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Angriff Aus Dem Netz

Angriff Aus Dem Netz

Titel: Angriff Aus Dem Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Falkner
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System-Administrator hatte er volle Verfügungsgewalt über die Datenbank. Die Macht des Schöpfers. Aber auch die Macht des Zerstörers.
    Er biss die Zähne zusammen – und feuerte eine Datenrakete genau ins Herz des Datenbank-Transaktionsservers. Sie explodierte mit einem riesigen BANG und die gesamte Datenbank zersplitterte in eine Milliarde Fragmente.
    Die Scanner fegten über ihn hinweg, ahnungslos, von der Tarnung getäuscht, und Sam sah einen winzigen Silberstreifen der Hoffnung am Horizont aufschimmern. Vielleicht gab es doch noch einen Ausweg . . .
    »Was immer du tust, tu es schnell«, drängte Fargas.
    Wenn sie schon nach etwas suchen, ist es wohl besser, ihnen etwas vor die Füße zu werfen, dachte Sam. Er griff tief in seine Trickkiste und schickte ein paar wirklich eklige Viren in die Arterien des Netzwerks. Die russische Black Flu und den japanischen Kamikaze. Beide waren fähig, sich selbstständig auszubreiten und dabei ihre Gestalt zu verändern. Wirklich hässliche kleine Biester, hochgradig destruktiv und schwer auszumerzen. Die Netzwerksicherheit würde sicherlich in der Lage sein, mit ihnen fertig zu werden, aber sie wäre damit ein paar Minuten lang beschäftigt – ein Ablenkungsmanöver.
    Was er jetzt brauchte, und zwar verdammt dringend, war die Lokation der Datenbank-Back-ups. Die würden sie wohl nicht lokal im Netzwerk platziert haben. Wo also könnten sie sein?
    Die SQL-Datenbank-Engine lieferte ihm die Antwort: London.
    Es gab weitere alternative Back-ups in Washington,
    D. C., und in Melbourne, Australien, aber London stand an erster Stelle, wenn ein Systemcrash eintrat – und genau das war jetzt passiert.
    Sam jagte wie eine digitale Rakete über den Atlantik und knackte die Sicherheitsarchitektur des Londoner Servers. Er machte sich gar nicht erst die Mühe, die Sicherheitsvorkeh rungen zu umgehen, sondern kickte sozusagen die Haustür aus den Angeln, wobei er seine mächtigen Befugnisse als SysAdmin wie einen Rammbock einsetzte.
    Noch während er damit beschäftigt war, bemerkte er, dass Ghillie angegriffen wurde. Etwas, jemand – wohl eher ein Mensch und nicht ein Programm – las gerade seinen Code, Zeile für Zeile. Sam konnte momentan nichts dagegen tun. Er brauchte beide Augen und Ohren, wenn er aus dieser Sache heil herauskommen wollte.
    Erica machte Ethan nervös, weil sie ihm praktisch über die Schulter hing. Sie telefonierte, und ihre Stimme war so laut, dass sie in den Ohrmuscheln seines Headsets vibrierte.
    »Nein, wir wissen nicht, wie sie hereingekommen sind!«, sagte sie, während sie angestrengt auf Ethans Bildschirm starrte.
    Ethan drehte sich um. »Das Log sagt, ein Wireless-Router im Konferenzraum 3 wurde getrennt und wieder verbunden.«
    »Möglicherweise wurde ein Wireless-Router geentert«, gab Erica die Information weiter. Ihre Stimme klang längst alles andere als ruhig. »Wie oft habe ich davor gewarnt, innerhalb des DMZ Wireless-Router zu installieren!«
    »Ich habe hier einen Virenalarm auf drei Stockwerken«, schrie Ethan. »Varianten von Black Flu und vielleicht auch noch was anderes.«
    »Wenn das über Wireless läuft, sind sie schon sehr nahe. Die Sicherheit soll sich darum kümmern«, sagte Erica und beendete das Telefonat. Sie setzte sich an einen anderen Terminal neben Ethan.
    »Ich kümmere mich um die Viren, du bleibst am Hacker dran«, befahl sie.
    Die Back-up-Dateien waren in einem SAN gespeichert, wie Sam schnell feststellte, also in einem Speichernetzwerk. Es war gut gesichert, mit einem Padlock-Programm, um genau zu sein.
    Klar, er könnte es zwar aufbrechen, aber dann würde er zwangsläufig Spuren hinterlassen. Also musste er das Pad-lock hübsch brav aufschließen. Verzweifelt versuchte er, sich zu konzentrieren; er wusste, dass sie ihm dicht auf den Fersen waren. Vorsichtig tastete er die Sicherungen ab, um ihre Funktionsweise zu erkunden.
    »Was hast du denn jetzt angestellt?«, schrillte Fargas’ Stimme in sein Ohr. »Plötzlich rennen die Sicherheitsleute da unten wild durcheinander, als hätten sie Feuer im Arsch! Jetzt kommen sie auch schon auf die Straße gelaufen!«
    »Was genau machen sie?«
    »Überprüfen geparkte Autos. Stoppen den gesamten Verkehr. Ein paar laufen in die Nachbarhäuser. In ein paar Sekunden werden sie dich finden, Sam! Hau ab, Mann! Sofort! Scheiße! Jetzt gehen sie zum Café!«
    Sam schob das Notebook vom Tisch und legte es unter der Tischplatte auf seine Knie. Im selben Augenblick stürmte ein

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