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Am Ende eines Sommers - Roman

Am Ende eines Sommers - Roman

Titel: Am Ende eines Sommers - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabel Ashdown
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das ist doch großartig.« Mummy ist wieder vergnügt.
    Als wir am Wagen sind, dreht sie sich um und schaut in die Richtung, aus der wir gekommen sind. Sie packt meine beiden Hände und wirbelt mich im Kreis herum, bis uns beiden schwindlig ist.
    »Was für eine Aussicht!«, ruft sie in den Wind. Lichtüberflutet breiten sich die Downs hinter uns aus. »Was für eine prachtvolle Aussicht!«

 
    Jake,
    November 1984
    Am Mittwochnachmittag ruft Matt an. Ich bin erst seit zehn Minuten aus der Schule zurück, und als ich seine Stimme höre, bin ich so überrascht, dass ich den Kotzelappen fallen lasse, und er bespritzt den Küchenschrank.
    »Jakey!« Es klingt, als wäre er richtig weit weg und richtig froh, mich zu hören.
    Mir bleibt die Spucke weg. Es ist Wochen her, dass er verschwunden ist. Plötzlich denke ich an sein leeres Bett und daran, wie es sein wird, wenn er wieder nach Hause kommt, und was Dad sagen wird, wenn ich es ihm erzähle. Ich habe nicht mal was dagegen, mir das Zimmer wieder mit Andy zu teilen, wenn bloß Matthew wieder da ist. Auch wenn er die meiste Zeit hinter den Mädchen herläuft, ist es einfach gut, ihn dazuhaben.
    »Matt! Ich wische nur gerade auf. Mum hat sich übergeben«, sage ich und drücke leise die Tür zu. »Ich hab’s heute Morgen in der Küche gesehen, und als ich vorhin nach Hause kam, war es immer noch da, und deshalb dachte ich, ich putze es lieber weg, bevor Andy mit seinen Kackstiefeln da durchlatscht und es im ganzen Haus verteilt. Du weißt ja, was für ein Ferkel er ist. Aber egal – Andy muss bei Ronny sein oder so. Er ist nämlich nicht hier, und auf dem Heimweg hab ich ihn nicht gesehen …«
    »Okay, okay, Junge! Langsam!« Matt lacht durch das Telefon. Anscheinend habe ich gequasselt. »Rate mal, wo ich bin«, sagt er. »Da kommst du in einer Million Jahren nicht drauf!«
    Ich zögere. Er muss weit weg sein, wenn er so fragt. Ich habe Tränen in den Augen, und der Tropfen am Wasserhahn scheint einfach dazuhängen, er fällt nicht schnell herunter wie sonst, sondern hängt da und wird immer dicker. Daneben steht ein riesiger Stapel schmutziger Töpfe, die gespült werden müssen. Das sollte ich wohl als Nächstes tun, bevor Andy nach Hause kommt und was essen will. Die Telefonleitung wartet auf meine Antwort. Der dicke Tropfen platscht auf einen mit Ei beschmierten Teller in der Spüle.
    Matthew brüllt die Antwort durchs Telefon, und er lacht immer noch. »In Deutschland! Verdammt, ich bin in Deutschland! Guten Abend, mein Herr! Wie geht es Ihnen? Was sagst du dazu, Jakey?«
    Ich kann nichts sagen, und plötzlich rieche ich nur noch die Kotze und den Kotzelappen, und dann ruft Mum aus ihrem Zimmer: »Wer ist das?«, und ich merke, dass ich doch nicht mit Matthew reden will.
    »Das ist toll, Matt«, sage ich, und aus irgendeinem Grund fällt mir nichts anderes ein, als den Hörer auf die Gabel an der Wand zu legen.
    »Falsch verbunden, Mum!«, rufe ich und wische weiter die Kotze weg.
    Als Andy nach Hause kommt, mache ich uns Toast mit Marmite, und dann gehen wir nach oben und sehen uns am obersten Fenster das Lions-Club-Feuerwerk an. Wir reden darüber, wie es wäre, wenn wir einmal unser eigenes Feuerwerk veranstalten könnten, wenn wir beide Jobs hätten. Roman Candles, Snowstorms, Zodiac Fountains, das volle Programm.

 
    Mary,
    April 1961
    Das Haus ist voll von Kunden und Freunden der Familie. Durch die Tür höre ich, wie Mummy sie begrüßt, ihnen die Mäntel abnimmt und Daddy ruft. Ich sitze auf dem Klo und starre auf die Türklinke, als jemand von draußen an ihr rüttelt, kurz wartet und dann weggeht. Ein kleiner Fleck lang erwarteten Bluts sitzt in der Baumwolle meiner weißen Unterhose. Ich schaue ihn an und frage mich, was Rachel tut, wenn sie das hat. Ich weiß, dass sie es hat, aber als sie versucht hat, mit mir darüber zu sprechen, habe ich gesagt, mir wird flau, wenn sie so redet. Jetzt ist es da und nicht so, wie ich es erwartet habe. Es ist so wenig, so unbedeutend. Jetzt wünschte ich, ich hätte ihr zugehört, denn dann wüsste ich, was ich machen muss. Ich brauche eine frische Unterhose, aber Mummy hat unser Zimmer zur Garderobe gemacht. Ich knülle einen Streifen Toilettenpapier zusammen und lege ihn vorsichtig in meine Unterhose, bevor ich abziehe und mir die Hände wasche. Ich beuge mich über die Kloschüssel, will sicher sein, dass alles weg ist und keine Spur zurückbleibt.
    »Mary!«, ruft Mum, als sie mich im Flur sieht. Sie trägt

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