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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Fuß die Mauer hoch?«
    Loophole lachte keuchend. »Wenn mal Zeit ist, erzähle ich dir alles, falls es dich interessiert. Vorausgesetzt, du überlebst die Nacht.«
    Malden nickte. »Es wäre mir eine Ehre. Und du, Levenfingers, wie kommst du zu dem Namen, wenn ich fragen darf?«
    »Zu meiner Zeit war ich der König der Taschendiebe«, erklärte der Glatzkopf mit offensichlichem Stolz. »Es hieß, kein Mann mit zehn Fingern könne so geschickt sein, also müsse ich elf haben.« Er hielt die Hände hoch; sie waren knotig und mit Altersflecken übersät, ansonsten aber völlig normal. »Nur ein Spitzname.«
    Malden grinste den dritten Mann an und wartete darauf, dass er seinen Namen erklärte. Aber an seiner Stelle antwortete Loophole. »Lockjaw? Er bewahrt seine Geheimnisse, das ist alles. Gibt nie freiwillig etwas preis.«
    »Spricht er überhaupt?«
    »Jedenfalls nicht mit Leuten wie dir«, grummelte Lockjaw. Sein dumpfer Tonfall erinnerte an eine knarrende Bodendiele in einem leeren Haus. »Noch nicht.«
    »Ich verstehe«, sagte Malden. Er war tatsächlich beeindruckt. Das Diebeshandwerk war ein gefährliches Geschäft. Enkam man allen Fallen und starb nicht durch den Speer eines übereifrigen Wächters, lauerte immer noch das Gesetz. In der Freien Stadt Ness wurde bereits der Diebstahl eines Kupferpfennigs aus der Börse eines fetten Kaufmanns mit dem Tod bestraft. Diese drei Männer, die zu ihrer Zeit wagemutige, für ihre großartigen Taten berüchtigte Halunken gewesen waren, hatten lange genug überlebt und waren alt geworden. Das konnte nur bedeuten, dass sie einst sehr gut gewesen waren. Malden fragte sich, was sie ihm wohl beibringen konnten. Aber natürlich ging es erst einmal um dringendere Geschäfte. »Ich sollte mich hier mit jemandem treffen.«
    »Dann bist du also bereit für eine Audienz mit deinem Herrn?«
    »Ich will es hoffen«, erwiderte Malden.
    Lockjaw gab ein grunzendes Geräusch von sich, das entfernt an ein Lachen erinnerte. Die drei Männer standen gemeinsam auf und traten zur Seite, um Malden einen besseren Blick auf die Kiste zu ermöglichen, auf der sie gesessen hatten. Es war ein schlichter Holzsarg. Levenfingers hob den Deckel, und Loophole bedeutete Malden hineinzusteigen.
    Malden hätte sich nie als zimperlich bezeichnet – und erst recht nicht als abergläubisch. Aber bei dem Gedanken, in einem Sarg zu liegen, breitete sich ein kaltes Grausen in seinen Eingeweiden aus. »Da steigt nur ein Narr oder ein Toter freiwillig hinein«, murmelte er.
    »Wenn du es nicht tust«, sagte Loophole, »bist du sowohl ein Narr als auch tot.«
    Malden löschte die Flamme seiner Laterne und stellte sie vorsichtig auf dem Boden ab. Für sie war kein Platz in dem engen Behältnis. Dann stieg er in den Sarg, der nicht Furcht einflößender war als eine ganz gewöhnliche Kiste. Zumindest redete er sich das ein. Der Deckel wurde aufgelegt und zugenagelt. Malden bemühte sich, nicht zu tief zu atmen. Bis hierher war er gekommen. Nun musste er herausfinden, wie es weiterging.

Kapitel 3
    Die Finsternis in dem Sarg war wie eine feste Masse, als hätte sich die Luft ringsum in Obsidian verwandelt. Sämliche Geräusche, die durch das Holz hereindrangen, klangen gedämpft. Malden hoffte, dass man ihn bald wieder hinausließ. Die Kiste wurde angehoben – die drei Alten waren offenbar stärker, als sie aussahen, oder sie hatten Hilfe bekommen – und ein kurzes Stück getragen, bevor man sie mit dem Fußende zuerst in einen Schacht schob. Einen Augenblick lang hatte Malden das Gefühl einer schnellen Abwärtsbewegung, dann traf der Sarg hart auf festem Untergrund auf. So hart, dass er sich den Hintern stieß. Er schaffte es, keinen Laut von sich zu geben, aber die Luft wurde ihm aus den Lungen gepresst.
    Er verkrampfte sich und musste keuchen, aber dann schaffte er es, den Atem einen Augenblick lang anzuhalten. Wenn er herausfinden wollte, wo er gelandet war, gab es nur eine Möglichkeit: Er musste genau hinhören. Obwohl die Geräusche durch das Holz ringsum verzerrt wurden, konnte er einiges verstehen. Er vernahm Stimmen und Gelächter. Eine Frau kicherte. Also war er nicht allein.
    Jemand pochte an den Sargdeckel, und er japste vor Überraschung. »Jemand zu Hause?«, fragte eine spöttische Stimme.
    »Komm rein und sieh dich um!«, erwiderte Malden.
    Der Unbekannte lachte gehässig, sagte aber nichts mehr.
    Malden erkannte schnell, dass niemand kommen und ihn aus dem Sarg befreien würde – er musste

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