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DS043 - Der gefiederte Krake

DS043 - Der gefiederte Krake

Titel: DS043 - Der gefiederte Krake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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1.
     
    Es war Frühling. Frühling mit sanftem warmem Sonnenschein. Die Vögel bauten im Central Park ihre Nester, und hier und dort irrte ein bunter Schmetterling zwischen den Wolkenkratzern von New York herum. Die Blumen blühten leuchtend im Bryant Park neben dem alten Gemäuer, das die öffentliche Bibliothek beherbergte. Und die Luft war herrlich lind an diesem strahlenden Tag.
    Vielleicht war das der Grund, warum der Cop so sanft mit dem alten Knacker umging. Der Name des Polizisten war Finnigan. Er war Ire und größer, als Menschen es im Durchschnitt werden, und er regelte den Verkehr an der Ecke 42nd Street und Fifth Avenue, einer Kreuzung, die jeden Cop hart macht. Und Finnigan war ein harter Cop.
    Er ging zu dem alten Knacker und sagte: »He, Pop, was ist, willst du überfahren werden?«
    Der alte Mann war stehengeblieben, nachdem er die Fahrbahn betreten hatte, und blickte sich hilfesuchend um.
    »Ich – ich seh’ nicht sehr gut, Officer«, sagte er.
    »Pop, dies ist kein Platz für dich«, sagte Finnigan. »Ich bring’ dich jetzt auf den Gehsteig zurück, und dort bleibst du, klar?«
    Der alte Mann trug ausgewaschene Overalls, die am einen Knie einen großen Flicken hatten, und darüber ein altmodisches Jackett aus grobem Stoff. Seine hohen Schuhe zum Knöpfen waren rissig unter dem Glanz der Schuhkreme, und seine Krawatte war ein Schnürsenkel, wie es vor dem Weltkrieg Mode gewesen war. Auf dem Kopf hatte er eine echte Biberkappe – oder was davon übrig war. Er bedankte sich bei dem Cop.
    »Danke – vielen Dank, Officer«, sagte er mit zittriger Stimme. »Ich komm’ jetzt nicht mehr oft in die Stadt. Alles – alles hat sich so verändert. Man findet sich kaum noch zurecht. Sagen Sie, Officer, könnten Sie mir vielleicht helfen?«
    »Wobei helfen?«
    »Ich versuche einen Mann zu finden.«
    »Nun, Pop, in New York gibt es eine Menge Männer. Was tut dieser Mann? Wo arbeitet er?«
    »Ich – weiß nur – seinen Namen.« Der alte Mann hatte die Angewohnheit, stockend zu sprechen. »Doc Savage – das ist der Name von dem Mann, den ich suche.«
    Der Name hätte den Verkehrspolizisten fast ins Unglück gestürzt. Er veranlaßte den Cop nämlich, vor Überraschung einen Schritt zurückzuweichen, wobei er fast von einem Wagen angefahren worden wäre. Er schickte dem Wagen einen wüsten Fluch nach und drehte sich dann wieder zu dem alten Mann um.
    »Was stimmt nicht, Pop?«
    »Wieso – Officer – nichts?«
    »Mach’ mir doch nichts weis, Pop. Leute, die zu Doc Savage wollen, sind gewöhnlich in Schwierigkeiten. Denn die Schwierigkeiten anderer Leute sind nun mal Doc Savages Geschäft.«
    Der alte Mann fummelte unsicher an den Knöpfen seines Jacketts herum. »Nein, wirklich – alles in bester Ordnung«, beharrte er.
    »Yeah, darauf möcht’ ich wetten.« Der Verkehrs-Cop sah ihn stirnrunzelnd an. »Okay, Pop, es ist dein Begräbnis.« Er streckte den Arm aus und wies schräg in die Höhe. »Siehst du die Spitze von dem Wolkenkratzer dort? Dort im 86. Stock, hab’ ich mir sagen lassen, hat dieser Doc Savage sein Büro oder sein Labor oder was immer.«
    Der alte Mann bedankte sich bei dem Verkehrshüter und schlurfte auf den Wolkenkratzer zu, der ihm bezeichnet worden war.
    Etwa dreißig Meter hinter ihm löste sich daraufhin eine unauffällige graue Limousine vom Bordstein und fuhr dem alten Mann in gleichbleibendem Abstand nach. Ein paar Fußgänger, die zufällig in den Fond des Wagens sahen, rissen verblüfft die Augen auf. Auf dem Rücksitz saß eine Eurasierin von so exotischer Schönheit, daß es einem den Atem nahm. Daß die Limousine dem alten Mann folgte, fiel hingegen niemand auf.
    Der schwächliche Alte strebte unbeirrt auf den Wolkenkratzer zu. Er kam zu dem Portal des hoch in den Himmel ragenden Gebäudes, ging hindurch und befand sich in einer weitläufigen modernen Vorhalle, beinahe so groß wie ein Bahnhof, mit Läden, Dutzenden von Fahrstühlen und Fahrstuhlführern in schmucken Uniformen.
    Die vielen Fahrstühle schienen den alten Mann zu verwirren. So wie er es vorher bei dem Cop gemacht hatte, wandte er sich hilfesuchend an einen der Fahrstuhlführer. Als er Doc Savages Namen genannt hatte, wurde er zu einem Fahrstuhl gewiesen, der sich abseits von den übrigen befand, offenbar ein Privatlift. Die Tür schloß sich, der Fahrstuhl glitt aufwärts, aber nur einen Stock weit.
    Der alte Mann trat heraus und fand sich in einem langen schmalen Gang wieder, in dem zahlreiche bequeme

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