Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)
gesagt hat. Mein Herz rast, schlägt Alarm. «Du kannst nicht gehen.» Mehr bringe ich nicht heraus, ohne total hysterisch zu klingen.
Er kommt näher und streicht mir die Haare aus dem Gesicht. «Es ist besser so. Für alle Beteiligten», fügt er mit einem Blick auf Luc hinzu.
«Aber …»
«Du bist in guten Händen, Frannie. Matt ist hier, falls du ihn brauchst, und Luc …» Er kneift fast unmerklich die Augen zusammen. «Luc wird nicht zulassen, dass dir was passiert.»
Luc, der die unterschwellige Drohung verstanden hat, tritt näher und legt mir den Arm um die Schultern. «Genauso ist es.»
Ich befreie mich von Luc. «Warum?»
Gabe fährt mit kühlen Fingerspitzen über mein Kinn. Ich nehme seinen frischen Wintersonnenschein in mich auf und fühle mich schon ruhiger, nur weil ich direkt vor ihm stehe. Als er antwortet, spricht er mit leiser Stimme – nur für meine Ohren bestimmt. «Es tut mir einfach nicht gut, zu viel Zeit in deiner Nähe zu verbringen, Frannie.»
«Aber …»
«Ihr seid beide für den Himmel markiert, und wenn ihr verschwinden müsst, werden eure himmlischen Schutzschilde euch verbergen. Solange Matt aufpasst, wird dir nichts passieren. Aber ich kann nicht bleiben.» Er senkt den Blick.
Ich schlucke schwer an dem Kloß in meinem Hals. «Okay.» Ich weiß ja, dass er recht hat, denn aus gutem Grund wage ich kaum, mich umzudrehen und Luc anzuschauen. Sosehr ich Luc liebe, kann ich doch die tiefe Verbindung zu Gabe nicht leugnen. Luc ist mein Herz und meine Seele, aber Gabe ist mein Anker. Ich umarme ihn. Tränen brennen in meinen Augen. Ich trete zurück, und Luc legt den Arm um meine Taille, was sich nicht so besitzergreifend anfühlt wie zuvor. Ich schaue ihn an, wohl wissend, was ich sehen werde, aber sein Blick ist voller Mitgefühl. Er drückt mich sanft und schenkt mir ein beruhigendes Lächeln.
Ich wende mich wieder Gabe zu und blicke in seine blauen Augen, die so unergründlich sind wie der Himmel. «Also, wann sehe ich dich wieder?»
«Ich komme ab und zu mal vorbei, um nach dir zu schauen.»
«Versprochen?» Ich weiß, dass das ganz schön verzweifelt klingt, doch das ist mir egal.
«Versprochen.» Er schaut mich weiter an, und obwohl seine Lippen sich nicht bewegen, könnte ich schwören, dass er hinzufügt: «Ich werde immer für dich da sein.»
Ich nicke erneut und unterdrücke die Tränen. Als ich den Mund aufmache, bleib er stumm. Doch meine Augen sagen, was mein Mund nicht aussprechen kann. Und ich weiß, dass Gabe es versteht, denn sein Blick verschleiert sich, und er schluckt schwer, bevor er verschwindet.
«Tut mir leid, Frannie.» Luc zieht mich an sich. «Ich gebe mir ja Mühe, nicht eifersüchtig zu sein und eure besondere Verbindung zu verstehen …»
«Du kannst nichts dafür.» Ich umarme ihn. Wie kann ich erwarten, dass er versteht, was ich selbst nicht verstehe?
Seine Hände umfassen mein Gesicht, und er küsst mich zart auf die Lippen, als habe er Angst, mich zu zerbrechen. Ich ziehe ihn an mich, aber es dauert nur eine Sekunde, bevor ich mich beschämt löse, denn ich suche in seinem Kuss etwas, was dort nicht ist. Etwas, was ich nur bei einem anderen Kuss gespürt habe. Ich muss einen anderen Weg finden, meine Nerven zu beruhigen.
Ich ignoriere Lucs fragenden Blick genauso wie sein Stirnrunzeln.
«Hilfst du mir vor der Arbeit noch mit dem Ölwechsel?»
Sein resigniertes Seufzen verrät mir, dass er weiß, dass ich an Gabe gedacht habe, und ich finde es zum Kotzen, dass ich es nicht besser verbergen kann.
«Dein Wunsch ist mir Befehl. Wann musst du da sein?»
«Um drei.»
Er schaut auf die Küchenuhr. «Dann machen wir uns besser gleich an die Arbeit. Hast du alles?»
«Im Kofferraum.» Ich hole meinen Hasenpfoten-Schlüsselanhänger aus der Tasche und lasse mit einem vorsichtigen Lächeln die beiden Schlüssel klimpern, die nun daran baumeln.
Er erwidert mein Lächeln, nimmt meine Hand und führt mich zur Tür. «Ich habe ganz vergessen, deinen Schlüssel auszuprobieren», sagt er. «Steck ihn mal rein.»
Als wir die Wohnung verlassen, schließe ich die Tür mit dem schimmernden neuen Schlüssel ab. Als ich den Schlüssel aus dem Schloss ziehe, drückt Luc sich von hinten an mich, und seine Hand gleitet sanft um meine Taille und auf meinen Bauch. Seine Lippen wandern über meine Wange zu meinem Ohr und flüstern: «Wir stecken da zusammen drin, Frannie. Alles wird gut.»
Ich drehe mich um und küsse ihn erneut, und diesmal will ich
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