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An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

Titel: An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wiebelt
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gespalten.
    Blut quoll aus dem zerschmetterten Schädel und ergoss sich über den Jungen, der zu Tode erschrocken einen Schritt z u rückwich und erschüttert das feucht schimmernde Purpur auf seinen A r men betrachtete.
    Der leblose Körper des Kriegers sackte langsam in sich zusa m men und drohte Natas unter sich zu begraben, als ihn eine starke Hand packte und in die Höhe riss.
    Da baumelte er, beide Beine in der Luft, blutüberströmt, bebend vor Angst, ein Bild des Elends.
    Der Schlächter drehte den Jungen zu sich. „Du hast alles verl o ren, mein Kleiner, aber du verstehst es noch nicht!“, raunte der Krieger.
    Natas schluckte und blinzelte ihn ungläubig an.
    „Wir haben deine Eltern, deine Geschwister, deine Freunde und alles, was du kanntest, vernichtet und nur für das Hirng e spinst einer alten Hexe!“
    Der Söldner ließ Natas auf den Boden sinken und drehte sich um. „Ich werde jetzt gehen, tu was du willst!“ Er ging und ließ den zitternden Jungen zurück.
    Es fing an zu schneien und dicke Schneeflocken, getragen durch leichten Ostwind, sanken friedlich auf die vom Frost g e fangene Erde. Aber mit einem Idyll hatte dieses Inferno nichts gemein und eines wusste Natas genau, wenn die Flammen des brenne n den Dorfes erloschen, würden entweder die Kälte oder die Hyr o nen seinen sicheren Tod bede u ten.
    Langsam bewegte er seine vor Angst erstarrten Beine und fing an zu laufen. Instinktiv folgte er den Spuren des Kriegers, die im frischen Schnee sichtbar und für ihn die einzige Möglic h keit wa-ren, zu überleben.
    Ein mächtiges Bein stampfte vor ihm auf den Boden und wirbelte eine Wolke aus Pulverschnee empor, wodurch er, kur z zeitig seiner Sicht beraubt, das Gleichgewicht verlor, mit zum Schutz erhobenen Armen einige Schritte nach hinten stolperte und schließlich schmerzlich auf den Rücken fiel.
    Das Untier senkte sein Gesicht und zwei weit auseinander st e hende, dunkle Augen blickten ihn misstrauisch an. Es hatte spitze Ohren und seine breite Stirn war mit einer filigran verzierten Platte geschützt. Ein grimmiges Schnauben ließ den Jungen z u sammenzucken. Er richtete seinen Oberkörper auf und drückte sich mit beiden Beinen vom Boden ab, um sich von dem Tier zu entfernen. Es hatte vier lange, kräftige Beine und sein massiger Körper war mit demselben Material behangen, wie die Stirn. Langsam senkte es den Kopf, während es mit einem Bein b e drohlich über den Frostboden scharrte.
    „Ruhig, Sturm, Ruhig!“, flüsterte eine Stimme. Es war die Stimme seines vermeintlichen Retters.
    „Hast du noch nie ein Pferd gesehen, Junge?“, tönte er ve r ächt-lich.
    Natas schüttelte wild den Kopf, reden konnte er nicht, noch zu gefangen war seine Seele von den Ereignissen. Er rappelte sich auf und blickte trotzig zu dem Reiter empor.
    „Verschwinde oder ich werde das Werk dieser alten Hexe doch noch zu Ende bringen!“
    Der Junge blieb ungerührt stehen, wissend, dass sein Überl e ben von diesem Mann abhing.
    Der Reiter straffte die Zügel und das Pferd machte eine Kehrt-wendung. Schnee wurde hoch in die Luft gewirbelt, das Tier bäumte sich auf und stampfte wild auf den Boden, bevor es in einem schnellen Galopp mitten im Nachtwald ve r schwand und mit ihm die Hoffnung eines Kindes.
    Natas zögerte nicht, obwohl die Angst vor dem Nachtwald groß und die Geschichten über die Hyronen schrecklich wa r en. Er rannte los, mit dem Mut der Verzweiflung tauchte er in das Du n kel des Nachtwaldes ein und ließ das flammende und vermein t lich sichere Chaos hinter sich.
    Die bittere Kälte zerrte am dünnen Körper des Jungen und jeder kleine Ast, der ihm entgegenschlug, war doppelt so schmerzhaft. Die lederumwickelten Füße brannten bei jedem Auftreten, wä h rend sich totes Holz und spitze Steine tief in die Sohlen bohrten.
    Er lief um sein Leben, denn die Finsternis dieses Ortes kon n te ihn jederzeit verschlingen. Die uralten Baumriesen schienen nach ihm zu greifen, mit ihren gewaltigen Armen und aus dem Boden quellenden Wurzeln, versuchten sie in zu stürzen, aber Natas wich ihren hinterlistigen Angriffen und Fallen geschickt aus und bahnte sich seinen Weg durch das dichte Unterholz. Das Blut an seinen zerschnittenen Händen, die er zum Schutz vor sich hielt, bemerkte er nicht.
    Eine mondscheinhelle Lichtung am Ende des Dickichts brachte ihm eine Verschnaufpause. Beide Hände in die Seiten gepresst und keuchend blieb er auf der Wiese stehen. Er warf seinen Kopf in den Nacken. Seine Brust

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