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Analog 5

Analog 5

Titel: Analog 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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plötzlich empfand er ein verwirrendes Gefühl der Wärme für diesen riesigen, unglaublich häßlichen und seltsamen Außerirdischen. Es bestand kein Zweifel daran, daß er bei den Meistern einen schweren Stand haben würde, und Martin war indirekt für seine Probleme verantwortlich. Seine Anwesenheit während des Verhörs würde einen großen Teil der Last von den Schultern des Teldiers nehmen – besonders dann, wenn Martin selbst die Schuld an dem Vorgefallenen auf sich nahm. Es wäre unrecht, wenn er den Seniorlehrer allein zu ihnen gehen ließe. Und außerdem, wenn er dem Teldier moralische Unterstützung angedeihen ließ, konnte er vielleicht noch etwas von seiner fehlgeschlagenen Mission retten.
    „Ich möchte die Meister gerne sehen“, sagte er zu Skorta und Beth gleichzeitig. „Vielen Dank für deine Sorge. Ich kann aber die Gefahren der langen Polarreise erheblich verkürzen. Mein Landefahrzeug kann uns sehr rasch dorthin bringen, und eine so rasche Erfüllung ihres Befehles wird die Meister vielleicht beeindrucken. Bist du bereit, in meinem Schiff zu reisen?“
    „Ja, Martin“, antwortete der Teldier ohne zu zögern, „und ich bin wirklich sehr dankbar für diese einzigartige Gelegenheit.“
    In Martins Magen machte sich ein Gefühl breit, das einer negativen Schwerkraft nicht unähnlich war, ein Empfinden, das sich zu gleichen Teilen aus Furcht und Entzücken angesichts des Wissens zusammensetzte, daß die weißen Flecken im teldischen Puzzle innerhalb weniger Stunden gefüllt sein würden. Dann würde er das volle Ausmaß des Ärgers erfahren, den er verursacht hatte, und vielleicht würde er dann auch dafür bestraft werden.
    Zunächst einmal flogen sie nur bis zum Hyperschiff, da das Landefahrzeug nach seinem Kampf gegen den Erdrutsch eine gründliche Wartung und Energieauffrischung benötigte. Der Teldier mußte so ungeschickt in den zur Verfügung stehenden Raum gequetscht werden, daß er nicht hinaussehen konnte, und das Landedeck im Mutterschiff verfügte, sehr zu seiner Enttäuschung, nicht über Sichtluken, obwohl er dort aufrecht stehen konnte.
    Als er Beth vorgestellt wurde, machte das Wesen eine Verbeugung, die man nur als höflich und galant bezeichnen konnte. Er erzählte ihr, auch er habe einst eine Lebensgefährtin gehabt, die allerdings von der Geißel genommen worden war, und bislang hatte er noch keine andere getroffen, die seinen Intellekt und seine Emotionen in demselben Ausmaß ansprach – was aber möglicherweise seine eigene Schuld war, denn mehrere der Lehrerinnensklaven hatten ihm Angebote gemacht.
    Martin verließ sie während dieser Unterhaltung und begab sich zum Fabrikationsmodul des Computers. Er hatte nicht die Absicht, den Meistern mit leeren Händen oder mit einem leeren Rucksack gegenüberzutreten.
    Beth kam zu ihm, als er gerade dem Fabrikator die benötigten Dinge beschrieb.
    „Ich mag deinen Freund“, sagte sie und lehnte sich gegen seine Schulter. „Er befindet sich derzeit in der Observatoriumskuppel, und es sieht ganz so aus, als würde er lange Zeit dort bleiben. Weißt du, ich stimme immer noch nicht mit deiner Handlungsweise überein, aber ich verstehe jetzt, warum du ihn den Meistern nicht allein gegenübertreten lassen willst … Nein! Du kannst doch das nicht mitnehmen!“
    Sie deutete auf das Bild auf dem Fertigungsschirm des Fabrikators, und ehe er antworten konnte, fuhr sie auch schon mit aller Heftigkeit fort: „Dir ist das Tragen von Waffen nicht erlaubt. Bei Erstkontaktsituationen verbietet die Föderation das, und zudem bestehen deine einzigen Überlebenschancen darin, daß du guten Willen demonstrierst, indem du unbewaffnet zu diesem Treffen gehst, obwohl du bereits in ein Hornissennest gestochen hast. Es ist an sich schon eine Dummheit, überhaupt da hinunterzugehen!“
    Ihr Gesicht war totenbleich, und es war offensichtlich, daß sie nicht damit rechnete, Martin lebend wiederzusehen, wenn er zu den Meistern hinabging. Sie wollte, daß er alles vergaß und mit ihr zurückkehrte, obwohl ihre Aufgabe hier noch nicht abgeschlossen war, doch sie wußte, daß er das niemals tun würde. Er würde seinen Weg fortsetzen.
    „Ich habe nicht vor, die Waffe auch einzusetzen“, beruhigte er sie. „Und so langsam beginne ich auch, die Situation hier zu verstehen. Es wird alles gut werden, du wirst sehen..“
    Wegen ihrer emotionalen Bindung dauerte es fast zwei Stunden, bis er sie völlig beruhigt und zufriedengestellt hatte, dann erst konnte er den

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