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Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin

Titel: Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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ich meine – unsere – Gegenwart kundgetan habe.«
    »Du hast keinen von ihnen erkannt?«, erkundigte sich Ramses.
    »Ich weiß genau, wer sie sind«, konterte sein Vater.
    »Die Mitglieder unserer geschätzten Grabräuberfamilien haben einen Blick riskiert – nur für den Fall.«
    »Sie könnten es wieder versuchen«, sagte Ramses. »Pah«, schnaubte Emerson. »Es liegt fünfzig Jahre zurück, dass die Gurnawis einen Archäologen tätlich angegriffen haben.« Dann fügte er verdrießlich hinzu: »Die größte Plage sind die Touristen. Sie werden ausschwärmen, sobald sie davon erfahren.«
    Da hatte er Recht. Den Bestimmungen folgend, hatte Cyrus den Fund umgehend der Antikenverwaltung gemeldet. Einem überschwänglichen Glückwunschtelegramm von Daressy folgte zwei Tage darauf ebendieser Herr. Es war seine Dienstpflicht, die Ausgrabung zu inspizieren und zu verifizieren, dass die Vorschriften eingehalten wurden, denn ein Fund von dieser Größenordnung war äußerst selten. Holzgerüste und Leitern waren aufgestellt worden, sodass man das Grab inzwischen auch von unten erreichen konnte. Sie mussten Daressy mit einem Netz absichern. Das gefiel ihm zwar gar nicht, aber wie er sie später informierte, hätte er Schlimmeres auf sich genommen, um das Wahnsinnsschauspiel zu erleben.
    »Meinen Glückwunsch«, erklärte er, sein verschwitztes Gesicht abwischend. »Zum ersten Mal sind wir unseren umtriebigen Freunden aus Gurneh zuvorgekommen! Hervorragend zu wissen, dass ich die Freilegung getrost in Ihre geschulten Hände legen kann, mes amis.«
    Er nahm dankend eine Tasse Tee an und wischte sich erneut sein Gesicht. »Ach übrigens, wie kommt es, dass Monsieur Vandergelt mit von der Partie ist? Ich bin davon ausgegangen, dass er den Firman für Medinet Habu hat.«
    »Sie wissen doch, wie das ist, Monsieur«, schmeichelte Emerson. »Wegen diesem unsäglichen Krieg leiden wir alle unter Arbeitskräftemangel. Wir helfen einander aus, so gut es eben geht. In der Tat war es der junge Monsieur Vandergelt, der das Versteck entdeckt hat.«
    »Ah, je comprends bien, ich verstehe«, sagte Daressy amüsiert. »C’est admirable, messieurs. Fabelhaft, dann machen Sie mal weiter so. Ich komme von Zeit zu Zeit vorbei, wenn Sie erlauben, nicht, um mich in Ihre Arbeit einzumischen, sondern um die von Ihnen entdeckten Wunderwerke zu bestaunen.«
    »Ich habe dir doch gesagt, er wird keine Einwände haben«, sagte Emerson zu seiner Gattin, nachdem sie Daressy losgeworden waren.
    »Du hast ihm auch keine Wahl gelassen«, erwiderte selbige Dame.
    Sämtliche Touristen in Luxor wollten sich das Grab ansehen.
    Die meisten machten schleunigst kehrt, abgeschreckt von Emersons Tiraden und von dem Umstand, dass es noch nicht viel zu sehen gab. Auf Cyrus’ Anordnung hin durfte aus der Grabkammer nichts entfernt werden, bis er für entsprechende Beleuchtung gesorgt hatte und genau wusste, dass Objekte wie die Sarkophage unbeschadet transportiert werden konnten.
    Eine Gruppe von Besuchern war hartnäckiger. Die Albions tauchten einen Tag nach der Entdeckung auf – en famille, versteht sich. Jumana flüchtete bei ihrem Auftauchen und zerrte Bertie mit sich. Keiner bot ihnen einen Sitzplatz oder ein Glas Tee an. Sensiblere Zeitgenossen hätte dieser unfreundliche Empfang gewiss verunsichert – nicht so die Albions.
    »Auf diese Weise bewerkstelligen Sie das also«, bemerkte Mr Albion nach eingehender Musterung des Gerüstes. »Für mich ist es zu anstrengend, aber mein Sebastian würde gern einen Blick riskieren.«
    »Da kann Ihr Sebastian lange warten«, gab Emerson zurück. »Herrgott, für so was habe ich nicht die Zeit.«
    Er stapfte zu Jumana und Bertie, die am Fuß des Gerüsts standen. Ramses blieb bei den Albions und bewunderte deren Dickfelligkeit. Cyrus konnte der Versuchung nicht widerstehen, seinen Sohn in den höchsten Tönen zu loben und haarklein über den Inhalt der Grabkammer zu berichten. Mr Albions Grinsen gefror.
    »Klingt nach einer großen Sache«, sagte er. »Was denken Sie, wie lange es dauern wird?«
    »Schwer zu sagen«, meinte Cyrus. »Wir werden sehen, was zu tun ist.«
    »Faszinierend«, bemerkte Sebastian, der sich selbstgefällig grinsend umsah. »Habe noch nie einer Exkavation beigewohnt, die in vollem Gange war. Hoffe, es macht Ihnen nichts aus, wenn wir ab und zu auf einen Blick vorbeischauen.«
    Ramses hatte genug. »Offenbar ist es Ihrer werten Aufmerksamkeit entgangen, dass Sie hier nicht willkommen sind«,

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