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Amnion Omnibus

Amnion Omnibus

Titel: Amnion Omnibus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Donaldson
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aber hinunter in die Schleuse.« »Erledigen Sie’s später«, befahl Holt Fasner. »Ich habe Sie jetzt lieber hier.« Nur für den Fall, daß Warden Dios für ihn noch mehr Überraschungen in petto hatte.
    Was passieren sollte, geschah voraussichtlich bald.
    Mittlerweile schwebten die Erzcontainer auf gefahrloser Route zum VMKP-HQ. Nach dem ersten Hyperspatium—Sprung der Mutterwitz fand sich gewiß reichlich Zeit für kleinere Reparaturen.
    Doch während seine innere Aufwühlung verebbte, sein Pulsschlag sich auf den gewohnten Rhythmus einpendelte, merkte Fasner, daß er nicht aufhören konnte, an Norna zu denken. In Wirklichkeit hatte er die ganze Zeit hindurch an sie gedacht: Er hatte es nur nicht wahrhaben wollen.
    Er vermißte sie. So lange hatte er sie am Leben gehalten – und soviel Nutzen von ihren eigentlich aus Feindseligkeit errungenen Einsichten gezogen –, daß er sich auf mancherlei Weise mit ihr verbunden fühlte, die er gar nicht hätte beschreiben können. Obwohl sie mit wahrem Ingrimm nach seinem Niedergang gierte, mochte er sie gern. Im Laufe der Jahrzehnte hatte ihre Bosheit dazu beigetragen, daß er auf der Hut blieb; und infolgedessen sein Erfolg um so mehr gedieh. Ohne sie… Ohne sie beging er Fehler. Und Fehler konnten ihn das Leben kosten.
    Mitnehmen können hatte er sie nicht. Das stand außer Frage. Aber nun fragte er sich allmählich, wie er ohne sie leben sollte.
    »Sir«, rief der Scanning-Crewmann in scharfem Ton.
    Holt Fasner richtete die Aufmerksamkeit eben noch rechtzeitig auf die Bildschirme, um zu sehen, daß eine Explosion die GD zerriß.
    In grellem Aufflammen zerfiel das Stahlskelett der Orbitalstation wie ein Kartenhaus und flog auseinander.
    Sämtliche Energiegeneratoren und -akkumulatoren mußten gleichzeitig detoniert sein. Viele Kilometer entfernt, loderte die Zerstörung der GD lautlos auf den Bildschirmen so gräßlich und unwiderruflich wie ein geborstenes Herz. Kurz glosten Glut und Helligkeit durch die zersprungenen Strukturen, ehe das Dunkel des Alls sie verschlang. Binnen weniger Sekunden verfinsterte der Weltraum das Trümmer-und Leichenfeld, und nur einige noch erkennbare, versengte Stahlträger markierten die ungefähre Position, an der die GD-Orbitalstation bis dahin eine Rolle in der Geschichte der Menschheit gespielt hatte.
    Norna war tot.
    Aber so ging es eben Warden Dios. Letzten Endes waren die ehrgeizigen Machenschaften des Polizeichefs doch mißlungen, hatte die Anfälligkeit der Orbitalstation sie zum Scheitern gebracht. Wahrscheinlich hatte ein gewieftes BS-Mitglied die Explosion eingeleitet. Oder Dios selbst hatte sie durch ungeschicktes Zugreifen auf die Stationscomputer unwillentlich ausgelöst. Die Ursache war Holt Fasner einerlei. Für ihn zählte ausschließlich, daß jetzt Warden Dios von dem Verderben ereilt worden war, das er so eifrig über Fasner zu bringen beabsichtigt hatte.
    Und auch Nornas Wunsch, ihr Sohn möge durch ein Verhängnis zugrundegerichtet werden, war nicht in Erfüllung gegangen.
    Ihr Tod war ein kleiner Tribut, den er zu zollen hatte.
    Darüber hinaus hatte Holt Fasners nun exklusive Datensammlung gerade einen exponentiellen Wertzuwachs erfahren.
    Er stieß einen gedehnten Seufzer der Befriedigung aus. »Na, das enthebt uns aller Sorge in bezug auf diesen großtuerischen Kotzbrocken Warden Dios«, nuschelte er der Crew zu. »Endlich hat der Saubeutel gekriegt, was er verdiente. Ich wünschte, ich hätte seine Fresse sehen können, als er merkte, daß die GD ihm gleich unterm Arsch explodiert. Soviel raffinierte Planung, um meine Daten zu stehlen, und plötzlich erkennt er, daß er deshalb abschrammen muß. Ich wette, er hat sich eingeschissen, als er…“
    Auf einmal krallte sich eine Faust in Holt Fasners lichtes Haar, drückte seinen Kopf an die Rücklehne des Andrucksessels. »Ich wette, ‘s war anders«, knurrte fröhlich eine Stimme, die er noch nie gehört hatte.
    »Vielmehr wette ich, er hat die Explosion selbst herbeigeführt. Ich wette, ihm war vor Ihnen so eklig, daß er nicht das Kleinste, was Ihre Flossen je angerührt haben, weiterexistieren lassen konnte.« Die Crewmitglieder wirbelten an ihren Plätzen herum, starrten bestürzt an Fasner vorbei den Eindringling an.
    »Er hat seine Versprechen eingehalten«, fügte der Mann hinzu. »Alle. Eigentlich ist es ja erfreulich, aber in gewisser Hinsicht ist’s Scheiße. Ein alter Schuft wie ich hat dann das Gefühl, das gleiche tun zu müssen.“
    Die auf Holt

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