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Anansi Boys

Anansi Boys

Titel: Anansi Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Gaiman
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Badewanne.
    Er machte ein w i m m erndes Ge r äusch. Er stieg aus der Badewanne.
    Er drehte den Wasserhahn ab.
    Er wickelte sich ein Handtuch um die Taille und öffnete die Ba d ez i mmertür. »Kein he i ß es Wasser«, sagte er ruh i g, viel zu ruhig. »Hast du irgendeine Ahnung, warum wir kein heißes Wasser haben?«
    Spider stand noch i m Flur. Er hatte sich nicht von d e r Stelle gerührt. » M ein W a rmwasserbecken«, s a gte e r .
    »‘tschu l d i ge.«
    Fat Charl i e sagte: »Na, wenigstens hat Rosie nic h t, ich meine, sie würde ni c h t …« Und dann sah er den Ausdruck auf Spiders Gesicht.
    Fat Charlie sagte: »Ich will, dass du hier verschwindest. Aus me inem Leben. Aus R o sies Leben. Endgültig.«
    »Mir gefällt es hier«, sagte Spider.
    »Du ruini e rst m ir mein Scheißleben.«
    »Pech.« Spider ging durch d e n Flur und öffnete die Tür zu Fat Charlies Gästezimmer. Goldenes tropisches Sonnenlicht ergoss sich einen Augenblick lang in den F l ur, dann fiel die T ü r zu.
    Fat Charlie wusch sich die Haare m it kaltem Wasser. Er putzte sich die Zähne. Er wühlte in seinem Wäschekorb, bis er eine Jeans und ein T-Shirt fand, die, einfach dadurc h , dass sie ganz unten gelegen h a tten, praktisch wieder sauber geworden waren. Er zog sie a n , dazu einen lila Pullover m it Teddybärmuster , de n i hm sein e Mutte r ma l geschenk t hatte.
    Er hatte ihn nie getragen, war aber irgendwie nicht dazu gekommen, ihn wegzugeben.
    Er ging zum anderen Flurende.
    Das Boom-Chacka-Boom von Bass und Schl a g zeug drang dur c h die Tür.
    Fat Charlie rüttelte am Türkn o pf. Doch der bewegte sich nicht. »Wenn du di e se Tür nicht auf m achst«, sagte er, »trete ich sie ein.«
    Die Tür ging ohne Vorwa r nung auf, und Fat Charlie stolperte vorwärts, hinein in die lee r e Abstellkammer am Ende des Flurs. Der Blick aus dem Fenster fiel auf die Bückseite des Nachbarhauses, jedenfalls soweit man überhaupt etwas erkennen konnte b e i dem Regen, der auf die Glassche i b e peitschte.
    Dennoch spielte irgendwo, nur eine dünne Wand entfernt, eine viel zu laut eingestellte Stereoanlage: Die gan z e Abstellkammer vibrierte im Boom-Chacka-Boom-Groove.
    »Okay«, sagte Fat Charlie im Plauderton. »Dir ist natürlich klar, dass das Krieg bedeute t .« Es war der traditionelle Schlachtruf des Kaninchen s , dem man allzu übel m itgespielt hat. In einigen Teil e n der Welt glauben die Menschen, dass Anansi ein list i g-v e rschlagenes Kaninchen war. Sie haben natürlich unrecht, er war eine Spinne. Man so l lte meinen, dass diese beiden G e schöpfe n i cht so schwer zu unterscheiden seien, und doch werden sie häuf i g er verwechselt, als man glauben würde.
    Fat Charlie ging in sein S c hlafz i mmer. Er holte seinen Reisepass aus der Nachttischs c hublade. Seine Brieftasche fand er i m Badez i m m er wie d er.
    Er ging i m Regen bis zur H a uptstraße, wo er sich ein Taxi winkte.
    »Wohin?«
    »Heathrow«, sagte Fat Charlie.
    »Alles klar«, sagte der Taxifahrer. »Welches Ter m inal?«
    »Keine Ahnung«, sagte Fat C h arlie, der wusste, dass er es eigentlich hätte wissen müssen. Der letzte Flug lag schließlich erst ein p aar Ta g e zurück. »Von wo starten sie nach Florida?«
     
    —————
     
    GRAHAME COATS hatte sei n en Abgang von der Grahame-Coats-Agentur zu planen begonnen, als John Major noch Pr e m i er m inister war. D e nn nichts Gutes hält ewig. Früher oder später, wie Gra h ame Coats selbst Ihnen mit Freuden versichert haben würde, wird Ihre Gans, selbst wenn sie gewohnheits mä ßig goldene Eier legt, i m Kochtopf land e n. Zwar war seine Planung ausgefeilt m a n wusste ja nie, ob man nicht plötzlich Hals über Kopf die Zelte abbrechen musste, und er nahm durchaus zur Kenntnis, dass die Ereignisse, wie graue Wol k en am Horizont, sich ballten, aber dennoch wollte er d e n Mo me nt des Aufbruchs so lange aufschieben, bis es schlechterdings nicht me hr ging.
    Wichtig war, das hatte er sich seit Lan g em zurec h tgelegt, nicht einfach wegzugeh e n, sondern sich gewisser m aßen in Luft aufzulösen, spurlos zu verschwinden.
    In dem gehei m en Safe in s e inem Büro – ein begehbarer Safe, auf den er außerordent l ich stolz war, auf einem Regal, das er selbst aufgebaut hatte und das er kürzlich neu hatte aufstellen m ü ssen, n a chdem es zusamme n g ekracht war, be f a nd sich ein Lederbeautycase, d a s zwei Rei s epäs s e enthielt, einer auf den Nam e n Basil Finnegan, der andere auf den

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