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Am Ende der Welten - 16

Am Ende der Welten - 16

Titel: Am Ende der Welten - 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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blieben ihr noch ein paar Augenblicke. Während Zedd verschiedene Stellen an Jebras Kopf untersuchte, ging sie ihm gegenüber neben der Bewusstlosen in die Hocke und befühlte ihre Stirn mit der Hand. »Sie glüht innerlich.«
    Zedd blickte hoch, auf eine Weise, dass ihr Herz beinahe ausgesetzt hätte. »Sie hat eine Vision.«
    »Woher wollt Ihr das wissen?«
    »Im Allgemeinen kenne ich mich aus mit Seherinnen, und mit dieser ganz besonders. Sie hatte eine überaus eindringliche Vision. Jebra ist empfänglicher als die meisten Seherinnen. Bei bestimmten Arten von Visionen wird sie von ihren Gefühlen überwältigt, und diese muss so ungeheuer stark gewesen sein, dass sie darüber das Bewusstsein verlor.«
    »Glaubt Ihr, sie hatte etwas mit Richard zu tun?« »Lässt sich unmöglich sagen«, erwiderte der alte Zauberer. »Sie wird es uns wohl selbst sagen müssen.«
    Vielleicht mochte Zedd keine Vermutung äußern, andererseits hatte sie selbst Richard unmittelbar vor ihrem Ohnmachtsanfall in die Augen gesehen. Nicci hatte keine Zeit für taktvolles Vorgehen. Sie durfte nicht zulassen, dass Richard ohne sie aufbrach - was er, dessen war sie sich sicher, tun würde, wenn sie nicht zugegen wäre, sobald er reisefertig war -, andererseits konnte sie aber auch nicht aufbrechen ohne zu wissen, ob Jebra eine Vision über ihn gehabt hatte, die möglicherweise etwas Wichtiges enthielt. Sie schob ihr die Hand unter den Nacken und presste ihre Finger auf Jebras Schädelansatz.
    »Was tut Ihr da?«, fragte Zedd misstrauisch. »Falls es das ist, was ich glaube, dass es ist, wäre das nicht nur leichtfertig, sondern geradezu gefährlich.«
    »Das Gleiche gilt für Unwissenheit«, konterte sie und setzte einen Energiestrom frei.
    Schlagartig schlug Jebra die Augen auf. Sie stöhnte. »Nein …«
    »Ruhig, ganz ruhig«, redete Zedd auf sie ein, »alles in Ordnung, meine Beste. Wir sind ja bei Euch.«
    Nicci kam sofort zur Sache. »Was habt Ihr gesehen?« Jebras panikerfüllte Augen schwenkten zu ihr herum. Sie streckte die Hand aus und packte den Kragen von Niccis Kleid. »Lasst ihn nicht allein!«
    Nicci musste nicht nachfragen, wen Jebra meinte. »Warum? Was habt Ihr gesehen?«
    »Lasst ihn auf keinen Fall allein! Lasst ihn nicht aus den Augen - nicht einen einzigen Moment!«
    »Warum?«, wiederholte Nicci noch einmal. »Was passiert, wenn er alleingelassen wird?«
    »Wenn er alleingelassen wird, ist er für uns verloren.« »Wie das? Was habt Ihr gesehen?«
    Jebra langte nach oben und zog Niccis Gesicht mit beiden Händen näher zu sich heran. »Geht. Lasst ihn nicht allein. Was ich gesehen habe, spielt keine Rolle. Solange er nicht allein ist, kann nichts geschehen. Begreift Ihr nicht? Wenn Ihr zulasst, dass er von Euch und Cara getrennt wird, spielt es keine Rolle mehr, was ich gesehen habe - für keinen von uns. Wie diese Trennung vonstatten gehen wird, vermag ich Euch nicht zu sagen, nur so viel: Ihr dürft es unter keinen Umständen so weit kommen lassen. Das allein ist wichtig. So geht schon! Bleibt bei ihm!«
    Schluckend nickte Nicci.
    »Es wäre besser, Ihr tut, was sie sagt«, riet ihr Zedd. »Ich kann in dieser Angelegenheit nichts tun. Es liegt ganz bei Euch.«
    Als er ihre Hand ergriff, tat er dies nicht als Oberster Zauberer, sondern als Richards Großvater. »Weicht ihm nicht von der Seite, Nicci. Beschützt ihn. In vieler Hinsicht ist er der Sucher, der Lord Rahl, der Führer des D’Haranischen Reiches, aber in anderen Dingen ist er im Grunde seines Herzens immer noch ein Waldführer, unser Richard. Passt auf ihn auf, bitte. Wir alle verlassen uns auf Euch.« Nicci starrte ihn an nach dieser flehentlichen Bitte, die unerwartet persönlich war und über all die umfassenderen Erfordernisse erhaben schien, die Freiheit der Neuen Welt zu sichern, und die alles auf die schlichte Liebe zu Richard, den jungen Mann, reduzierte. In diesem Augenblick begriff sie, dass ohne die aufrichtige und schlichte Sorge um Richard als Person alles andere bedeutungslos wurde. Als sie Anstalten machte, sich zu erheben, zog Jebra sie erneut zu sich herab. »Die ist keine Vision eines >Vielleicht<, einer vagen Möglichkeit. Dies ist eine Gewissheit. Lasst ihn nicht allein, oder er wird ihr auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sein.« »Wem?«
    Jebra biss sich auf die Unterlippe, während ihr die Tränen in ihre blauen Augen traten. »Der dunklen Hexe.« Nicci spürte ein Frösteln eiskalter Angst zwischen ihren Schultern

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