Angriff Aus Dem Netz
wollen.
»Dodge, bist du wach?«
»Jetzt schon.«
»Tut mir leid.«
»Macht nichts. Was ist?«
»Du hast gesagt, du hast bisher nur zwei Freaks kennengelernt. Einer ist die Sumpfhexe. Wer ist der andere?«
»Du«, antwortete Dodge schläfrig. »Und jetzt schlaf endlich, Freak.«
13. Chicago
Das SWAT-Team der Polizei von Chicago war kurz vor ihnen eingetroffen, Männer in schwarzen Kampfanzügen sprangen aus schwarzen Autos. Sam und Dodge näherten sich dem Team, das sich an einer Kreuzung, nur einen Block vom Fluss entfernt, sammelte.
Sie überprüften Sams und Dodges Ausweise, dann wiesen sie ihnen den Weg zu einem kleinen Café im nächsten Häuserblock.
Das Café war bereits zur Einsatzzentrale umfunktioniert worden: nur ein paar schwache blaue Lampen standen auf ein paar Tischen, die in der Mitte des Raumes zusammengeschoben worden waren; die restlichen Tische und Stühle hatte man an die Wand geschoben, um mehr Platz zu schaffen. Die blauen Lampen lieferten gerade genug Licht, um sich einigermaßen orientieren zu können. Schwere Vorhänge an den Fenstern verhinderten, dass selbst dieses schwache Licht von außen zu sehen war.
Ein Mann im SWAT-Kampfanzug eilte herbei, die schwarze Gesichtsmaske baumelte lose an seinem Hals.
»Wir besprechen gerade unseren Einsatzplan«, sagte Ranger ohne weitere Begrüßung. »Folgen Sie mir.«
Er führte sie zu dem langen Tisch in der Mitte, auf dem ein großer, von Hand gezeichneter Lageplan ausgebreitet war. Sechzehn Mitglieder des Taktischen Teams standen um den Tisch herum.
»Okay, Leute, ich fasse die Lage zusammen: Die Zielpersonen halten sich in einer Wohnung auf, die sich in dem Block auf der gegenüberliegenden Straßenseite befin det. Ungefähr fünfundzwanzig Meter weiter nördlich von hier. Die Wohnung befindet sich im zweiten Stock.«
Ranger fuhr fort: »Die Polizei hat die Umgebung bereits abgeriegelt – vier Häuserblocks insgesamt. Auch der Fluss wird patrouilliert, falls ihnen doch die Flucht gelingt und sie dann tatsächlich bis zum Fluss kämen.«
Er schaute Dodge und Sam kurz an. Die übrigen Männer wirkten leicht gelangweilt; Sam hatte das deutliche Gefühl, dass sie diese Informationen schon einmal zu hören bekommen hatten und dass Ranger die Show nur für Sam und Dodge noch einmal abzog.
»Sind Sie denn sicher, dass das die Terroristen sind, die uns angegriffen haben?«, fragte Sam.
»Vienna verfolgte ein Videolink bis zu der Serverfarm, von der der Scheinangriff gestartet wurde«, sagte Ranger. »Und es führte sie genau hierher. Reicht Ihnen das?«
Sam nickte.
»Die Wärmebildkameras zeigen uns, dass sich zwei Ziele in der Wohnung aufhalten; beide sitzen im Moment an Computern. Seit Beginn der Überwachung haben sich beide nicht von ihren Plätzen wegbewegt, keine Toilettengänge, keine Nahrungsaufnahme, nichts. Das lässt vermuten, dass sie intensiv mit einer bestimmten Aktivität beschäftigt sind.«
»Ist drüben beim CDD irgendeine Online-Aktivität festgestellt worden?«, fragte Dodge.
»Nein, bisher nicht. Aber wir wollen uns Zugang zur Wohnung verschaffen und sie an weiteren Aktivitäten hindern, und zwar so schnell wie möglich. Wir haben eine Schnüffelleitung in die Wohnung geschoben und die Analyse der Wohnungsluft weist Spuren von Kordit und Ammoniak auf. Das Kordit lässt uns vermuten, dass sich auch Waffen und Sprengstoff in der Wohnung befinden.«
Er wandte sich dem Plan der Wohnung zu. Der Plan war mit breitem Filzstift auf ein großes Stück Papier gezeichnet worden, das nun vor ihnen auf dem Tisch lag. Die Männer, die an den Tischecken standen, beleuchteten die Skizze mit ihren Taschenlampen.
Ranger tippte mit dem Finger auf die Skizze, während er den Einsatzplan erklärte. »Der Wohnblock ist fast quadratisch angelegt, mit einem Innenhof. Die Zielwohnung befindet sich hier, also auf der uns abgewandten Seite. Sie hat einen Balkon, der über dem Innenhof hängt. Der Balkon wird unser Hauptzugang zur Wohnung. Wir nähern uns über das Dach und sprengen die Balkonglastür von der gegenüberliegenden Wohnung aus. Gleichzeitig rückt ein weiteres Team durch das Treppenhaus vor und sprengt die Haupttür der Wohnung. Stun-Granaten durch die Balkontür und durch die Wohnungstür. Bevor wir zugreifen, unterbrechen wir die Stromversorgung. Unser Hauptziel ist, die Zielpersonen von ihren Computern zu trennen, bevor sie noch irgendeinen Schaden anrichten können. Wir benutzen Handwaffen, keine Automatikpistolen. Die
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