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Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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erschienen.
    Ich gab ein dumpfes Brummen von mir, und zum ersten Mal seit geraumer Zeit schien er mich wieder wahrzunehmen.
    »Oh, stell sie dorthin. Stell sie dorthin, Merlin«, bat er, und gleichzeitig erschien ein Tablett aus Ebenholz auf dem Tisch zu meiner Linken.
    »Wir sollten prüfen, ob der Wein den Erwartungen entspricht, bevor die Dame erscheint«, sagte er dann und goß etwas von der rubinroten Flüssigkeit in zwei der Kelche.
    Wir probierten, und er nickte. Er war besser als Bayles. Bei weitem besser.
    »Der hat alles, was er braucht«, urteilte ich.
    Er umrundete den Tisch, trat ans Fenster und blickte hinaus. Ich folgte ihm. Irgendwo dort oben in jenen Bergen, so vermutete ich, saß Dave in seiner Höhle.
    »Ich fühle mich beinahe schuldig«, sagte ich, »weil ich mir einfach den Luxus einer solchen Pause gönne. Es gibt so viele Dinge, die ich erledigen müßte ...«
    »Möglicherweise mehr, als du ahnst«, pflichtete er mir bei. »Betrachte diese Unterbrechung weniger als Pause denn als Einschränkung deiner Aktivitäten. Und vielleicht erfährst du ja auch etwas von der Dame.«
    »Kann schon sein«, antwortete ich. »Ich frage mich nur, was das sein mag.«
    Er schwenkte den Wein in seinem Glas, nahm noch einen kleinen Schluck und zuckte mit den Schultern.
    »Sie weiß viel. Vielleicht rutscht ihr etwas heraus, oder vielleicht fühlt sie sich durch die ihr zuteil werdende Aufmerksamkeit geschmeichelt und wird großherzig. Nimm die Dinge, wie sie kommen.«
    Ich trank einen Schluck, und ich könnte etwas daherschwafeln von wegen daß meine Daumen zu kribbeln anfingen. Aber in Wirklichkeit war es das Logrus-Feld, das mir wegen Jasras Herannahen auf dem Gang draußen eine Warnung zukommen ließ. Ich sparte mir eine diesbezügliche Bemerkung zu Mandor, da ich sicher war, daß auch er es spürte. Ich wandte mich einfach der Tür zu, und er paßte sich meiner Bewegung an.
    Sie trug ein tief über eine Schulter (die linke) herab geschnittenes weißes Kleid, das auf der anderen Seite mit einer Diamantnadel festgehalten wurde, und sie trug eine Tiara, ebenfalls aus Diamanten, die inmitten ihrer hellen Haare beinahe im Infrarotspektrum zu strahlen schien. Sie lächelte, und sie roch außerdem gut. Ich ertappte mich dabei, daß ich meine Haltung unwillkürlich straffte, und ich warf einen Blick auf meine Fingernägel, um sicherzugehen, daß sie sauber waren.
    Mandors Verneigung war höfischer als meine, wie üblich. Und ich fühlte mich verpflichtet, etwas Nettes zu sagen. Also: »Du siehst ziemlich... elegant aus«, stellte ich fest und ließ die Augen über ihre Gestalt wandern, um meine Worte zu unterstreichen.
    »Es geschieht nicht allzuoft, daß ich mit zwei Prinzen speise«, bemerkte sie.
    »Ich bin Herzog der Westlichen Marken«, berichtigte ich sie, »kein Prinz.«
    »Ich bezog mich auf das Haus von Sawall«, entgegnete sie.
    »Du hast deine Hausaufgaben gemacht«, lobte Mandor, »und bist auf dem neuesten Stand.«
    »Ich hasse es, das Protokoll zu verletzen«, sagte sie.
    »Ich gebrauche meinen Chaos-Titel an diesem Ende der Dinge selten«, erklärte ich.
    »Schade«, sagte sie. »Ich finde, er ist mehr als nur ziemlich... elegant. Bist du nicht etwa der dreißigste in der Reihe der Thronfolger?«
    Ich lachte.
    »Selbst ein Platz so weit hinten ist noch übertrieben«, sagte ich.
    »Nein, Merle, sie liegt ungefähr richtig«, widersprach Mandor. »Ein paar hin oder her.«
    »Wie ist das möglich?« fragte ich. »Als ich das letztemal nachsah...«
    Er füllte einen Weinkelch und reichte ihn Jasra. Sie nahm ihn mit einem Lächeln entgegen.
    »Dann hast du bestimmt nicht in jüngster Zeit nachgesehen. Inzwischen hat es einige weitere Todesfälle gegeben.«
    »Wirklich? So viele?«
    »Auf das Chaos!« sagte Jasra und hob ihr Glas. »Lang möge es wogen!«
    »Auf das Chaos!« erwiderte Mandor und hob ebenfalls sein Glas.
    »Chaos!« gab ich das Echo zurück, wir stießen an und tranken.
    Plötzlich stiegen mir verschiedene köstliche Gerüche in die Nase. Als ich mich umdrehte, sah ich, daß mehrere Schüsseln auf dem Tisch standen. Jasra hatte sich im selben Augenblick umgedreht, und Mandor trat vor und bewirkte mit einer Handbewegung, daß die Stühle zurückglitten, um uns bequem Platz nehmen zu lassen.
    »Bitte, setzt euch, und erlaubt, daß ich euch bediene«, sagte er.
    Wir folgten seiner Aufforderung, und es ging uns mehr als gut. Mehrere Minuten verstrichen, und mit Ausnahme einiger Lobpreisungen

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