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Amnion Omnibus

Amnion Omnibus

Titel: Amnion Omnibus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Donaldson
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ihres Feuers hatte er die Amnion gezwungen, sich zu ducken und zu verteilen. Er und nach ihm Dios erreichten unversehrt die Luftschleuse.
    Verwünschungen gurgelten aus Angus’ Brust, die er selbst kaum hörte, schäumten aus seiner Kehle. Vector Shaheed war schon tot, fühlte keinen Schmerz mehr.
    Angus packte Shaheeds Raumhelm, löste ihn von den Schultern des Toten, stellte die Kopfbedeckung ab.
    Dann stapfte er unbewaffnet vom Schott auf die Angreifer zu, hielt Shaheeds Leichnam vor sich wie einen Schild.
    Sein Interncomputer hatte recht: Es waren drei Amnion. Während er sich ihnen näherte, entzogen sie ihre Aufmerksamkeit der Luftschleuse. Schuß um Schuß schmetterten ihre Gewehre Vector Shaheed in Angus’ Armen zu Brei.
    Mit Impacter-Gewehren kannte Angus sich aus.
    Er hatte eine ähnliche Waffe benutzt, um Davies Hyland senior zu töten, Morns Vater.
    Eine der Waffen lag kaum zehn Meter entfernt auf Deck, gleich neben der Leiche des Amnioni, der sie mitgeführt hatte. Angus spürte die Wucht jedes Treffers, der in Vector Shaheeds Leichnam schlug, aber stapfte, getrieben von Wut, unerbittlich vorwärts. Sobald er das Gewehr erreichte, bückte er sich danach, riß es an sich.
    Dann zündete er die Lenkdüsen, ließ Vector Shaheed los und sauste senkrecht empor.
    Davies ballerte wild drauflos, um ihm Feuerschutz zu geben, indem er einen Bogen durch die Luft beschrieb.
    Die Kraft der Lenkdüsen war zu schwach, um sich gegen den Beschleunigungsandruck der Defensiveinheit zu behaupten, aber der Sprung beförderte ihn in größere Höhe, als die Amnion erwarteten. Vor Überraschung und weil Davies’ Schüsse sie ablenkten, zielten sie zu tief. Ihre mörderischen Strahlen knatterten unter Angus’ Füßen hindurch.
    Schnell wie eine Maschine und akkurat wie ein Zielcomputer beschoß er die Amnion von oben, ehe sie neu auf ihn anlegen konnten. Während er auf dem Ausstoß der Lenkdüsen aufwärtsschwebte, traf er sie nacheinander, einszweidrei. Streckte sie nieder. Sie waren tot, bevor er in der Luft den Scheitelpunkt des Bogens überschritt und abwärtssank.
    Die Amnion werden es nicht vergessen. Der Anblick ihres sprudelnden Blutes ließ ihn kalt. Er sah sich die Leichen an, um festzustellen, ob sie Ohrhörer-Mikrofon-Kombinationen trugen. Das war nicht der Fall. Also hatte die Gruppe keine weitere Verstärkung herbeordern können. Schade. Er befand sich jetzt in der richtigen Stimmung, um jede Menge Amnion umzulegen.
    Sie werden niemals außer Gefahr sein. Doch Warden Dios’ Stimme hallte durch den Frachthangar, fragte Angus, ob er unverletzt wäre; und Davies rief Vectors Namen, dann fluchte er und schluchzte, als wäre er innerlich zerbrochen.
    Angus hatte keine Zeit, um noch mehr Amnion zu töten.
    Mittels der Lenkdüsen schnellte er sich zu der Stelle, wo er Vector Shaheeds Raumhelm abgesetzt hatte.
    Sobald er sich davon überzeugt hatte, daß er unbeschädigt war, stülpte er ihn sich über den Kopf, befestigte ihn am Halsring des EA-Anzugs. Die Statusanzeigen leuchteten grün auf, sobald ihnen aus den Anzugsystemen Strom zufloß.
    Es schien, als hätte sich Vector Shaheed einmal zuviel anerboten, an Bord zurückzubleiben.
    »Angus«, klagte Davies halblaut. »Ach Vector, o Gott, Vector…! Angus, er hat dir…« Angus packte seinen Sohn am Arm und schüttelte ihn grob. »Deine Geschichten kannst du mir später erzählen!« fuhr er ihn an. »Für so was haben wir jetzt keine Zeit.“
    »Er hat recht, Davies.« Man hätte meinen können, ein Echo des Kummers untermalte Dios’ Stimme. »Wir müssen raus hier.“
    Angus wartete nicht auf die beiden. Grimmig beeilte er sich in die Luftschleuse.
    Die innere Irisblende stand noch offen: Er hatte die Schaltkreise so stark beschädigt, daß keine Korrektursteuerung durch die Computer der Stiller Horizont noch etwas nutzte. Daraus ergab sich eine neue Gefahr.
    Wenn Angus die Außenpforte öffnete, erfolgte aus dem Innern des Frachtraums eine explosive Dekompression durch einen relativ engen Ausweg. Dann wurden er, Davies und Warden Dios wie Geschosse aus einem Kanonenrohr hinausgeschleudert. Falls nicht schon die Stoßwelle der Bordatmosphäre sie umbrachte oder betäubte, drohte es ihnen, weit am Kommandomodul und an der Posaune vorüberzustieben; oder heftig genug mit den Raumfahrzeugen zu kollidieren, um Gewebe und Knochen eines gewöhnlichen Menschen zu zermalmen.
    Dennoch kannte Angus kein Zögern. Seine Wut war zu groß für kleinliche Bedenken; zu eisig

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