun, überlegte sie, als wollte sie in die eine Richtung, und dann blitzschnell in die andere Richtung abtauchen. Es könnte klappen. Allerdings war er um einiges größer als sie und konnte zweifellos schneller laufen, selbst wenn sie nach dem langen Gefesselt sein nicht noch wackelig auf den Beinen gewesen wäre. Wenn er ihr nur nicht ihre Messer weggenommen hätte. Doch bevor sie Gelegenheit hatte, es zu versuchen, fiel der Blick des Mannes wieder auf

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