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Analog 02

Analog 02

Titel: Analog 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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Mannschaft sein. Da war ein Mann, der nach dem Spiel am vergangenen Sonntag mit mir sprach und sagte, es gibt mehr in der Welt als Football. Für mich nicht.
     
    Tommy-Sue Robertsons Zukunft:
    Ich sehe die Zukunft als eine Zeit wo alles gut ist. Es wird keine Armut mehr geben, keinen Hunger und keine Krankheiten oder Kriege oder Verbrechen. So sehe ich die Zukunft. Mein neuer Freund sagt, wenn ich das will, dann muß ich es so machen. Er sagt von selbst wird das nie geschehen. Er ist eine sehr traurige Person, aber sehr nett.
     
    Willy Stienmetz’ Zukunft:
    Die Zukunft wird ein schrecklicher Ort sein. Das sagt der Mann, mit dem ich letzten Montag gesprochen habe. Er hat sogahr Bilder. Es stimmt. Ich habe sogahr das Datum auf der Rückseite der Bilder sehen können. Alles ist verbrannt und vernichtet. Überall sind kranke und tote Menschen. Die hungrigen Leute haben kein Essen. Er sagte die Zukunft muß nicht so sein. Aber ich verstehe nicht wie jemand sie ändern kann. Er hatte sogahr Bilder. Er wollte, daß ich die Bilder behalte, aber ich bin weggelaufen. Sie machen mich krank, wenn ich sie ansehe.
     
    Randy Deevers Zukunft:
    Ich sehe überhaupt keine Zukunft. Ich will aber eine. Ich will eine planen. Ich bin sehr gut im Zeichnen. Das gefällt mir gut. (Englisch gefällt mir auch gut.) Mein Freund sagt zeichnen ist sehr wichtig. Aber es gibt auch noch andere wichtige Dinge. Mein Freund ist ein Soldat. Er ist ein Major und so nenne ich ihn auch. Ich glaube nicht, daß ich ein Soldat werden will.
     
    Mary Andersons Zukunft:
    Niemand kann die Zukunft sehen. Ich stelle mir am liebsten vor, daß sie sehr schön ist. Ich will keine Kriege. Mein Vater war in Korea bei der Infanterie und er sagt schlimme Sachen über den Krieg, die ich nicht schreiben soll. Mein Onkel Rich war zu jung zum in den Krieg gehen und er sagt immer, ich wollte ich hätte dabeisein können. Mein Vater sagt Onkel Rich er ist ein schlimmes Wort. Mama sagt ich darf dieses Wort nicht gebrauchen. Major sagt, die Zukunft wird das sein, was wir aus ihr machen. Sie kann sehr gut oder sehr schlecht sein. Ich hoffe sie wird sehr schön.
     
    Das nächste Thema, vom Montag, dem 20. Dezember 1954, war: „Was ich mir wünsche.“ Ich runzelte die Stirn. Mein Vater schien seine Aufsatzthemen nur auf diese fünf Schüler zugeschnitten zu haben. Als ich in der sechsten Klasse war, mußten wir auch kurz vor Weihnachten über das Thema „Was ich mir wünsche“ schreiben. Bei uns wurden daraus Einkaufslisten mit Spielzeug oder sirupöse „Und Friede auf Erden“-Stücke. Bei diesen fünf sah es ein wenig anders aus.
     
    Paul Nolans Wünsche:
    Ich dachte immer, ich wünsche mir nichts anderes, als ein professioneller Sportler zu werden. Ich bin gut in Sport und es macht mir Spaß. Aber es gibt mehr in der Welt als das. Es gibt verschiedene Dinge, die ich mir für Weihnacht wünschen würde, aber ich denke nicht so oft darüber nach. Dieser Mann, den ich beim Footballspielen kennengelernt habe, trifft sich hier und da mit mir und er hat mich mit in die Bücherei hier in der Stadt genommen. Er hat mir viele Dinge gezeigt, die ganzen Ziwilisatiohnen zugestoßen sind und dann zeigte er mir wie diese Menschen alles hätten verändern können, wenn sie nur gewußt hätten, was ihnen zustoßen würde. Ich denke oft darüber nach. Ich habe Geschichte immer gehaßt. Aber jetzt denke ich oft darüber nach.
     
    Tommy-Sue Robertsons Wünsche:
    Ich wünschte, es könnte immerzu Weihnacht sein. Ich meine nicht die Geschenke, obwohl ich gerne schenke und Geschenke bekomme. Ich meine, wie nett die Leute sind. Ich mag die Musik, die überall gespielt wird und wie die Leute nett zueinander sind. Mein trauriger Freund sagt, daß viele Menschen eine Entschuldigung – er nennt das offizielle Autorisierung – brauchen, um nett zueinander zu sein. Und klug zu sein. Und vernünftig zu sein. Ich weiß nicht genau, was er damit meint, aber ich glaube, ich fühle es. Ich würde ihn gerne zum Essen an Weihnachten einladen, aber er kann nicht kommen.
     
    Willy Stienmetz’ Wünsche:
    Ich wünschte, meine Mammi wäre am Leben. Das wird mein erstes Weihnachtsfest ohne sie sein. Wir hatten nie Geschenke. Ich meine richtige Geschenke, die man in einem Laden kauft. Aber Mammi hat Sachen gemacht. Für meine Schwester hat sie diese kleinen Puppen gemacht, aus getrockneten Äpfeln. Sie hatten Kleider und Haare und Schals. Einmal hat Mammi mir eine Steppdecke gemacht, die ich immer noch

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