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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Westmauer – oder
    Du bist TOT vor der nächsten Morgendämmerung.
     
    »Das fand ich an die Fensterbank des Hauses genagelt, das ich gerade ausraubte. Wollt ihr es sehen?«
    Er fragte sich, ob sie überhaupt lesen konnten. Doch wo sollten sie es gelernt haben? Eine absurde Vorstellung, dass diese Kinder je zur Schule gegangen waren oder Religionsunterricht erhalten hatten. Und doch schienen sie von der kurzen Botschaft wie verzaubert zu sein. Ah, dachte Malden. Sie erkennen die Unterschrift, die primitive Zeichnung eines Herzens, von einem Schlüssel durchbohrt.
    Er wusste nicht genau, was das Zeichen zu bedeuten hatte, aber er hatte einen Verdacht. Die Macht dieses Zeichens über die Kinder war bemerkenswert. Eins nach dem anderen trat heran und berührte das Papier, so wie abergläubische Kaufleute manchmal eine Statue der Göttin berührten, bevor sie sich zu einer kniffligen Verhandlung an den Tisch setzten. Als sie das Zeichen gesehen hatten und zu dem Schluss gekommen waren, dass es sich um keine Fälschung handelte, verschwand ein Kind nach dem anderen in der Dunkelheit. Alle bis auf das Mädchen mit dem Hammer. Sie starrte ihm noch immer in die Augen. Als sie allein waren, brach sie schließlich den Blickkontakt und ging auf die Ruine zu, in der er Schutz hatte suchen wollen. Sie führte ihn zu einer Tür und machte eine Bewegung mit der Hand. Dann führte sie einen vollendeten Knicks aus und rannte los, hinter den anderen her.
    Offensichlich war dies der Ort. Malden hielt den Pergamentfetzen wie einen Talisman ausgestreckt und trat durch die Tür.

Kapitel 2
    Im Innern der Ruine saßen drei in Lumpen gekleidete alte Männer auf einer langen Holzkiste. Zwei von ihnen hatten lange weiße Bärte, während der dritte kahlköpfig und glatt rasiert war. Im Alter waren ihre Muskeln verkümmert, aber in ihren Augen funkelte es vor Schläue – das waren keine senilen Tattergreise. Malden hatte das Gefühl, dass mehr hinter ihnen steckte, als ersichlich war.
    Er nickte den Männern zu, schwieg aber erst einmal. Er musterte das Innere des Hauses – die herabgestürzten Dachbalken, den verbrannten Schutt in den Ecken. Eine dicke Trümmerschicht bedeckte den Boden. Hier schien es kein Versteck für einen Meuchelmörder zu geben, obwohl er sich bei dem schwachen Licht und den Nebelschwaden, die seine Laterne umwaberten, nicht sicher gewesen wäre.
    »Und wenn ich die Wache mitgebracht hätte?«, fragte Malden. Er war der Ansicht, dass Höflichkeiten hier fehl am Platz waren. Schließlich hatte man ihm mit dem Tod gedroht.
    Der Kahlkopf grinste hinterhältig. »Wir wären nicht hier. Du hättest diesen Ort nie gefunden. Und noch vor morgen früh hätte man dir den Hals durchgeschnitten.«
    Malden nickte. »Keine schlechte Organisation. Die Kinder behalten für euch das Haus im Auge, stimmt´s? Sorgen dafür, dass keiner hereinkommt, der nicht eingeladen wurde. Und jede Wette – sollte ich es auf einen Versuch ankommen lassen, dann wärt ihr auch darauf vorbereitet.«
    Einer der Rauschebärte hob einen gekrümmten langen Finger und zeigte nach oben. Zwei Häuserblöcke entfernt sah Malden einen Turm aus dem Nebel herausragen. Vermulich war das der steinerne Kirchturm des Viertels gewesen, der das Feuer überstanden hatte. Während Malden noch in die angegebene Richtung starrte, pfiff ihm etwas an der Wange vorbei und krachte in einen verkohlten Holzpfeiler hinter ihm. Er wandte den Kopf und entdeckte einen noch zitternden Pfeilschaft. Der Pfeil war so lang wie sein Arm und so wuchtig in das Holz eingedrungen, dass von der Eisenspitze nichts mehr zu erkennen war.
    »Ich erweise dir die Höflichkeit festzustellen, dass du nicht zusammengezuckt bist«, sagte der Rauschebart. »Das ist gut, Junge. Sehr gut.«
    Malden verbeugte sich knapp vor dem Alten. »Ich ahne, wo ich bin. Wer ihr drei seid, kann ich nicht sagen, aber ich habe nicht mit euch gerechnet. Ihr seid die Wächter der Tür, richtig? Und vermulich mehr als das.«
    Der Kahlkopf berührte seine Brust. »Man nennt mich Levenfingers.« Er zeigte auf die Rauschebärte. »Das sind Loophole und Lockjaw.«
    »Hallo«, sagte Malden. »Warte. Warte. Von Loophole habe ich schon gehört. Das war vor meiner Zeit, aber im Stinkviertel erzählt man sich die Geschichte noch immer. Wenn du der betreffende Mann bist, dann trägst du deinen Namen, weil du das Garnisonshaus oben beim Palast ausgeraubt hast. Stimmt es, dass du durch eine Schießscharte eingestiegen bist, fünfzig

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