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Angstfalle

Angstfalle

Titel: Angstfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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keine Ähnlichkeiten zu den beiden feststellen. Wer blieb da noch?
    »Du kommst wirklich nicht mehr drauf«, sagte er ziemlich resigniert. »Wem hast du damals eine tote Ratte ins Bett gelegt? Wem hast du die kleine Katze, das geliebte Haustier geklaut? An wessen Fenster hast du damals mitten in der Nacht geklopft, dass sich der kleine Junge vor Angst in die Hosen machte?«
    Langsam dämmerte es Trixi.
    »Du hast es einfach vergessen, nachdem du deine fiesen Spielchen mit mir gespielt hast!«
    Trixi konnte in diesem gutaussehenden Mann beim besten Willen nicht Friedhelm Lord erkennen.
    »Als ich das erste Mal nach all den Jahren bei dir zu Besuch war, habe ich dich ganz gezielt nach dem Garten gefragt. Aber kein einziges Wort vom Gärtner und seinem Sohn kam über deine Lippen! Du hast mich aus deinem Leben gelöscht – mich zerstört und entsorgt!«
    »Nein, du kannst nicht Lord Helmchen sein«, sprudelte es aus Trixi heraus. »Was ist mit deinen Haaren passiert?«
    »Die sind mir ausgefallen, als ich in die Pubertät kam. Aber das konntest du nicht mehr sehen, weil du mich zu dem Zeitpunkt schon längst vergessen hattest!«
    »Aber dein Name war Friedhelm Lord und nicht Fritz Lörsch!«
    »Wie einfach es doch war, dich hereinzulegen«, lachte Fritz gehässig. »Fritz ist die Abkürzung für Friedhelm. Als ich mich dir mit diesem Namen vorgestellt habe, sagtest du sogar: › Fritz ist ein interessanter Name. Da kann sich alles Mögliche dahinter verbergen!‹ Da rutschte mir das Herz in die Hose. Ich dachte, du hättest mich durchschaut und mein Plan wäre vereitelt. Aber nein, so pfiffig bist du gar nicht, auch wenn du es glaubst. Du hast nur dahergeredet. Du hattest recht mit dieser Behauptung, ohne es zu ahnen.«
    »Aber dein Nachname ist Lord – nicht Lörsch!«
    »Den habe ich geändert. So etwas ist heutzutage kein Problem.«
    Trixi wurde schwindelig. Niemals hätte sie es für möglich gehalten, dass aus dem hässlichen kleinen Jungen so ein stattlicher junger Mann werden konnte. Sie war ihm glatt auf den Leim gegangen, hatte sein Spiel nicht durchschaut.
    »Dein Vorschlag zur Kopfmassage war für mich das Zeichen, dass ich dich in der Tasche hatte«, erzählte Fritz weiter. »Genau genommen hast du es mir leicht gemacht, denn deine Gedanken konnte ich dir genau ansehen. Du warst für mich von Anfang an wie ein offenes Buch.«
    »Dann steckst nur du hinter all diesen Gemeinheiten?« Endlich erkannte sie, in welcher Situation sie steckte.
    »Richtig. Ich habe hinter deinem Schlafzimmerfenster gesessen und gelauscht. War aber äußerst langweilig. Nach unseren Begegnungen im Friseursalon hätte ich einen frivoleren Lebenswandel erwartet.« Sein Grinsen wurde dämonisch. »Ich habe dir auch mit der Silhouette am Wohnzimmerfenster einen gehörigen Schrecken eingejagt. Dabei dachte ich, wie du mir so ich dir. Das ist mir gelungen, denn du hast dir vor Angst fast in die Hosen gemacht. Wenn du ein bisschen clever wärst, hättest du nachgeschaut und gesehen, dass sich dahinter nur eine Pappfigur verbergen konnte. Aber zum Glück entsprichst du dem Klischee blond und blöd . Du warst so leicht in Boxhorn zu jagen, dabei hättest du dutzendweise Beweise sammeln können, um mich zu stoppen.«
    »Ich habe alles versucht«, wehrte Trixi sich.
    »Dass ich nicht lache. Wer lässt sich schon einen Tannenbaum von einem Unbekannten schmücken, und das in einer bedrängten Situation, in der du dich angeblich wähntest?«
    »Das warst du?«
    »Kapierst du es immer noch nicht. Roland Berkes hatte mit diesen Dingen nichts zu tun!«
    »Hast du dir einen meiner neuen Schlüssel genommen, während ich schlief?«
    Fritz Lörsch nickte.
    »Die Ratte in mein Haus gesetzt?«
    »Komisch«, meinte Fritz mit einem Gesichtsausdruck, als denke er ernsthaft nach. »Spätestens, als ich die Ratte in dein Haus setzte, hätte dir doch ein Licht aufgehen müssen.«
    »Und die tote Katze…«
    »Ich frage mich heute noch, was du damals mit meinem kleinen Kätzchen gemacht hast!«
    »Und meine Kamera gestohlen, mit der ich Beweisfotos schießen wollte?« Trixi ging nicht auf seine letzte Bemerkung ein.
    Fritz lachte: »Dein Geistesblitz, dir diese Kamera anzuschaffen, hat mich tatsächlich überrascht. Aber es sollte nur bei der Idee bleiben – die Umsetzung wusste ich zu verhindern!«
    »Dann hast du meine gesamte Einrichtung demoliert.«
    »Nicht alles«, korrigierte er mit einem süffisanten Grinsen. »Das Sofa konnte ich nicht zerstückeln.

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