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2491 - Der dritte Messenger

2491 - Der dritte Messenger

Titel: 2491 - Der dritte Messenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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»Ihr seid Kinder des Vibra-Psi. Es bestimmt euch. Fürchtet es nicht, sondern macht es zu eurer Stärke.«
    Git-Ka-N'ida im Ausbildungslager Vatucym
     
    Prolog: Monochrom
    Stille.
    Dunkelheit.
    Nur das Geräusch seines eigenen Atems.
    Perry Rhodan genoss es wie schon seit einer Ewigkeit nicht mehr.
    Gleichgültig, ob es nur einen Augenblick lang währte.
    Gleichgültig, ob ihm nur wenige Sekunden blieben.
    Und vollkommen gleichgültig, ob ihn irgendjemand deswegen schräg anschaute.
    Am liebsten hätte er die Arme ausgebreitet und sich einfach fallen lassen.
    Nun, man kann nicht alles haben, Mister Rhodan.
    Der Gedanke amüsierte ihn.
    Mister.
    So hatte man ihn früher genannt. Vor Jahrhunderten. Als er noch nichts von Negasphären geahnt hatte, von GLOIN TRAITOR und von Heerscharen des Chaos, die ganze Galaxien als pure Ressourcen zum Bau eines Chaotenders ansahen.
    In der guten alten Zeit ...
    Dieser Gedankenblitz brachte ihn zum Lachen. Was blieb ihm also anderes übrig, als die Augen wieder zu öffnen, mitten in der Zentrale der JULES VERNE. Er erwartete, dass irgendjemand eine Bemerkung machen würde, doch man hielt sich zurück. Vielleicht war jeder zu sehr mit sich selbst beschäftigt, auf ganz individuelle Art und Weise die ersten Momente ohne die quälende Gegenwart des Vibra-Psi zu feiern.
    Rhodan ließ den Blick schweifen, und tatsächlich: Er war nicht der Einzige, der lachte. Aber wahrscheinlich der Einzige, der es wegen der Unsinnigkeit alter terranischer Sprichwörter aus der Epoche vor der Dritten Macht tat. Von der guten alten Zeit hatte man schon im zwanzigsten Jahrhundert gesprochen.
    Rhodans Blick wanderte zu dem kleinen Hologramm, auf dem ihm die aktuellen Statusmeldungen angezeigt wurden.
    Die erste sah er als völlig unnötig an - es war kein Vibra-Psi messbar. Aha. Das spürte Rhodan ebenso wie jedes anderes Besatzungsmitglied der JULES VERNE und der gesamten Flotte mit jeder Faser seines Körpers.
    Es war der Grund, warum er vorhin die Augen geschlossen hatte, um das ganz normale Leben in all seiner Einfachheit zu genießen. Keine Qual. Keine innere Unruhe. Kein »Vibrieren« ...
    »Perry«, riss ihn eine Stimme aus seinen Überlegungen. »Ich habe dich lange nicht lachen sehen.«
    »Vielleicht warst du einfach nie zur rechten Zeit da«, sagte er zu Fawn Suzuke.
     
    *
     
    Die Botin des Nukleus sah schmal und zerbrechlich aus wie immer. Ihr Gesicht war hinter dem Status-Holo verborgen. Nur der knabenhafte Oberkörper ragte über Rhodans Kommandopult. Die linke Hand lag auf einer desaktivierten Sensorfläche.
    Mit einem Akustikbefehl schaltete Rhodan das Holo ab und musterte Fawns Gesicht.
    Sie erwiderte seinen Blick; durch ihr leichtes Schielen kam es dem Terraner vor, als weiche sie ihm aus oder verberge etwas vor ihm.
    »Die Kernzone Hangays ist wieder zugänglich«, sagte sie. »Das Vibra-Psi ist erloschen, GLOIN TRAITOR, die Nadel des Chaos, so gut wie außer Gefecht gesetzt.«
    »Eine beeindruckende Liste. Grund genug zur Freude, müsste man meinen.«
    »Der Nukleus ist jedoch misstrauisch.«
    So gern er es getan hätte, konnte Rhodan der höheren Wesenheit, die wesentlich auf der Vergeistigung der terranischen Monochrom-Mutanten basierte, nicht widersprechen.
    »Aus eigener Kraft ist uns dieser Schlag nicht gelungen. So empfindlich es unsere Gegner auch mitten im ihrem Hauptbefehlszentrum getroffen haben mag - ich bekomme Magenschmerzen, wenn ich darüber nachdenke.«
    »Solange der Nukleus nicht weiß, welcher Umstand uns zu Hilfe gekommen ist, wird er misstrauisch bleiben.«
    »Also hast du auch keine Vorstellung davon, was eigentlich geschehen ist?«
    Die Botin lächelte und schloss fast gänzlich die Augen, was den halb ätherischen Eindruck ihrer ganzen Erscheinung noch verstärkte. »Wen fragst du das? Fawn oder den Nukleus?«
    »Falls es einen Unterschied gibt ... euch beide.« Rhodan dachte an Marc London, der Fawn liebte und dessen Liebe offensichtlich von ihr erwidert wurde. Selbstverständlich gab es einen Unterschied zwischen dem Geisteswesen und seiner Botin, deren Natur noch nicht völlig geklärt war.
    Er verspürte jedoch ausgerechnet in diesem Augenblick keine Lust, haarspalterische Diskussionen zu führen nicht, solange er sich grundlegend neue Erkenntnisse vom Nukleus erhoffte.
    »Meine Antwort gilt für beide«, sagte Fawn. »Der Erfolg kam ohne das Zutun des Nukleus zustande. Er kann diese Entwicklung weder begreifen noch in letzter Konsequenz daran glauben, dass

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