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Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Kien
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Kapitel 1 – Wünsche und Visionen
    Pinaa lächelte verstohlen und rührte weiter die Paste in der kleinen aus roter Erde geformten Schale. "Woher hast Du das alles eigentlich?" fragte Minoo und schaute sich zum wiederholten Mal ängstlich in alle Richtungen um. „Farbe kann jeder machen. Außer vielleicht Anatoo.“ Pinaa schnaubte verächtlich beim Gedanken an den unfähigen Sohn des Beschwörers. "Den Trank der Reise des Geistes habe ich auch selbst gemacht." fuhr sie nicht ohne leichten Stolz in ihrer Stimme fort. "Und bitte hör auf so nervös zu sein, sie sind noch nicht zurück und Nonoo wird uns hier nicht suchen."
    Minoo versuchte Ihren Optimismus zu teilen und sich zu entspannen, was ihm nur teilweise gelang. Er rieb sich die Hände über seiner Fackel.
    "Ich habe genau beobachtet, welche Zutaten der Beschwörer verwendet und wie er sie zusammenmischt. Und ich bin ihm ein paar Mal gefolgt um zu sehen, woher er die Säfte holt." Sie lächelte wieder, diesmal mit offenem Stolz. "Ich bin sicher, dass ich es richtig gemacht habe."
    "So wie das letzte Mal?" Minoo verzog das Gesicht bei der Erinnerung an Pinaas letzten Versuch und die schmerzhaften Folgen.
    Pinaas Lächeln erfror und sie sah ihn trotzig an. "Das war etwas anderes. Ich wusste nicht, dass man das Gemisch einige Tage lang vergraben muss. Ich dachte, ich hätte alles beachtet. Du weißt, dass ich das nicht wollte. Du ...“ Sie hielt inne als sie sein Grinsen sah. „Du hast mich fast verbluten lassen.“ sagte er mit der Stimme seiner Mutter und imitierte dabei auch ihren Ton, der immer zwischen besorgt, vorwurfsvoll und wütend zu schwanken schien.
    Pinaa steckte ihm die Zunge heraus und lächelte wieder, auch wenn die Erinnerung an ihren gemeinsamen Ausflug sie ebenfalls ein kleines bisschen erschauern ließ.
    Sie hatte wirklich gedacht, sie hätte alles richtig bei Kittoo, dem Beschwörer und Anführer der Sippe, abgeschaut. Sie hatte ihn oft beobachtet und sich alles genau gemerkt. Sorgfältig hatte sie die Zutaten zusammen getragen und genau darauf geachtet, nur junge unbeschädigte Pflanzen zu nehmen und keine Fehler beim Zermalmen, Zerkleinern und Vermischen zu machen. Sie war sicher, eine perfekte Wundheilsalbe hergestellt zu haben und konnte Minoo schließlich überreden, sie mit ihr auszuprobieren. Er bestand allerdings darauf, sie an ihm zu testen. Er wollte auf keinen Fall, dass sie sich verletzte, auch wenn es ihr Versuch war, und blieb so hartnäckig, dass sie schließlich tatsächlich nachgab, was nicht oft geschah.
    Sie zogen sich in den dichten Nadelwald in der Nähe ihres Winterlagers zurück – was immer schon schwer genug war, denn die Sippe war klein und die meisten Mitglieder waren sehr wachsam, wenn Ihnen die Aufsicht übertragen worden war, während der Rest der Sippe zum Jagen und Sammeln zog, aber der alte Nonoo nickte gelegentlich ein und wenn dann Anatoo, der Sohn des Beschwörers, gerade vor den anderen Kindern mit seinen neuesten Künsten prahlte, die – zumindest wenn es nach Pinaa ging - ähnlich beeindruckend waren wie ein mümmelnder Schneehase - oder ebenfalls schlief, konnte man für eine Weile entkommen. Wie auch heute wieder.
    In dem Wäldchen hatte Minoo sich mit einem kleinen scharf geschnittenen Stein, den er selbst hergestellt hatte, leicht in den Arm geritzt. Es sollte gar nicht so tief sein, doch der Stein war ziemlich scharf und es blutete sofort stark.
    Beide bekamen leichte Panik als immer mehr dunkelrote Tropfen den weißen Schnee benetzten und ohne an die Handgriffe zu denken, die der Beschwörer bei solchen Verletzungen vornahm, schmierten sie die von Pinaa hergestellte Paste dick auf die Wunde. Da sie den Blutfluss nicht durch abbinden gestoppt hatten, hielt die Salbe nicht auf der Wunde. Sie schmierten noch mehr darauf und Pinaa drückte ihre Hand auf die Salbe, damit sie auf der Wunde hielt. Aber die Salbe hatte nicht die richtige Konsistenz, das Blut tat ein Übriges und Minoo merkte nun langsam auch den Schmerz. Ihm wurde übel und die Welt verschwamm allmählich vor seinen Augen. Sie bekamen Angst und Pinaa brachte Minoo so schnell wie möglich zum Lager zurück.
    Der alte Nonoo war entsetzt, konnte aber den Blutfluss stoppen und eine fertige Salbe finden, die verhinderte, dass sich die Wunde entzündete. Die anderen Kinder waren etwas in Sorge um Minoo, aber als die Situation unter Kontrolle war, machten sie lieber Witze über Pinaas Heilkünste. Anatoo machte sich besonders laut und lange

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