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Analog 6

Analog 6

Titel: Analog 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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den ich gefunden hatte.
    Was, glaubst du, hat er zu bedeuten? fragte eine neue Stimme.
    Ich zuckte zusammen. Calvin? Verdammt, du hast mich vielleicht erschreckt – ich wußte nicht, daß du zuhörst. Aber wo wir gerade dabei sind – wie kommt es, daß du in Reichweite bist?
    Weil ich in Salt Lake City bin, erklärte er. Ich bin letzte Nacht hergeflogen, um Gordy dabei behilflich zu sein, dich aufzufinden. Was ist jetzt mit dem Brief?
    Ich habe nicht die blasseste Ahnung. Aber ich glaube, er könnte wichtig sein.
    Vielleicht, meinte Gordy vorsichtig. Ich nehme an, du möchtest, daß ich hier in Vegas bleibe, bis du alles erledigt hast?
    Wenn du das bitte tun würdest. Es würde die Dinge vermutlich vereinfachen, wenn ich nicht verfolgen muß, wo du gerade hingehst. Höchstens noch ein, zwei Tage.
    Okay. Nelson wird sich schon wieder beruhigen, nehme ich an.
    Wieso das?
    Du wußtest das nicht? Nein, wahrscheinlich nicht. Er wollte nach Eureka fliegen, nachdem ich es verlassen hatte, um zu Arnos’ Beerdigung zu fahren. Er war wütend, daß wir alles verschoben, damit du herumrennen kannst, um Arnos seines letzten Fetzens Würde zu berauben.
    Das letzte war ein Zitat, setzte Calvin hinzu.
    Ich zuckte zusammen. Oje. Es tut mir leid. Aber ich glaube noch immer, daß es getan werden muß.
    Wir tadeln dich nicht, Dale, sagte Calvin. Aber sieh zu, daß du so schnell wie möglich fertig wirst, okay?
    Werde ich, versprach ich. Ich laß euch jetzt besser gehen. Ich nehme mit euch Kontakt auf, wenn ich bei der Hütte bin. Ganz bestimmt.
    Gordy kicherte in sich hinein. Okay. Bis später.
    Ich starrte eine volle Minute lang aus dem Fenster in die frühmorgendliche Dunkelheit. Weiterzuschlafen war unmöglich, irgend etwas in meinem Hinterkopf mahnte zur Eile. Ich schwang meine Beine über die Bettkante, fand meine Schuhe und ging in die Küche, um ein hastiges Frühstück einzunehmen.
    Eine halbe Stunde später fuhr ich der aufgehenden Sonne entgegen.
     
    Ich hatte halbwegs erwartet, daß Arnos’ Hütte eine plumpe Baracke an einem Berg war, und war daher leicht überrascht, ein recht modern aussehendes Gebäude vorzufinden, sogar mit Telefon- und Stromkabeln, die sich den Berg hinunterschlängelten. Mit dem Schlüssel, den mir Mrs. Lederman dagelassen hatte, öffnete ich. Im Innern war es so modern eingerichtet wie das Haus in Eureka, aber nicht im entferntesten so ordentlich. Mrs. Lederman kam wahrscheinlich nicht sehr oft hier hoch.
    Es bestand im Grunde aus einem einzigen Raum, zweckmäßig eingerichtet, der zu fast einem Drittel von einem langen Arbeitstisch eingenommen wurde, auf dem ungefähr eine Tonne an elektronischer Ausrüstung lag. In der Mitte des Arbeitstisches befand sich Arnos’ Telepathen-Sucher.
    Es gab keinen Zweifel darüber, was es war. Offensichtlich selbst zusammengebastelt, bestand er aus einer Metalldose von der Größe eines tragbaren Tonbandgerätes mit einem drehbar gelagerten Richtungsanzeiger, der von einer obenauf montierten Plastikhaube geschützt wurde. Es gab nur zwei Schalter: EIN/AUS und ALLGEMEIN/TARA. Calvin? Gordy? Jemand zu Hause?
    Schon da, antwortete Calvin. Wo bist du, Dale?
    In Arnos’ Hütte. Ich habe den Telepathen-Sucher gefunden.
    Du hast eine gute Zeit geschafft, grunzte Gordy, noch mit Schläfrigkeit in den Gedanken. Ich hatte vergessen, daß sie einen Großteil der Nacht aufgewesen waren und versucht hatten, mit mir Kontakt aufzunehmen. Wie sieht er aus?
    Ich beschrieb es ihnen. Ist das alles? fragte Calvin. Kein Entfernungsmesser oder so etwas Ähnliches?
    Nichts. Vielleicht hatte Arnos vor, das als nächstes in Angriff zu nehmen. Man kann die Entfernung natürlich immer per Triangulation erfahren.
    Richtig. Hast du ihn ausprobiert?
    Nein. Ich wollte, daß ihr beide dabei seid. Habt ihr eine Ahnung, was dieses ALLGEMEIN/TARA bedeutet?
    Pause. Tara ist der Abzug des Gewichtes des Behälters, wenn man etwas wiegt, sagte Gordy. Vielleicht eliminiert das den Einfluß des Operateurs.
    Das klingt sinnvoll, stimmte ich zu. Okay, paßt auf. Es geht los.
    Der zweite Schalter stand auf ALLGEMEIN, als ich die Hand ausstreckte und den Apparat einschaltete. Sofort kreiselte die Nadel auf der Oberseite und blieb stehen, indem sie auf meine Gürtelschnalle zeigte. Ich trat ein paar Schritte nach rechts – die Nadel folgte mir. Scheint zu funktionieren, teilte ich den anderen mit. Jetzt versuche ich es mit TARA. Ich legte den zweiten Schalter um und wartete.
    Nichts. Die Nadel bewegte

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