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Analog 06

Analog 06

Titel: Analog 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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anderen mit. Jetzt versuche ich es mit TARA. Ich legte den zweiten Schalter um und wartete.
    Nichts. Die Nadel bewegte sich etwas nach Westen, deutete aber immer noch auf mich, als sie innehielt. Ich bewegte den Schalter ein paarmal hin und her, aber die Nadel weigerte sich, sich um mehr als ein paar Grad zu bewegen. Dieser Teil hier funktioniert nicht.
    Bist du sicher? fragte Gordy zurück.
    Ja. Ich stehe nördlich vom Sucher. Wenn er mich also eliminiert, müßte er nach Südosten zeigen, wo ihr beide und Nelson seid. Er sollte aber sicherlich nicht nach Nordwesten zeigen. Ich schaltete ihn ab. Darüber können wir uns später den Kopfzerbrechen. Ich werde jetzt mal sehen, ob ich diese Kopie finden kann.
    Eine Ecke des Arbeitstisches war mit Papierstapeln beladen. Es würde nur ein paar Minuten dauern, den ganzen Stapel durchzublättern, aber meine Suche nahm noch erheblich weniger Zeit in Anspruch. Ich habe sie gefunden.
    Ich ließ Arnos’ Lebenslauf und die Liste seiner Referenzen weg. Der interessante Teil lag im zweiten Absatz:
     
    Ich habe in letzter Zeit bemerkt, daß einer aus unserer Gruppe Ihrer Gegend regelmäßige Besuche zum Zwecke des „Spielens“ abstattet – ich gebrauche Anführungszeichen, weil gewisse Spiele für ihn nicht vom Zufall bestimmt werden. Namen brauchen nicht genannt zu werden, und ich beabsichtige auch nicht, Ihnen bei seiner Überführung oder Anklage behilflich zu sein. Ich wünsche lediglich, daß diese unfaire Praxis aufhört. Meine Bemühungen, ihn davon abzubringen, sind gescheitert, und deshalb biete ich Ihnen als letzten Ausweg ein Abschreckungsmittel in Form eines Telepathen-Suchers an …
     
    Spielen? Gordy wirkte schockiert. Wer von uns würde so etwas tun? Das ist einfach verrückt.
    Ich glaube, uns allen kam gleichzeitig derselbe Name in den Sinn. Calvin war der erste, der es zugab. Wenn Arnos recht hatte, gibt es nur einen von uns, der tatsächlich bequemen Zugang zu Vegas hat, der dort ein- und ausgehen kann, ohne größere Schwierigkeiten durch einen Nah-Kontakt zu riskieren.
    Ich seufzte. Du meinst Nelson?
    ZUR HÖLLE MIT EUCH ALLEN! WARUM KÜMMERT IHR EUCH NICHT UM EURE EIGENEN ANGELEGENHEITEN?
    Wir drei fuhren heftig zusammen. Es war Nelsons Stimme, aber so wutverzerrt, daß sie kaum zu erkennen war. He, Nelson, nimm’s nicht so tragisch, sagte ich. Wir wußten nicht, daß du zuhörst.
    Natürlich nicht. Ihr würdet meine Vernichtung lieber unter euch allein ausmachen, was? Ihr und euer Oberheiliger Arnos. Na, ich habe ihn gewarnt!
    Irgend etwas lief hier schief. Selbst wenn Nelsons starke Erregung in Betracht gezogen wurde, sollte der Kontakt mit ihm nicht so stark sein. Nelson, wo bist du? fragte ich vorsichtig.
    Du! Er spuckte das Wort geradezu aus. Es ist dein Fehler. Du konntest Arnos ja nicht in Frieden sterben lassen. Du konntest die Dinge ja nicht auf sich beruhen lassen. Jetzt wirst du den gleichen Weg gehen wie er.
    Verdammt noch mal, Nelson! schaltete Gordy sich plötzlich ein. Du hast ihn umgebracht, nicht wahr? Arnos hat dich dabei erwischt, wie du dich in Vegas eingeschlichen hast, und daraufhin hast du diese Mordbuben angeheuert, um das Flugzeug zu entführen und ihn umzubringen!
    Es war seine eigene Schuld, fauchte Nelson zurück. Es ging ihn einen Dreck an, wie ich zu meinem Geld komme. Ich mußte es tun – könnt ihr das nicht verstehen?
    Innerhalb eines einzigen Satzes war sein Zorn in Rechtfertigung umgeschlagen, und das gefiel mir überhaupt nicht. Fing er an zusammenzubrechen?
    Das hättest du gerne, oder? Aber wenn ich gehe, gehst du mit mir!
    Das ließ mich von Kopf bis Fuß erzittern. Es war so rasch und unerwartet gekommen, daß ich es gar nicht bemerkt hatte. Nelson und ich hatten Nah-Kontakt.
    Und ich komme näher, verhöhnte er mich. Ich weiß auch, wo du bist. Ich habe zugehört, als du deinen Freunden heute morgen die Wegbeschreibung gegeben hast. Ich werde über dir sein, bevor du noch weißt, was geschieht.
    Nelson, bis du verrückt? warf Gordy ein. Du wirst euch beide umbringen.
    Warum auch nicht? Ihr seid sowieso alle darauf aus, mich zu vernichten. Dann kann ich genausogut einen von euch mitnehmen. Ich habe nichts mehr zu verlieren.
    Dale, mach, daß du wegkommst, befahl Calvin. Du mußt versuchen, von ihm wegzukommen.
    Ich ging drei Schritte auf die Tür zu und erstarrte. Wohin denn? Ich weiß doch nicht, aus welcher Richtung er kommt.
    Nelson lachte. Seine Gedanken wurden ständig lauter, und es wurde immer schwieriger,

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