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Amok der Amazonen

Amok der Amazonen

Titel: Amok der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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nur in die Opposition. Warum zeigen Sie sich
nicht etwas verständnisvoller und versuchen es mit Subversion ?«
    »Ich habe meine Grundsätze«,
versetzte er steif. Seine Hand umschloß meinen
Ellbogen, und er schob mich zur Tür.
    »Na schön«, meinte ich, »es
geht ja um Ihre Million .«
    »Sie wird nie gewinnen, und das
wissen Sie auch«, rief er höhnisch. »Schon gar nicht mit einem Anwalt wie Ihnen .«
    Ich fand diese persönliche
Beleidigung unnötig, doch ich ging nicht darauf ein. Es sah ganz danach aus,
als würde ich mein Abzeichen, das mich als Verfechter der männlichen
Vorherrschaft auswies, zurückgeben und Ehrenmitglied der »Zornigen Amazonen« werden müssen.
    »Rein aus Neugier — wie heißt
denn der Artikel, an dem Sie gerade schreiben ?« fragte
ich.
    »Ich glaube, ich fange einen
neuen an«, versetzte er mit grimmigem Humor. »Etwa so: > Prozeßdrohung soll Reporter einschüchtern< .«
    »Das wird bestimmt ein großartiger
Bericht«, meinte ich und fragte mich, wieso ein schlauer Anwalt wie ich so dumm
hatte sein können, ihm Gelegenheit zu geben, einen solchen Artikel zu
schreiben.
    »Ich weiß, daß er Ihnen
gefallen wird. Aber keine Sorge — Ihren Namen werde ich nicht nennen .«
    »Tausend Dank«, sagte ich.
    Er schob mich hinaus und schlug
die Tür zu. Und während ich im Aufzug hinunterfuhr, verfluchte ich die Macht
der Presse. Dann fuhr ich in die Kanzlei.
    Wenigstens hatte man von der
Kanzlei Roberts, die sich in einem höheren Stockwerk in einem exklusiveren
Viertel der Innenstand befand, eine großartigere Aussicht als von Morgans
pompöser Wohnung aus, tröstete ich mich, als ich das eichengetäfelte Vorzimmer
betrat, wo Mandala Warmington auf ihrem zum Kneifen
hübschen, kleinen Popo hinter einem riesigen Schreibtisch saß. Drei Türen
führten in das Vorzimmer, wo Mandala die Fäden der Kanzlei in den kleinen
Händen hielt. Die, durch die ich eben eingetreten war, führte in den Empfang;
die auf der rechten Seite führte in das Büro meines Vaters; die auf der linken
in meines. Mehr als bequem, aber Mandala wollte das nicht einsehen.
    Sie saß mit übergeschlagenen
Beinen da und las die Zeitung. Eine Tasse Kaffee stand neben ihrer
Schreibmaschine.
    Ich ließ mich auf der
Schreibtischkante nieder, doch sie blickte nicht auf.
    »Der Chef ist da«, bemerkte
ich.
    »Nein. Er ist schon weg und
kommt heute auch nicht wieder .«
    »Ich bin aber zurückgekommen — ich
muß noch ein paar Briefe unterschreiben, wenn ich nicht irre«, knurrte ich.
    »Ach ja. Die habe ich getippt,
Mr. Roberts. Sie liegen auf Ihrem Schreibtisch. Aber Sie meinte ich nicht .«
    »Sie meinten nicht mich ?«
    »Als ich sagte, der Chef wäre
gegangen. Ich meinte Ihren Vater .«
    »Die letzten Stunden habe ich
damit zugebracht, mich mit einer fanatischen Amazone und einem wutentbrannten
Reporter auseinanderzusetzen«, stöhnte ich. »Und jetzt muß ich auch noch mit
einer rebellischen Sekretärin fertigwerden .«
    Sie hob den Kopf mit dem
kastanienbraunen Haar und sah mich aus stahlblauen Augen an, die, das wußte ich,
zu blauschimmernden Seen der Leidenschaft schmelzen würden, wenn sie mir nur
einmal eine Chance geben würde.
    »Das Schlimme an Ihnen, Randall
Roberts«, sagte sie kühl, »ist daß Sie stur daran festhalten, wir Frauen müßten
uns den Männern gegenüber gebührend untertänig zeigen. Sie meinen, nur weil ich
Ihre Sekretärin bin, müßte ich mich der ständigen Hege und Pflege Ihrer
männlichen Eitelkeit widmen. Aber da täuschen Sie sich. Ich bin nämlich nicht
nur eine Frau, ich bin auch ein Mensch, falls Sie das noch nicht bemerkt haben
sollten .«
    »Nun, es ist mir jedenfalls
nicht entgangen, daß Sie eine Frau sind, Mandala«, versetzte ich
beschwichtigend. »Und ich glaube Ihnen aufs Wort, daß Sie auch ein Mensch sind.
Und Ihre Untertänigkeit will ich gar nicht — nur Ihren Körper. Aber Sie sind
unfair — wie viele Chefs, glauben Sie wohl, sind so nachsichtig wie ich ?«
    »Da haben wir es«, rief sie
erregt. »Sie sind nachsichtig? wer hat Ihnen überhaupt das Recht gegeben, mir
gegenüber nachsichtig zu sein? Das ist wieder einmal ein schlagendes Beispiel
dafür, wie die Männer ganz einfach davon ausgehen, daß sie unsere Herren sind .«
    »Mandala ?« sagte ich schwach.
    »Ja, Mr. Roberts ?« erwiderte sie eisig.
    »Haben Sie etwas Bestimmtes
gelesen ?«
    »Genau — einen Artikel in der
Zeitung hier.«
    »Und er stammt eindeutig nicht
von Charles Morgan«, murmelte ich

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