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Analog 02

Analog 02

Titel: Analog 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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wir uns in der idealen Lage befinden, unsere Träume zum vollkommensten Planeten in der Konföderation mitnehmen zu können? Daß wir nicht nach Hamilton zurückzukehren brauchen?“
    „Nicht nach Hamilton zurückzukehren brauchen?“ fragte sie verschlafen.
    „Natürlich nicht. Am ersten Tag schon, als ich dich traf, erkannte ich, daß du es genauso satt hattest wie ich. Liebling, es gibt lebende, wachsende, dynamische Welten, die erst in jüngster Zeit entdeckt und kolonisiert wurden. Wir haben einen beinahe unbegrenzten Betrag von VP-Basiseinheiten. Auf der Erde können wir die nötigen Schritte einleiten, um dem Narthaverkauf Ceutas an Hamilton ein Ende zu setzen. Wir müßten uns darüber nicht den Kopf zerbrechen, aber ich halte es für eine passende Geste, eine Art Bezahlung für die interplanetaren Devisen, die wir mit uns nehmen. Dann verschwinden wir zwischen den Sternen.“
    „Soll das ein Witz sein?“ fragte sie und blickte erstaunt auf.
    „Natürlich nicht. Schau, Liebling, da ist die Chance unseres Lebens. Wir beide hassen Nartha und das Unheil, das es auf Hamilton angerichtet hat. Falls aus meinem Plan nichts wird, so wird doch keiner von uns je zurückkehren wollen.“
    „Du sprichst nur für dich selbst, Stacy.“
    „Tu doch nicht so. Gewiß, wir sind beide auf Hamilton geboren und haben dort Bindungen, aber es gibt jüngere Planeten und bessere.“
    „Hamilton wird besser sein, wenn das Nartha eliminiert ist.“
    Er schüttelte den Kopf. „Das eine muß ich dir sagen. Wenn das Nartha abgeschafft wird , bricht das Chaos aus. Die Jeffersonier werden die Gelegenheit beim Schopfe ergreifen. Sie sind zum Handeln bereit, sobald die Narthalethargie von den Bürgern genommen ist.“
    Sie saß stocksteif da und schnappte: „Woher weißt du das?“
    „Liebling, Liebling.“ Er versuchte, sie zu umarmen, aber sie entzog sich ihm. „Versuch doch zu vergessen, daß du ein Major des Sicher heitsdienstes bist. Du weißt, daß du Hamilton gehaßt hast. Bei meinem früheren Aufenthalt auf der Erde war ich Jeffersonier. Ich verlor die Verbindung – du siehst, ich sage dir alles –, aber vor kurzem haben sie erneut mit mir Kontakt aufgenommen. Sie sind der Meinung, daß sie die Macht ergreifen können, sobald der Narthagenuß vorbei ist.“
    Sie stand hochaufgerichtet da und starrte zunächst wortlos auf ihn hinab. „Und du möchtest die interplanetaren Devisen, die uns die Regierung anvertraut hat … stehlen und vom Schiff desertieren wie ein …“ sagte sie dann.
    „Diana, hör auf! Wir würden kein Geld von einer rechtmäßigen Regierung stehlen. Wir würden es, wie man es nennen könnte, von einem Tyrannen konfiszieren, der sowieso kurz vor dem Sturz steht.“
    Sie sagte kalt: „Ganz gleich, in welchen Händen die Regierung liegt, das Geld gehört Hamilton. Wenn wir auf hamiltonischem Boden wären, würde es meine Pflicht sein, dich zu verhaften, Stacy Temple.“
    Stacy sagte gequält. „Aber Liebling, du hast oft angedeutet, daß dich der ganze Planet durch und durch anekelt.“
    „Sie haben mich nicht richtig verstanden, Oberst Temple“, erklärte Diana Raleigh mit hohler Stimme. „Sie müssen wissen, was immer ich auch von Nartha und seiner Wirkung auf unser Volk halte – ich könnte meinen Vater in dieser kritischen Zeit niemals im Stich lassen.“
    „Deinen Vater? Du hast deine Familie nie erwähnt. Ich war der Meinung, daß du – wie ich selbst – keine Familie besitzt.“
    „Mein Name, Oberst Temple, ist Diana Raleigh Victor. Da ich eine starke Abneigung gegen Nepotismus hege, habe ich den Namen mei ner Mutter angenommen, damit meine Karriere nicht durch den Umstand beeinflußt würde, daß Seine Führerschaft mein Vater ist.“
    Ob Diana imstande war oder nicht, seinen unbeschränkten Zugang zu den hamiltonischen interplanetarischen Devisen zu unterbinden, wußte Stacy Temple nicht. Es interessierte ihn auch nicht besonders. Nichts spielte für ihn eine besondere Rolle. Er vermutete, sie würde versuchen, Schritte zu ergreifen, um sowohl seine Pläne zu durchkreuzen wie auch ihren Vater zu warnen.
    Er hatte sich wie ein Idiot benommen. Wie war es möglich gewesen, daß sich seine Beziehung zu Diana so weit entwickelt hatte, ohne daß er je einen Fingerzeig auf ihre Identität erhielt? Sicherlich hatte der Tyrann von Hamilton einen Fetisch daraus gemacht, sein Privatleben vor der Öffentlichkeit abzuschirmen. Stacy hatte gewußt, daß der Diktator eine Frau aus der berühmten

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