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Amok der Amazonen

Amok der Amazonen

Titel: Amok der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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doch sie blieb mißtrauisch. »Es wird doch
hoffentlich nicht so sein, daß Sie gegen diesen Mann nicht vorgehen wollen,
weil Sie mit ihm sympathisieren ?«
    »Was waren das für Drohungen,
von denen Sie eben sprachen ?« erkundigte ich mich,
eilig ausweichend.
    »Drohungen gegen mein Leben«,
antwortete sie. »In Lindas Beisein bezichtigte er mich, eine normale, gesunde Frau
pervertiert und zu einer humorlosen, aggressiven Männerverächterin gemacht zu
haben. Er sagte, er würde dafür sorgen, daß ich dieses Verbrechen mit dem Tod
bezahlte. Als ich ihn darauf aufmerksam machte, daß er und Männer seines
Schlages die Verbrecher sind, wollte er tätlich werden .«
    »Und Linda hielt ihn zurück ?«
    »Aber nein! Sie haben das
Mädchen gesehen — sie ist höchstens einsfünfundfünfzig groß und wie die meisten Frauen von klein auf gedrillt worden, ihre körperliche
Zartheit als Symbol ihrer Minderwertigkeit zu akzeptieren. Im Gegensatz zu mir
hat sie nicht gelernt, die Kraft und die überlegene Zähigkeit ihres Körpers
einzusetzen .«
    »Mit anderen Worten, Sie
verprügelten Charles Morgan und warfen ihn hinaus ?«
    Sie lächelte mit unverhohlenem
Vergnügen.
    »Mit vierzehn meisterte ich
Judo, mit zwanzig Karate . Ja, ich beförderte ihn ohne
Schwierigkeiten hinaus, zurück an seine Schreibmaschine, die einzige Waffe, die
er bisher gegen mich einsetzen konnte. Doch es besteht kein Zweifel daran, daß
er liebend gern weitergehen würde, wenn er sich auch seit unserer Begegnung auf
telefonische Drohungen beschränkt hat .« Sie lachte
ohne Erheiterung. »Es erstaunt mich immer wieder von neuem, Mr. Roberts, wie
leicht die Männer in ihrer Eitelkeit zu treffen sind .«
    »Vielleicht ist er nur deshalb
so wütend, weil Sie seinen Schädel ein wenig zu hart getroffen haben«, meinte
ich.
    »Unsinn. Ich habe dem Mann
nichts Ernstes angetan. Ein paar blaue Flecken, weiter nichts. Hart getroffen
habe ich lediglich seinen männlichen Stolz .«
    »Niemand läßt sich gern
demütigen. Selbst wenn Sie ein Mann gewesen wären, würde er Ihnen
wahrscheinlich grollen .«
    Sie nickte langsam. »Ich sehe
schon, Sie sind wie die meisten Männer immer bereit, ihre Verbündeten im Kampf
um die Macht zu verteidigen. Nein, Mr. Roberts, vielleicht ist es doch besser,
wenn ich mir eine Anwältin nehme — «
    »Ich fürchte nur, Sie werden im
Moment in San Francisco keine finden, die Ihnen helfen kann«, warf ich ein.
»Wie Ihre Bekannte Ihnen wahrscheinlich bereits gesagt hat .«
    Sie starrte mich mit düsterer
Miene an, und die Linien, die ihre Stirn durchzogen, störten die herbe
Schönheit ihrer Züge.
    »Ja, Sie haben recht . Aber diesem Mann muß Einhalt geboten werden. Und er
soll mir für die Drohungen und die Beleidigungen, die er gegen mich ausgestoßen
hat, bezahlen. Also, was schlagen Sie vor ?«
    Ich trat von einem Fuß auf den
anderen. Neben dem Schreibtisch stand ein Ledersessel, doch sie hatte ihn mir
nicht angeboten.
    »Nun, wir könnten Klage
erheben«, meinte ich widerstrebend. »Aber Ihre Aussichten, einen Prozeß zu
gewinnen, sind gering, selbst wenn Sie von einem Anwalt meines Kalibers
vertreten werden .« Ich lächelte, um mir den Anschein
zu geben, als sollte das ein Scherz sein, doch an ihrem Gesichtsausdruck
erkannte ich, sie wußte, daß es mir ernst war.
    »Oder Sie könnten eine
einstweilige Verfügung erwirken, die ihm verbietet, Sie oder Linda zu
belästigen. Ich persönlich halte es allerdings für das beste ,
erst einmal mit ihm zu sprechen. Vielleicht genügt eine Warnung. Vielleicht
gelingt es mir, ihn mit der Androhung einer Klage dahin zu bringen, daß er
klein beigibt. Wenn das nichts helfen sollte, können wir immer noch eine
gerichtliche Lösung ins Auge fassen .«
    Ihr Mund verzog sich zu einem
bitteren Lächeln.
    »Genau wie ich vermutete — ein
Sympathisant. Sie wollen ihn nicht in Kalamitäten bringen, weil Sie sich des
Gefühls nicht erwehren können, daß Morgans Handlungsweise ihre Gründe haben muß .«
    »Was für Gründe soll er denn
schon haben ?« fragte ich. »Ihm ist doch nur seine
Freundin durch die Lappen gegangen und das Fell von einer Judoexpertin gegerbt
worden. Ich finde, da hat er noch Glück gehabt. Alles, was mir zu tun bleibt,
ist, ihm das klarzumachen .«
    »Gut, Mr. Roberts«, sagte sie
kalt. »Ich beuge mich Ihrem Rat. Diese Hetze gegen uns muß aufhören. Sie sagen
ihm, daß ihm ein Schadenersatzprozeß auf eine
Millionen Dollar droht, wenn er mit seinem giftigen

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