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Analog 6

Analog 6

Titel: Analog 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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bis in die Wildnis hinein ausbreiteten, so daß er einen anderen Kontinent aufsuchen mußte, wenn er noch gute Jagdgründe vorfinden wollte. Der sonderbare Fremdling hatte nur Crowells eigene Logik erweitert, mit der er seine Jagdlust zu verteidigen pflegte. Wenn er wirklich so sehr mit dem Fremden übereinstimmte, sagte sich Crowell, dann hätte er den Außerirdischen ja gleich seine Dienste bei der Menschenjagd anbieten können, anstatt sie zu töten.
    Crowell seufzte voller Selbstzweifel und setzte seinen Weg zum Lager fort. Es war noch lange nicht das gleiche, ob man Tiere oder Menschen tötete, entschied er. Aber er war sich bewußt, daß in dieser Entscheidung nicht seine ganze Überzeugung lag.
    In der Nähe des Lagers verließ er seinen Pfad, um nach dem Außerirdischen zu sehen, den er an die Agave gebunden hatte.
    Aber die Lichtung war leer. Crowell sah sich nervös um, dann besann er sich darauf, daß er den Fremdling entwaffnet hatte, und er trat hinaus auf die Lichtung, um die Stelle zu untersuchen, wo er gesessen hatte.
    Die Nylonschnur war noch da, aber sie war mehrfach zerstückelt. Sie war nicht zerschnitten, sondern an mehreren Stellen durchgeschmolzen.
    Im Lager hörte sich Brooks Crowells Geschichte kommentarlos an. Seine Miene war skeptisch, aber statt seine Zweifel auszusprechen, wandte er sich lieber dem Werkzeugkasten zu. „Diese nachgiebigen Stellen hier am Rand sind vermutlich eine Art Schloß“, sagte Brooks. Er versuchte sie – ohne Ergebnis – einzeln einzudrücken, dann betätigte er sie gleichzeitig. Doch anstatt aufzuspringen, begann der silberne Kasten in einer melodiösen, unglaublich fremden Sprache zu reden.
    Crowell sprang zurück. „Das ist die Stimme von dieser außerirdischen Mißgeburt“, stieß er hervor. „Das Ding muß eine Art Funksprechgerät sein.“
    „Das glaube ich nicht“, erwiderte Brooks. Er drückte auf eine Seite des Kastens, und die Stimme verstummte, dann setzte sie wieder ein, diesmal in einer anderen Sprache. „Russisch“, kommentierte Brooks. Er drückte wieder auf das elastische Material, und die Sprache änderte sich erneut. „Diesmal ist es Spanisch.“ Er hörte ein paar Sekunden lang zu. „Dodd, das muß ein Aufnahmegerät sein. Ich habe keine Ahnung, wozu es sonst noch gut sein kann – im Augenblick gibt es jedenfalls gerade eine Lektion in Spanisch. Das gleiche hat es vermutlich auch auf Russisch getan, aber in dieser Sprache sind meine Kenntnisse ein wenig eingerostet, deshalb war ich mir nicht sicher. Du sagtest, der Fremde hat dir erzählt, daß sie hierher gekommen sind, um Menschen zu jagen?“
    „Dann glaubst du mir wohl endlich?“ fragte Crowell mit einiger Befriedigung in der Stimme.
    „Du versuchst doch auch immer soviel wie möglich über deine Beutetiere in Erfahrung zu bringen“, erwiderte Brooks. „So verminderst du das Risiko bei der Jagd und erhöhst deine Chance, erfolgreich zum Schluß zu kommen. Es ergibt durchaus einen Sinn, wenn sich diese Jäger in bezug auf ihre Beute genauso verhalten.“ In schneller Folge drückte er zweimal auf beide Seiten des Kastens gleichzeitig, und das Gerät verstummte, wie er es erwartet hatte.
    „Was hältst du hiervon?“ Crowell hielt ihm den bleistiftähnlichen Metallstab entgegen, den er dem Außerirdischen abgenommen hatte.
    „Vermutlich eine Waffe oder ein Werkzeug. Also, Dodd, wir müssen uns jetzt diesen Kasten ins Flugzeug laden und uns aus dem Staube machen, bevor das Wesen hierher kommt. Wenn wir das Aufnahmegerät vorzeigen können, dann haben wir einen ausreichenden Beweis, um jedermann davon zu überzeugen, daß eine große Gefahr auf die Menschheit zukommt.“
    „Eine Waffe?“ Crowell hielt sich den Metallgegenstand dicht unter die Augen. „Sieh mal, hier ist ein winziger Knopf. Was sagst du dazu? Ein Lichtstrahl, vielleicht vierzig Zentimeter lang.“ Er nahm einen Stock vom Boden auf und schnitt ihn mit dem Strahl in der Mitte durch. „Ein Laserskalpell. Ich wette, mit dem Ding haben sie die Köpfe abgeschnitten.“
    „Dodd, hast du gehört, was ich gesagt habe?“
    „Man braucht doch mindestens zwei Megawatt Energie, um ein solches Gerät zu versorgen.“ Er zerlegte den Stock in weitere kleine Stücke. „Was meinst du – wie bringen sie soviel Energie auf diesem kleinen Raum unter? Und wieso ist der Strahl genau auf diese kurze Reichweite begrenzt?“
    „Dodd Crowell, kannst du das Ding jetzt mal weglegen und mir zuhören? Wir haben es hier mit einer

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