Andy und Ryan
Aufmerksamkeit auf sich.
Mitten auf der weißen Bettdecke lag ein ordentlich gefalteter Zettel.
Verwundert nahm ich ihn an mich und klappte ihn auf.
Meine liebste Andy,
ich hoffe inständig, dass du diesen Brief lesen wirst. Ich weiß nicht, ob sie ihn dir zeigen werden. Ich bete dafür.
Ich weiß, ich habe in der Vergangenheit viele Fehler begangen, die ich niemals wieder gut machen kann. Und ich weiß, dass ich dadurch vielen Menschen Schaden zugefügt habe. Das tut mir leid. Besonders, da du einer dieser Menschen bist.
Ich habe dich in den wenigen Tagen, die uns geschenkt wurden, sofort in mein Herz geschlossen. Du bist die Tochter, die sich jede Mutter wünschen würde. Ich bereue es jeden Tag, dass ich nicht die Möglichkeit hatte eine Mutter für dich zu sein. Doch ich bin froh, dass du eine unglaublich tolle Mutter hattest, die du auch verdienst.
Andy, ich schreibe dir diesen Brief um Lebewohl zu sagen. Ich hasse es, dass ich das tun muss, doch ich habe keine Wahl. Ich hasse es, dass ich keine Chance hatte dir persönlich Auf Wiedersehen zu sagen. Ich weiß, dass du es vielleicht nicht verstehen wirst warum ich gegangen bin. Ich verstehe es selbst nicht einmal.
Mein Herz hat es mir befohlen… Denn ich liebe ihn und gleichzeitig hasse ich ihn…
Und der Gedanke, dass er getötet wird, ist einfach unerträglich für mich. Ich bin an diesen Mann gebunden. Sein Herz schlägt auch in meiner Brust. Ich habe es all die Jahre verdrängen wollen, als ich vor ihm davon gelaufen bin. Doch ich kann mich nicht mehr wehren.
Durch unsere Bindung sind wir eins und ich kann es einfach nicht mehr ertragen ohne ihn zu leben. Ich will es nicht mehr ertragen.
Bitte verurteile mich nicht deswegen.
Ich möchte dir mit diesem Brief nur sagen, dass ich dich immer lieben werde. Du bist ein Teil von mir, genauso wie er. Und ich könnte es nicht ertragen wenn mir einer dieser Teile entrissen wird.
Ich weiß, sie werden dich leben lassen. Du bist unschuldig. Und ich weiß, dass sie Liam und mich jagen werden. Ich möchte dich beschützen und dir dieses Leid ersparen, auch wenn es heißt, dass ich dich nie wieder in die Arme schließen kann. Doch ich weiß, du wirst ein glückliches Leben führen und das ist alles was für mich zählt. Ich hoffe du verstehst das.
Ich wünsche dir und Ryan alles Glück der Welt. Er ist der Richtige für dich. Er wird dich glücklich machen und dir helfen alle Wunden, die dir zugefügt wurden, wieder zu schließen. Ich bin so froh, dass du ihn gefunden hast. Ich weiß, wenn du ihn an deiner Seite hast brauche ich mir keine Sorgen um dich zu machen. Er ist dein Licht in der Dunkelheit. Er ist dein zweites Herz in deiner Brust. Lass ihn niemals gehen.
Meine süße Andy, du bist etwas ganz Besonderes und ich liebe dich über alles auf der Welt, das musst du mir glauben. Es wird keinen Tag geben, an dem ich nicht an dich denke. Versprich mir, dass du dein Leben genießen wirst und dir deine Träume erfüllen wirst.
Eröffne dein eigenes Restaurant. Mach das war dir Spaß macht und lebe deinen Traum, denn du hast nur das Beste verdient.
Vergiss das nie.
Ich liebe dich.
Mia
Eine Träne fiel auf das weiße Blatt Papier und landete direkt neben ihrem Namen.
Sie war fort. Nun hatte ich auch noch sie verloren.
Weitere Tränen kullerten aus meinen Augen, während ich den Brief ein zweites Mal las. Die Worte klangen so unwirklich in meinen Ohren.
Ich hatte gar keine wirkliche Chance gehabt diese außergewöhnliche Frau kennenzulernen. Und nun war sie weg… zusammen mit ihm.
Ich verurteilte sie nicht. Ich konnte sie verstehen.
Sie liebte ihn eben. Und sie hatte es verdient mit dem Menschen, den sie liebte, zusammen sein zu können. Ich hätte das gleiche für Ryan getan.
Die Liebe war eben machtvoller als alles andere.
Und ich bewunderte Mia für ihre Stärke. Sie brach Gesetze und war lieber auf der Flucht, als von dem Mann getrennt zu sein, den sie liebt. Sie war wirklich eine bewundernswerte Frau.
Und obwohl ich sie kaum kannte, vermisste ich sie jetzt schon.
››Pass auf dich auch Mia. Ich liebe dich auch.‹‹
Epilog
Ryans Sicht:
Seit einer Woche lag ich nun schon in diesem blöden Bett und fühlte mich wie ein Rentner, der unfähig war zu laufen. Wann würden sie mich nur endlich gehen lassen? Meine Wunden waren doch, durch die Heilkünste der Ärzte, schon fast völlig verschwunden. Ich hatte sogar kaum noch Schmerzen und trotzdem lag ich hier und
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