Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)
dem Bett. Sie sieht müde aus, aber auch glücklich, als wäre sie endlich mit sich im Reinen. Matt steht am Fenster und betrachtet mich skeptisch.
Gabriel drängt sich an mir vorbei ins Zimmer. Frannie lächelt mir zu und winkt mich näher. Wieder lasse ich mich auf der Bettkante nieder und halte ihre Hand.
«Du bist so weit, richtig?» Frannie nickt. «Gut», sage ich leise und dann laut: «Das ist großartig.» Ich gebe ihr einen Kuss, stehe auf und drehe mich zu Gabriel um.
«Also los.»
«Was?»
«Du kannst Frannie markieren. Sie ist so weit.»
«Frannie ist markiert worden. Eben, ehe wir aus dem Zimmer gegangen sind.» Schallend lacht er auf. «Du solltest mal dein Gesicht sehen. Hast du gedacht, dass wir mit einer Blaskapelle kommen?»
«Du bist so ein Arschloch», erwidere ich. «Hättest du sie vorher nicht wenigstens warnen können?»
«Sie wollte es doch. Warum hätte ich sie da vorher warnen sollen?»
«Hört auf, über mich zu reden, als wäre ich nicht da», beschwert sich Frannie.
«Okay, Frannie», sagt Gabriel. «Hätte ich dich vorher warnen sollen?»
«Mich nicht, aber vielleicht Luc», kichert Frannie.
«Wieso mich?», frage ich sie erstaunt. «Ich wollte es doch auch.»
«Schön zu hören.» Frannie lacht, und ihre blauen Augen leuchten so hell und klar, wie ich sie noch nie gesehen habe. «Denn du bist auch markiert.»
Fassungslos wende ich mich zu Gabriel um. «Das ist ein Scherz, oder?»
Gabriel zuckt mit den Schultern. «Es war eine von Frannies Bedingungen. Zudem ist der Herr dir wohlgesinnt. Nur Michael hat sich dagegen ausgesprochen, aber gegen den Allmächtigen kommt selbst er nicht an.»
Das muss ich erst einmal verdauen. Ich und für den Himmel markiert? Sprachlos schaue ich die anderen an.
«Könntest du nicht wenigstens so tun, als ob du dich freust?», fragt Gabriel.
Ich merke, wie ich anfange zu grinsen. Kopfschüttelnd sinke ich auf Frannies Schreibtischstuhl. «Heiliger Scheiß-, ich meine, heiliger Himmel.»
«Das kannst du aber laut sagen», meint Matt und ringt sich ein Lächeln ab. «Ein Dämon, den der Himmel ausersehen hat.»
«Aber was passiert jetzt?», fragt Frannie. «Ich meine, was wird aus meinem Leben? Aus der Uni und überhaupt?» Ihr Blick wandert zu Gabriel. «Und wie geht es jetzt mit dir und Matt weiter?»
Gabriel setzt sich zu ihr, nimmt ihre Hand und sucht sichtlich nach Worten. Doch seine Augen sagen das, was er nicht aussprechen kann. Vielleicht tut es Frannie nicht, aber ich verstehe genau, was er sagen will. Nur ein Wort von ihr, und Gabriel würde seine Flügel opfern.
Er verstärkt seinen Griff um ihre Hand. Dann senkt er den Blick und sagt leise: «Was zukünftig geschieht, liegt bei dir, Frannie.»
Über Lisa Desrochers
Lisa Desrochers lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in Kalifornien. Sie betreibt eine Praxis für Physiotherapie. Als Gesundheitsreferentin ist sie regelmäßig innerhalb und außerhalb der USA unterwegs. Mit «Angel Eyes» hat sich für die begeisterte Leserin von Fantasyromanen ein großer Traum erfüllt. Zurzeit arbeitet sie an dem Folgeband.
Über dieses Buch
Zwischen Himmel und Hölle liegt nur ein Herzschlag.
Als Frannie zum ersten Mal Luc begegnet, fehlen ihr die Worte. Dabei ist sie sonst nicht auf den Mund gefallen. Doch der Neue sieht einfach unverschämt gut aus: ein echter Draufgänger mit dunkler Aura – genau ihr Typ. Was Frannie nicht weiß: Luc ist ein Dämon mit besonderer Mission. Er soll ihre Seele für die Hölle sichern. Denn Frannie hat eine wertvolle Gabe, von der sie selbst nichts ahnt. Doch auch die himmlischen Mächte schicken einen Kandidaten ins Rennen: Gabe, einen attraktiven jungen Engel. Und ehe sie sich´s versieht, steht Frannie nicht nur zwischen zwei Männern, sondern auch im Zentrum eines uralten Kampfes ...
Impressum
Die Originalausgabe erschien 2010 unter dem Titel «Personal Demons» bei Tor Teen/St. Martin’s Press, New York.
Rowohlt Digitalbuch, veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, August 2011
Copyright © 2011 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
«Personal Demons» Copyright © 2010 by Lisa Desrochers
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt, jede Verwertung bedarf der Genehmigung des Verlages
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