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Angriff Aus Dem Netz

Angriff Aus Dem Netz

Titel: Angriff Aus Dem Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Falkner
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die Menüauswahl mit den Thumbnail-Videos auf. Dieses Mal wählte er eines der Videos, die vom Dach kamen. Der Mann stand auf einem schmalen, von einer Brüstung umgebenen Flachdach. Ein paar weitere Männer waren damit beschäftigt, Seile und starke Metallkarabinerhaken vorzubereiten.
    »Einsatzposition einnehmen«, tönte Rangers Stimme in Sams Kopf. »Okay – wir haben jetzt endgültige Einsatzgenehmigung vom CDD-Hauptquartier. Ziele sind bestätigt. Waffen bereithalten. Fertig machen zum Zugriff. Nur auf mein Kommando. Bereithalten. Bereithalten . . .«
    Sams Gesichtsfeld begann wild hin und her zu schwingen, als der Soldat über die Brüstung stieg, wobei er mal in den Innenhof, mal zum Himmel blickte.
    Ein lauter Schlag ertönte von irgendwoher, und Sam verspürte einen heftigen Schmerz am Ellbogen. Er riss die Augen auf und fand sich neben dem Stuhl auf dem Boden liegend.
    »Strom abschalten!«, bellte Ranger im selben Moment. »Zugriff!«

14. Das Apartment
    Sam schloss wieder die Augen, blieb aber auf dem Boden liegen – wenigstens konnte er dann nicht noch weiter runterfallen. Das Bild von der Kamera des Soldaten vor seinen Augen flackerte jetzt wieder in lebhaftem Grün auf.
    Die Außenmauer des Gebäudes flog verschwommen vorüber, nur das Seil sah er deutlich, das direkt vor seinem Gesicht durch die Hände des Soldaten glitt. Er hörte ein schabendes, zischendes Geräusch, das vermutlich vom Seil kam. Die Übertragung übermittelte auch den vollen Ton, nicht nur die visuellen Bilder.
    Eine Stimme brüllte: »Vorwärts! Schneller!«
    Eine große Glasschiebetür erschien plötzlich, die Balkontür, die in die Wohnung führte.
    Rangers Stimme tönte: »Glas sprengen. Jetzt!«
    Eine laute Explosion war zu hören. Das Glas der Schiebetür zerbarst in Tausende Scherben, die vor Sams Augen in der Nachtsicht wie ein seltsamer grüner Konfettiregen niedergingen.
    Aus der Wohnung kamen Lichtblitze und mehrere Donnerschläge, die Sam trotz des Headsets mit eigenen Ohren über die Straße hinweg hören konnte.
    Dann war er auf dem Balkon, rollte sich durch die zerschmetterte Schiebetür und kam wieder auf die Beine, die Pistole auf Augenhöhe erhoben, die er suchend herumschwenkte.
    Wieder tönten Stimmen aus allen Richtungen.
    »Links alles klar.«
    »Flur alles klar.«
    »Zielpersonen rechts.«
    In dem rechts gelegenen Raum befanden sich zwei Personen, die mit kraftlos baumelnden Köpfen auf ihren Stühlen hingen, anscheinend bewusstlos, vermutlich von den Stun-Granaten.
    Die Monitore vor ihnen waren angeschaltet, flimmerten im grünen Licht der Nachtsicht, aber keiner der beiden Männer versuchte, an die Tastatur zu kommen.
    Ihre Köpfe sahen recht unförmig aus . . . Neuro-Headsets! Genau wie Sam vermutet hatte.
    Schneidet die Kabel durch, dachte er, als ob er den Soldaten durch seine Gedanken einen Befehl erteilen könnte. Unterbrecht die Verbindung, bevor sie die Computerfestplatten blank fegen können. Vor seinen Augen erschien plötzlich der Kopf einer der Zielpersonen in Großaufnahme. Eine Zange war kurz zu sehen; das Headsetkabel wurde durchgetrennt.
    Die Terroristen bewegten sich nicht, leisteten nicht den geringsten Widerstand. Nichts, rein gar nichts.
    »Zimmer eins alles klar«, ertönte eine Stimme, kurz danach: »Raum drei alles klar, zwei Zielpersonen neutralisiert.«
    Aber warum hatten die Terroristen nicht die geringste Abwehrbewegung gemacht?
    Der Soldat fesselte die Hände eines der Terroristen mit einem Plastikklebeband hinter der Stuhllehne. Er trat an den Computer und scannte das Gerät mit einem Handscanner. Sam wurde klar, dass er nach Sprengsätzen suchte.
    »Da stimmt was nicht«, kam Rangers Stimme, und Sam öffnete die Augen und merkte, dass Ranger ihn und Dodge anschaute.
    »Was meinen Sie damit?«, fragte Dodge.
    »Die Terroristen waren schon außer Gefecht gesetzt worden, bevor wir ankamen. Beide sind bewusstlos. Kaum noch am Leben, um genau zu sein. Jemand ist uns zuvorgekommen.«
    »Was ist mit ihnen passiert?«, fragte Sam.
    »Wissen wir noch nicht«, antwortete Ranger. »Wahrscheinlich Gift, Gas oder sonst etwas. Ich wette zehn zu eins, dass die Leute, die die beiden Zielpersonen ausgeschaltet haben, auch an den Computern waren. Sie beide gehen jetzt rüber. Schauen Sie mal nach, ob sie uns noch irgendwelche Datenfragmente übrig gelassen haben.«
    Als Dodge und Sam in die Wohnung kamen, waren die Lichter angeschaltet. An den Wänden hatten sich die verblassten Tapeten an

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