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Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin

Titel: Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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»Dies ist Cyrus’ Grab. Er ist dafür verantwortlich und nicht du.«
    Emerson blickte skeptisch. »Aber ich kann ihm doch meinen fachmännischen Rat geben?«
    »Nur, wenn er darum bittet. Ausgesprochen großzügig von ihm, dich daran teilhaben zu lassen, das ist mehr, als du je für ihn getan hast!«
    »Hmph«, knurrte Emerson und strich sich über sein Kinn.
    »Vielleicht kannst du ihm ganz offiziell die Unterstützung deines Stabes anbieten«, schlug Ramses vor.
    »Oh. Hmmmm. Sicher. Einschließlich meiner Wenigkeit?« Er sah mich fragend an.
    Ich gab vor, scharf nachzudenken. Emerson hatte sich wirklich gut gehalten für seine Begriffe. »Wenn er dich darum bittet«, entschied ich.
    »Er hat mich gebeten, heute Nacht mit ihm Wache zu schieben.«
    »Dann darfst du hingehen.«
    Emerson lachte schallend und umarmte mich schmerzhaftstürmisch. »Vielen Dank für deine Erlaubnis, mein Schatz. Ramses, kommst du mit?«
    »Nein«, sagte ich, bevor Ramses antworten konnte. »Er wird nicht gebraucht. Nefret, du solltest dir noch einmal seine Verletzung anschauen. Ich finde, er hat sich heute übernommen.«
Aus Manuskript H
    Auch Nefret hatte gemerkt, dass ihr Mann abwesend wirkte. Er ließ sich widerspruchslos untersuchen, indes entdeckte sie nichts Beunruhigendes. Die Wunde verheilte gut.
    »Schön, dass wir einen Abend für uns haben«, meinte sie.
    »Ja.« Er stapfte nervös durch den Salon, nahm sich ein Buch, legte es wieder weg, schob einen Stapel Papier zusammen. Die Hände im Schoß gefaltet, beobachtete sie ihn eine Zeit lang, ehe sie sich ein Herz fasste.
    »Ich muss dir etwas sagen«, fing sie an.
    Er kam sogleich zu ihr, sank vor ihren Sessel und fasste ihre Hand.
    »Ich habe mich schon gewundert.« Sanft legte er seine andere Hand auf ihre Taille. »Aber ich wollte nicht fragen.«
    »Warum nicht? Es ist doch dein gutes Recht.«
    »Hmmm, keine Ahnung. Seit wann weißt du es? Nefret, sieh mich an. Noch vor Gaza?«
    Sie hätte ausweichend antworten und die vielen Faktoren aufzeigen können, die eine einwandfreie Diagnose erschwerten. Stattdessen sah sie ihn fest an. »Ja.«
    »Und du hast es riskiert? Diese grässliche Fahrt, die Gefahren, die –«
    Sie nahm sein Gesicht in ihre beiden Hände. »Ich wusste, es würde alles gut gehen. Keine Ahnung, wieso ich das wusste, es war einfach so. Ich hätte es auf jeden Fall riskiert. Ich möchte es so sehr, trotzdem bist du das Liebste auf der Welt für mich. Ich hätte dich gehen lassen – aber ich wäre vor Aufregung gestorben in Kairo. Oh, mein Schatz, bist du denn nicht auch froh?«
    »Meinst du, ich empfinde nicht genauso wie du? Allmählich begreife ich, was du jedes Mal durchgemacht haben musst, wenn ich ohne dich in irgendeiner vertrackten Mission unterwegs war. Froh? Ich denke, das bin ich. Oder werde es noch. Momentan bin ich … eher besorgt, glaube ich. Ich kann dir dieses Risiko nicht abnehmen. Ich kann es nicht einmal mit dir teilen.«
    Noch nie hatte sie ihn mit Tränen in den Augen erlebt. Ihr Herz krampfte sich zusammen. Er vergrub seinen Kopf in ihrer Halsbeuge, und sie umschlang seine eingesackten Schultern.
    »Jetzt können wir nichts mehr daran ändern«, murmelte sie.
    Er seufzte tief, und als er den Kopf hob, sah sie wieder den Jungen in ihm, den sie so lange geliebt hatte, ohne es überhaupt zu wissen. Seine Augen strahlten vor verhaltener Freude. »Bist du sicher, dass du darauf eingestellt bist, Nefret? Du kennst Mutters Geschichten. Was, wenn sich entpuppt, dass es so ist wie ich?«

    Im Haus war es sehr ruhig. Ich war allein, nicht einmal eine der Katzen leistete mir Gesellschaft. Viele Aufgaben lagen noch vor mir, aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund hatte ich keine Lust, irgendeine davon anzugehen. Stattdessen setzte ich mich auf das Sofa, kramte mein Nähkästchen hervor und zog den zerknitterten Leinenstoff heraus.
    Die Tür zum Salon sprang auf. Ein Blick in ihre Gesichter sagte mir alles. Händchen haltend traten sie vor mich.
    »Wir wollten, dass du es als Erste erfährst, Mutter«, sagte Nefret.
    Ich musste mich räuspern, bevor ich etwas erwidern konnte. Vier Worte brachte ich heraus, dann versagte mir die Stimme. »Schön! Natürlich bin ich …«
    »Oh, Mutter, nicht weinen.« Nefret setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm. »Du weinst doch sonst nie.«
    »Und ich will auch nicht das Glück des Augenblicks trüben, indem ich es jetzt tue«, versicherte ich ihr etwas rau. Ich hielt Ramses meine Hand hin, worauf er

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