Am Tag, als die Liebe kam
verbringen. Wer weiß, was sich dabei so alles ergibt?“ Er lächelte. „Das hätte auch den Vorteil, dass ich mich noch nicht einmal anziehen müsste.“
Louise schwieg entsetzt. „Wenn ich es mir richtig überlege, möchte ich doch lieber an die frische Luft“, antwortete sie schließlich gespielt souverän.
„Jetzt bin ich aber enttäuscht!“
„Tut mir Leid“, erwiderte sie eisig. „Du wirst bestimmt eine andere finden, die dich tröstet.“
„Und warum nicht du, Darling?“
„Weil mein einziger Trost das Geld ist, das ich von dir bekommen werde.“ Sie atmete einmal tief durch. „Und die Gewissheit, dass ich dich danach niemals wieder sehen muss.“
Für einen Augenblick sah es so aus, als hätten ihre Worte ihn getroffen. Doch er hatte sich gleich wieder unter Kontrolle. „Wenn das so ist, Darling, werde ich mich bemühen, die Zeit mit dir besonders intensiv zu nutzen“, meinte er schließlich.
Louise blickte ihm nach, als er das Zimmer verließ. Sie würde sich in Zukunft mehr vor ihm in Acht nehmen müssen.
6. KAPITEL
Es war ein schöner, sonniger Tag, und Louise musste zugeben, dass ihr Bewegung und frische Luft gut taten. Auch die Stimmung im Park gefiel ihr. Auf dem Rasen hatten die Leute Decken ausgebreitet und machten Picknick, Bands sorgten für Live-Musik, und Kinder lachten und tobten.
Louise ließ es geschehen, dass Alex Hand in Hand mit ihr ging, und beobachtete amüsiert, wie viele Frauen sie ganz unverhohlen um ihn beneideten. Wenn die nur wüssten …
Zum Mittagessen führte Alex sie in ein Restaurant, das sich auf einem Ponton in der Themse befand. Die Sonne malte Reflexe auf das Wasser, und es war angenehm warm. Louise ließ die Atmosphäre auf sich wirken und redete nicht viel. Obwohl sie sich vorsichtshalber keinen Wein, sondern nur Mineralwasser bestellt hatte, verleitete die romantische Atmosphäre sie zu erotischen Fantasien.
Bisher war Alex seinem Versprechen treu geblieben und hatte nicht versucht, mit ihr zu flirten. Ob er es auch getan hätte, wenn sie den Tag zu Hause verbracht hätten? Wie es wohl sein mochte, im durch die Vorhänge gedämpften Licht der Nachmittagssonne mit Alex im Bett zu liegen, ihn Haut an Haut zu spüren, von ihm gestreichelt zu werden …
„Ist dir heiß?“ Erschrocken blickte Louise auf und stellte fest, dass er sie forschend betrachtete.
„Nein.“ Schnell trank sie einen Schluck Wasser. „Warum?“
„Weil du plötzlich ganz rote Wangen hast. Wo warst du denn mit deinen Gedanken?“
Fieberhaft sann sie nach einer unverfänglichen Antwort. „Ich habe über mein Leben nachgedacht – wie ich es sinnvoller gestalten kann“, improvisierte sie. „Zwei, drei gesellschaftliche Verpflichtungen die Woche reichen mir nicht. Und eine Frau, die den ganzen Tag mit Einkaufen zubringen kann, war ich noch nie.“
„Wenn du an einen Job denkst, ist meine Antwort ein eindeutiges Nein. Als meine Frau gehst du nicht arbeiten. Das ist völlig ausgeschlossen!“
„Und was soll ich den ganzen Tag lang tun, wenn ich mich noch nicht einmal in die Hausarbeit stürzen kann? In der Wohnung sitzen und warten, bis es Abend wird? Da fällt mir ja die Decke auf den Kopf!“
Alex blieb ernst. „Hast du schon einmal an ehrenamtliche Tätigkeiten gedacht?“
Louise biss sich auf die Lippe. „Das möchte ich mir für einen späteren Lebensabschnitt aufbewahren. Würde es dich stören, wenn ich für meinen Vater arbeite und es bei Trentham Osborne versuche?“
„Stimmt, da ist ja gerade eine Stelle frei geworden!“ Er lächelte sarkastisch. „Aber ob es das Richtige für dich ist?“
„So schwierig kann die Arbeit doch nicht sein!“ Sie scheute sich, ein Familiengeheimnis auszuplaudern: dass Lily nicht die Intelligenteste war.
„Ich spreche nicht von deinen Qualifikationen. Ich möchte dir nur dringend davon abraten, in die Fußstapfen deiner Schwester zu treten.“
„Und warum? Sie hat mir schließlich vorgemacht, wie es geht.“
„Eben darum.“ Über den Tisch hinweg nahm er ihre Hand, drehte sie um und streichelte sanft die Innenfläche. „Hör auf mich, Darling. Lass dir etwas anderes einfallen.“
Louise hielt den Atem an, solche Sehnsucht weckte diese Zärtlichkeit in ihr. „Würdest … würdest du bitte meine Hand loslassen?“
„Noch nicht. Aber keine Angst, ich möchte dich nicht verführen – selbst wenn ich den Eindruck habe, dass meine Chancen gar nicht so schlecht sind. Ich muss dir deine Bitte aus Gründen
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