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Am Ende der Welten - 16

Am Ende der Welten - 16

Titel: Am Ende der Welten - 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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mir beim Zeichnen zusehen.«
    Während Violet die Fackel ergriff, erhob sich Rachel auf wackeligen Beinen und folgte ihrer Königin im Licht der schwindenden Flamme, deren Schein die endlosen Darstellungen grauenhafter Dinge beleuchtete, die irgendwelchen Personen angetan wurden. An den Wänden gab es nicht eine einzige Stelle, die nicht mit irgendeiner Schrecken erregenden Szene bedeckt war. Wie sehr vermisste sie in diesem Augenblick Chase, seinen Trost, sein strahlendes Lächeln, wenn sie sich im Unterricht gut gemacht hatte, seine tröstliche Hand auf ihrer Schulter. Sie liebte ihn so sehr. Und dieser Samuel hatte ihn getötet und damit alle ihre Hoffnungen und Träume zunichte gemacht. Ein dumpfes Gefühl der Verzweiflung überkam sie, als sie Violet immer tiefer in die Dunkelheit hinein folgte, in den Wahnsinn. Richard stand ganz unten am Ende der Brustwehr, unweit des Sockels eines der hoch aufragenden Türme vor der zinnenbewehrten Außenmauer, den Blick auf die verlassene Stadt tief unten gerichtet. Das Zwielicht hatte die Farben des dahinschwindenden Tages verblassen lassen und tauchte die fernen, sanft geschwungenen sommergrünen Felder in tristes Grau. Unweit von ihm stand Cara, schweigend, aber auf der Hut.
    Nicci kannte Richard gut genug, um augenblicklich zu sehen, dass sein Körper sich im Zustand gesteigerter Anspannung befand. Und sie kannte Cara gut genug, um hinter ihrer bewusst zur Schau gestellten Gelassenheit das Ebenbild dieser Anspannung lauern zu sehen. Sie presste eine Faust auf den sich angstvoll zusammenziehenden Knoten in ihrer Magengegend. »Rikka meinte, du wolltest mich unbedingt sehen. Sie sagte, es sei dringend.«
    Der Ausdruck auf Richards Gesicht stand dem sich zusammenbrauenden Unwetter in nichts nach. »Ich muss fort. Jetzt gleich.«
    Irgendwie hatte Nicci genau das erwartet. Sie blickte an Richard vorbei zu Cara, aber die Mord-Sith zeigte keinerlei Regung. Seit Tagen schon hatte Richard vor sich hin gebrütet, war er still und abweisend gewesen und hatte darüber nachgedacht, was Jebra und Shota ihm berichtet hatten. Zedd hatte ihr geraten, ihn seinen Grübeleien zu überlassen, aber Nicci hatte eines solchen Rates nicht bedurft, denn vermutlich kannte sie seine finsteren Launen besser als jeder andere.
    »Ich werde dich begleiten«, antwortete sie und machte klar, dass sie darüber nicht zu diskutieren gewillt war. Er nickte gedankenverloren. »Es ist gut, Euch bei mir zu wissen; besonders bei dieser Geschichte.«
    Zu ihrer Erleichterung musste sie sich nicht anhören, dass er ihr widersprach, auch wenn der letzte Teil seiner Bemerkung bewirkte, dass sich der bange Knoten in ihrer Magengegend noch fester zusammenzog. Ein fast mit den Händen greifbares Gefühl von Gefahr lag in der Luft, und in diesem Moment war ihr vor allem daran gelegen, dafür zu sorgen, dass er - was immer er vorhatte - den größtmöglichen Schutz genoss.
    »Cara wird uns ebenfalls begleiten.«
    Sein Blick war noch immer in die Ferne gerichtet. »Sicher.« Sie bemerkte, dass er nach Süden schaute. »Jetzt, da Tom und Friedrich zurück sind, wird Tom ebenfalls darauf bestehen mitzu kommen. Mit seinen Fähigkeiten wird er uns eine wertvolle Hilfe sein.«
    Tom gehörte zu einer Elitetruppe von Beschützern des Lord Rahl und konnte trotz seines ansonsten freundlichen Wesens in Ausübung seines Dienstes überaus unangenehm werden. Wegen ihres gewinnenden Lächelns wurden Männer wie er jedenfalls nicht in solche Vertrauensstellungen beim Schutz des Lord Rahl berufen. Wie auch die anderen D’Haranischen Beschützer des Lord Rahl hatte sich Tom mit Leib und Seele der Aufgabe verschrieben, Richard zu beschützen.
    »Er kann uns nicht begleiten«, sagte Richard. »Wir werden in der Sliph reisen, und das können nur Cara, Ihr und ich.« Der Gedanke an diese Art des Reisens ließ Nicci schlucken. »Und wohin soll die Reise gehen, Richard?«
    »Ich habe es mir überlegt«, sagte er statt einer Antwort. »Was hast du dir überlegt?«
    »Was ich tun muss.«
    Ein unbestimmtes angstvolles Kribbeln schoss in ihre Finger. Als sie den Ausdruck unbedingter Entschlossenheit in seinen Augen sah, drohten ihr die Knie nachzugeben.
    »Und was musst du nun tun, Richard?«
    »Ich hatte von Anfang an recht.« Er sah Cara an. »Schon damals, als ich Euch und Kahlan fortbrachte, in die Berge, drüben in Westland.« Fragend runzelte Cara die Stirn. »Ja, ich erinnere mich. Ihr sagtet, wir würden uns in die menschenleeren Berge

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