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Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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»Zum Beispiel?«
     
    »Ein Gefangener stirbt beim Verhör. Macht nichts. Wir lassen ihn auferstehen. Ein Regierungsoberhaupt fällt einem Attentat zum Opfer. Wir brauchen ein bisschen Zeit, um unsere Truppen bereit zu machen, und erwecken ihn für ein paar Tage. So können wir die allgemeine Panik unter Kontrolle bringen, eine Revolution verhindern. «
     
    »Zombies sind nicht lebendig, Bradley. Man würde den Unterschied bemerken.«
     
    »Aus der Ferne, für zwei oder drei Tage? Versuchen Sie nicht mir weiszumachen, Sie bekämen das nicht hin.« »Ich würde es nicht tun«, erwiderte ich.
     
    »Und wenn Sie damit Hunderte Menschenleben retten könnten, wenn Hunderte Amerikaner rechtzeitig evakuiert werden könnten?« Ich sah ihn an. »Ich ... ich weiß nicht.«
     
    »Egal wie gut die Gründe zu Anfang klingen, am Ende tun sie es nicht mehr. Am Ende, wenn Sie so tief drinstecken, dass Sie die Sonne nicht mehr sehen, werden sie Dinge von Ihnen verlangen, die Sie nicht tun wollen.«
     
    Ich schlang schon wieder die Arme um mich, was mich ärgerte. Niemand war an mich herangetreten, damit ich etwas auf internationaler Ebene tat. Olaf dachte, dass ich nur für eins gut war, und das hatte nichts mit der Regierung zu tun. Allerdings fragte ich mich, wie Edward ihn kennengelernt hatte. Edward machte ein Geheimnis aus sich, aber war er deswegen ein Spion ?
     
    Ich sah in Bradleys ernstes Gesicht. »Ich werde schon auf mich aufpassen.« Dann kam mir ein Gedanke. »Hat Sie jemand auf mich angesprochen?«
     
    »Ich hatte daran gedacht, Ihnen einer. Job bei uns anzubieten.« Ich zog die Brauen hoch.
     
    Er lachte. »Ja, aber nachdem man sich Ihre Akte angesehen hatte, wurde entschieden, dass Sie zu unabhängig sind, zu sehr wilde Karte. Es wurde entschieden, dass Sie in einem bürokratischen Umfeld nicht gedeihen würden.«
     
    »Da haben Sie recht, aber ich bin geschmeichelt, dass Sie an mich gedacht haben.«
     
    Er wurde wieder ernst, und ich sah Falten in seinem Gesicht, die ich an ihm noch nicht kannte. Damit sah er wie ein Mittvierziger aus. Was selten der Fall war. »Ihre Akte wurde markiert, Anita. Sie wurde nach oben gereicht. Ich weiß nicht, zu wem oder wer danach gefragt hat, aber die Regierung hat Arbeit für die unabhängige wilde Karte, wenn sie genügend spezielle Fähigkeiten hat.«
     
    Ich machte den Mund auf, schloss ihn wieder und sagte schließlich: »Ich würde sagen, Sie machen Witze, aber das tun Sie nicht, oder?«
     
    Er schüttelte den Kopf. »Ich wünschte, es wäre so,«
     
    Edward hatte gesagt, dass er Olaf nicht hergeholt hätte, wenn er gewusst hätte, dass ich komme. Das hörte sich an, als hätte er ihn eingeladen, nicht als wäre der von selber gekommen. Aber ich würde ihn fragen. Mich vergewissern.
     
    »Danke, dass Sie mir das gesagt haben, Bradley. Ich kenne mich mit diesen Dingen nicht aus, aber ich weiß, dass Sie damit ein Risiko eingegangen sind.«
     
    »Ich musste es Ihnen erzählen. Sehen Sie, ich war es, der Ihre Akte gezogen hat. Ich war es, der darauf gedrungen hat, Sie hinzuzuziehen. Ich habe gewisse Leute auf Sie aufmerksam gemacht. Das tut mir zutiefst leid.«
     
    »Ist schon in Ordnung, Bradley. Sie haben es nicht gewusst.«
     
    Er schüttelte den Kopf, und sein Blick war bitter. »Ich hätte es wissen müssen.«
     
    Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte. Es stellte sich heraus, dass ich das gar nicht brauchte. Bradley ging einfach aus dem Raum. Ich wartete ein, zwei Sekunden, dann folgte ich ihm. Aber ich konnte das Unbehagen nicht abschütteln. Er hatte mir Angst machen wollen, und das war ihm gelungen. Big-Brother-Paranoia. Er hatte in mir schon die Überlegung ausgelöst, ob Olaf sich etwa selber eingeladen hatte oder ob Edward womöglich beauftragt war, mich anzuwerben. Es würde mich nicht überraschen, wenn Edward für die Regierung arbeitete, zumindest zeitweilig. Er nahm von jedem Geld.
     
    Es wäre mir albern vorgekommen, hätte ich nicht Bradleys Gesichtsausdruck gesehen. Hätte er mir nicht von meiner Akte erzählt. Er hatte »Akte« gesagt, als gäbe es da von jedem eine. Vielleicht gab es die. Und jemand hatte meine »Akte« angefordert. Ich sah plötzlich ein Bild vor mir, wie mein Leben, meine Verbrechen, alles sauber getippt über düstere Schreibtische wanderte, bis es wo landete? Oder sollte ich eher fragen, bei wem?
     
    Blake, Anita Blake. Es klang sogar lustig. Natürlich wurde der Regierung nicht gerade Humor

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