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Am Ende der Welten - 16

Am Ende der Welten - 16

Titel: Am Ende der Welten - 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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ist eine Mahnung, seine Wahrnehmung nicht auf ein einzelnes Detail zu fixieren, eine Warnung, stets alles gleichzeitig mit dem Blick zu erfassen und nichts unter Ausschließung alles anderen zu sehen. Es bedeutet, dass man dem Feind nicht gestatten darf, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und einen dadurch zu zwingen, sich ausschließlich auf das zu konzentrieren, was man seinem Willen entsprechend sehen soll. Denn sobald man das tut, ist man gegen alles andere blind. Genau das habe ich getan. Jagang hat mich gezwungen - mich und alle anderen -, mich auf eine einzige Sache zu konzentrieren. Und genau das habe ich wie ein Narr die ganze Zeit über getan.« »Seine Armee«, äußerte Nicci eine Vermutung. »Ist es das, was du meinst? Dass wir alle uns ausschließlich auf seine Invasionsstreitmacht konzentriert haben?« »Genau das meine ich. Dieses Sonnenaufgangssymbol bedeutet, dass man für alles, was existiert, offen sein muss und sich niemals nur für ein Detail entscheiden darf.«
    Zedd neigte den Kopf zur Seite. »Du musst dich auf die Gefahr konzentrieren, die im Begriff ist, dich zu töten, Richard. Seine Armee umfasst mehrere Millionen Soldaten, die sich auf dem Marsch hierher befinden, um jeden Widerstand zu überrennen und uns alle zu versklaven.«
    »Ist mir bekannt. Gerade deswegen dürfen wir nicht gegen sie kämpfen, denn dann würden wir unweigerlich verlieren.« Eine tiefe Röte schoss Zedd ins Gesicht. »Du schlägst also vor, wir sollen zulassen, dass seine Armee die Neue Welt widerstandslos überrollt? Dein Plan ist es, Jagangs Armee ungehindert Städte überrennen und all die Dinge tun zu lassen, die sich nach Jebras Bericht in Ebinissia zugetragen haben? Du willst einfach so zulassen, dass diese Menschen abgeschlachtet oder in die Sklaverei verschleppt werden?«
    »Denk an die Lösung«, ermahnte Richard seinen Großvater, »nicht an das Problem.«
    »Ein nicht besonders tröstlicher Rat für Menschen, denen soeben die Kehle durchgeschnitten wird.«
    Richard straffte sich und starrte seinen Großvater an. Zedds Worte hatten ihm offenbar die Sprache verschlagen. »So versteh doch«, ergriff Richard schließlich abermals das Wort, während er sich mit den Fingern durchs Haar fuhr. »Im Augenblick habe ich dafür keine Zeit. Sobald ich zurück bin, werde ich mit dir darüber sprechen. Zeit ist von entscheidender Bedeutung, und ich habe schon zu viel davon vergeudet. Ich kann nur hoffen, dass uns noch genügend davon bleibt.«
    »Genug Zeit wofür?« Zedd geriet langsam in Rage. Nicci hörte Schritte den Treppenschacht heraufhasten. Jebra kam in den Raum gestürzt.
    »Was ist denn los?«, wandte sie sich an Zedd. Der wies mit einer Handbewegung auf Richard. »Soeben hat mein Enkelsohn beschlossen, dass wir den Krieg verlieren müssen und wir uns Jagangs Armee auf keinen Fall im Kampf stellen dürfen.« »Lord Rahl, das kann nicht Euer Ernst sein«, rief sie entsetzt. »Ihr könnt Euch unmöglich ernsthaft mit dem Gedanken tragen zuzulassen, dass diese Rohlinge …« Jebra ließ den Satz unbeendet, während sie vortrat und zu Richard hinaufstarrte. Plötzlich verharrte sie mitten in der Bewegung und wich wankend einen Schritt zurück. Das Blut wich ihr aus dem Gesicht.
    Ihr Unterkiefer klappte auf und begann zu zittern, während sie erfolglos versuchte, Worte über ihre Lippen zu bringen. Die Angst ließ ihre Gesichtszüge erschlaffen.
    Dann verdrehte sie ihre blauen Augen und fiel in Ohnmacht. Als sie nach hinten kippte, fing Tom sie in seinen Armen auf und legte sie behutsam auf den harten Granitfußboden. Sofort scharten sich die anderen um die bewusstlose Frau. Richard war bereits unterwegs zu der Tür, durch die man auf die eiserne Treppe gelangte, die an der Innenwand des Turmes entlang nach unten führte. »Ich überlasse es dir, dich um sie zu kümmern, Zedd -du bist der Experte im Heilen. Bei dir ist sie in guten Händen. Im Augenblick kann ich es mir nicht leisten, noch mehr Zeit zu verlieren.«
    Bereits an der Tür, drehte er sich noch einmal um. »Ich komme zurück, sobald ich kann - versprochen. Wir dürften nicht mehr als ein paar Tage benötigen.«
    »Aber Richard …«
    Er war bereits auf den Stufen. »Ich bin bald wieder da«, rief er mit aus der Düsternis widerhallender Stimme zu ihnen herauf. Ohne Zögern folgte Cara ihm in den dunklen Turm hinab. Ohne ihre Begleitung wollte Nicci ihn nicht allzu weit vorausgehen lassen, aber da sie wusste, dass er noch die Sliph rufen musste,

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