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Analog 06

Analog 06

Titel: Analog 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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für die Menschheit zu tun. Wir müssen fort von hier, damit wir die Menschen warnen können.“
    „Ich habe alles gehört, was du gesagt hast.“ Crowell schaltete den winzigen Laser aus und verstaute ihn in seiner Tasche. Er sah Brooks scharf an und bemerkte, daß dessen Hände ölverschmiert waren. „Du hast geschuftet wie ein Sklave, um den Motor wieder zusammenzubekommen, damit du von hier abhauen kannst, damit du Nunez’ Mördern entwischst. Und jetzt, wo du weißt, wer ihn umgebracht hat, hast du noch mehr Angst und willst türmen wie ein aufgescheuchtes Kaninchen. Ist die Maschine startklar?“
    „Nun werde nicht unsachlich! Nein, der Motor funktioniert noch nicht, ich werde ungefähr noch eine Stunde brauchen. Aber uns bleibt keine Stunde mehr, Dodd.“
    „Kein Grund zur Eile. Wir können die Menschheit auch noch morgen warnen, wenn wir es wirklich wollen.“
    „ Wenn , Dodd, wenn ? Begreifst du denn nicht, wie ernst diese Bedrohung ist?“
     

     
    „Für die Kaninchen in der Welt, für die Angsthasen, schon, aber wir sind keine Kaninchen. Wir werden überleben. Diese Killer erwischen doch nur die Arglosen und die Schwachen, genau wie ich, wenn ich auf Jagd gehe.“ Crowell sah Brooks verächtlich an. Diese Fledermäuse haben sich schon das richti ge Opfer ausgesucht, dachte er, als sie Brooks Zelt auswählten.
    „Wenn das wirklich so ist“, entgegnete Brooks, „wieso suchst du dir dann immer die kapitalsten Böcke aus, die mit dem prächtigsten Geweih? Du suchst nach den Stärksten, nicht den Schwächsten, und so schadest du der Art, statt ihr zu nützen.“
    Crowell ging auf Brooks’ Argument nicht ein. „Worauf du wirklich hinaus willst, ist folgendes: Du willst dich in Sicherheit bringen, damit du überlebst. Die Welt zu warnen ist für dich zweitrangig. Aber solange ich in der Nähe bin, brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Vergiß bitte nicht, daß ich schon zwei von ihnen erledigt habe.“
    „Das genau ist es, weshalb ich mir Sorgen mache, Dodd: Du hast zwei von ihnen umgebracht.“
    „Und?“
    „Und was hast du getan, als die Löwin zwei Mitglieder unserer Jagdgesellschaft gerissen hatte?“
    „Was ich getan habe? Du meinst, was wir getan haben. Sie war ein Menschenfresser – wir haben sie gestellt und erschossen.“
    „Genau“, sagte Brooks. „Und würdest du einen Menschenfresser mit Pfeil und Bogen jagen? Du hast zwei Jäger getötet. Der dritte wird seine kleinen Pfeile im Lager lassen und dich mit seiner Version einer Elefantenbüchse verfolgen. Wenn danach noch etwas von dir übrig ist, dann kannst du dich darauf verlassen, daß dein Kopf auf irgendeiner fernen Welt als Prachtexemplar eines Mordmenschen ausgestellt wird.“ Brooks schaute Crowell nüchtern an. „In mancher Hinsicht läge darin eine ausgleichende Gerechtigkeit: Dodd Crowell, der weltberühmte Jäger, wird zur Strecke gebracht und als Trophäe zur Schau gestellt.“ Er hielt ihm die Pistole hin, die Crowell ihm am Morgen aufgedrängt hatte. „Nimm sie“, sagte er. „Vielleicht kannst du sie gebrauchen. Du schmeichelst dir selbst mit dem Gedanken, du könntest mich beschützen. Es ist deine Gegenwart, die Gefahr für mich bedeutet. Ich gehe davon aus, daß der Fremde bald hier sein wird, und wenn er uns zusammen findet, werden wir beide sterben müssen. Doch wir haben noch eine kleine Chance, wenn es dir gelingt, von hier zu entkommen – und ich wäre ein Narr, wenn ich mit dir ginge.“
    Crowell starrte ihn finster an und schob die Pistole hinter seinen Gürtel. Es lag eine wahnsinnige Logik in Brooks Worten. Die Flucht war im Augenblick wirklich die beste Möglichkeit, doch er mochte diese Vorstellung nicht. „Du bist ein Narr, Eldon Brooks“, sagte Crowell beherrscht, seinen Zorn unterdrückend. „Ich werde entkommen, aber du wirst der erste Schwächling sein, der ausgelöscht wird. Es sei denn, du vertraust dich doch meinem Schutz an und kommst mit. Übrigens, wenn dieser Außerirdische so clever ist, daß er es schafft, mich umzulegen, dann wird er auch dich zum Schweigen bringen, damit du die Menschheit nicht warnst.“
    „Das bezweifle ich“, entgegnete Brooks. „Macht es dir etwas aus, wenn das Wild weiß, daß du Jagd machst? Wenn diese Außerirdischen dir tatsächlich ähneln, wie es bisher den Anschein hat, dann interessieren sie sich nicht für uns, außer in sportlicher Hinsicht. Diese Behauptung, daß sie unseren Bevölkerungszustand zu unserem Nutzen dezimieren wollen, halte ich

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